Denis Papperitz: Vom Zivi zum Johanniter-Vorstand
Denis Papperitz ist seit April 2022 Vorstand des Regionalverbands Dresden der Johanniter. Sein Anspruch ist es, etwas zu bewegen, Bewährtes zu fördern und neue Ideen zu entwickeln.
2003 trat er seinen Zivildienst bei den Johannitern an. Der Kontakt mit der Hilfsorganisation führte zur Entscheidung, sich weiterhin aktiv für Menschen einzusetzen. 2004 wurde Denis Papperitz hauptamtlicher Mitarbeiter als Disponent im Fahrdienst. Seitdem entwickelte der gelernte Einzelhandelskaufmann den Verband immer mehr mit. Auf seinem Weg zum Vorstand durchlief Denis Papperitz noch weitere Stationen wie stellvertretender Fahrdienstleiter, Bereichsleiter Notrufdienste und Fahrdienst, Projektleiter Flüchtlingshilfe und Corona-Testzentren, Projektentwickler Innovation und nebenbei war er noch ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz aktiv. Wir trafen ihn zu einem Gespräch.
Warum haben Sie sich für den Vorstandsposten beworben?
Denis Papperitz: Ich möchte etwas verändern, mich einbringen in die Gesellschaft und helfen. Bei den Johannitern wurde mir immer wieder bewusst, dass ich, dass wir als Johanniter Gutes tun und Spuren hinterlassen bei den Menschen in der Region. Gefühlt wurde der Alltag in den letzten Jahren immer wieder durch unterschiedliche Krisen gezeichnet, mit welchen wir umgehen mussten. Es ist diese Dichte an Herausforderungen, die wir als so belastend empfinden – auch, weil sich kein schnelles Ende abzeichnet. Mit Zuversicht und unserer inneren Kraft haben wir es in der Hand, die Dinge zum Besseren zu verändern.
Wie stehen Sie zu Bewährtem und Innovationen?
Bewährtes, also erreichte Erfolge, mit Innovationen und Plänen zu verbinden, ist der Weg, weiter erfolgreich zu sein. Im mir anvertrauten Regionalverband kann ich auf die Hilfe, Unterstützung und Mitarbeit – weit hinaus über das normale Engagement – vieler meiner Mitarbeiter*innen bauen, neue Projekte und deren erfolgreiche Umsetzung sind Zeugnis dieser Zusammenarbeit. Gerade in Krisenzeiten ist dies unabdingbar. Kleine Projekte wie zum Beispiel Lacrima Kindertrauerzentrum entfalten mit der Zeit immer größere Reichweite, sie werden unersetzlich.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft der Johanniter?
Mit der Dienststelle AKKON Heidenau haben wir ein modernes Einsatz- und Evakuierungszentrum errichtet, in welchem wir im Notfall bis zu 200 Personen versorgen, unterbringen und behandeln können. Dieses Projekt soll weiter ausgebaut werden und als Leuchtturmprojekt dienen. In den letzten Jahren konnten wir die Räumlichkeiten in Notfällen gezielt nutzen, so wurde zu Beginn der Corona-Pandemie eines der größten Testzentren in der Region eröffnet. Zudem stellen wir uns natürlich den großen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Klimawandel. Besonders die Kommunikation mit potenziellen Mitarbeitenden steht hier im Fokus. Unsere Leistungen sind existenziell für den Menschen, die Pflege und der Rettungsdienst im Besonderen. Wir brauchen motivierte Arbeitskräfte, damit wir unseren Job und Auftrag in der Gesellschaft umsetzen können.

Was wünschen Sie sich für Dresden, die Politik und interne wirtschaftliche Ausrichtung?
Ein besseres Miteinander! Wir sind mittlerweile durch viele Krisen und unterschiedliche Meinungen recht gespalten. Es ist jedoch wichtig, sich gegenseitig zuzuhören und im Dialog Lösungen zu finden, welche zukunftsfähig sind und sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientieren. Zusammen kann man mehr erreichen als allein. Auch wir Johanniter brauchen weiterhin den Rückhalt in der Gesellschaft und gutes Rüstzeug, um künftig allen Anforderungen gerecht zu werden. Ich richte den Fokus zudem auf den Katastrophenschutz, hier ist mehr politische Unterstützung gefragt, um einen besseren Zivilschutz zu gewährleisten. In den vergangenen Jahren konnten wir uns für das Allgemeinwohl einbringen und gemäß unserem Leitbild für die Menschen in der Region da sein. Auch in Zukunft ist es unser Hauptziel zu helfen!
Dresden ist gegenwärtig in einem Veränderungsprozess. Mein größter Wunsch ist, dass bereits schon auf einer kommunalen Ebene wieder planbare, verlässliche und den Anforderungen der Zeit gestaltete Politik den Rhythmus bestimmt. Ich wünsche mir das ökonomische Wachsen der Stadt, das Schaffen eines lebensfreundlichen städtischen Umfeldes vor allem für Kinder und ältere Menschen und das schnellere und kostengünstige Einstellen und Agieren auf die Herausforderungen der Zukunft. Ich würde mir wünschen, dass den Menschen und Unternehmen in unserer Region von der Politik mehr Optimismus und Sicherheit in die Herzen gelegt werden könnte. Netzwerke auf regionaler Ebene, Verbundprojekte und Förderungen sind wichtig, denn in letzter Zeit wird politisch meist global gedacht, dabei bleibt der Zusammenhalt der Region auf der Strecke.
Nur durch gesellschaftliche Unterstützung können wir Ehrenamtsprojekte wie unsere Lacrima Kindertrauerzentren, den ambulanten Hospizdienst, Erste-Hilfe-Projekte an Schulen und Kitas oder auch einen gut aufgestellten Bevölkerungsschutz in der Region aufrechterhalten und ausbauen. Daher denken Sie gern an uns, wenn Sie wieder einmal etwas spenden möchten.
Unser Spendenkonto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Dresden
Stichwort: RV Dresden + „Projekt“/ IBAN: DE84 3702 0500 0004 3318 04
Bank für Sozialwirtschaft / BIC: BFSWDE33XXX