I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien: „Ich freue mich auf Dresden.”

Foto: © José-Noël Doumont
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Nun steht es fest: Ihre königliche Hoheit Prinzessin Léa von Belgien kommt nach Dresden, um am 30. Oktober 2021 am HOPE Charity Dinner im Taschenbergpalais zugunsten Kindern, deren Eltern an Aids erkrankt sind, teilzunehmen. Als engstes Mitglied der belgischen Königsfamilie ist Ihre König­liche Hoheit die Tante des heutigen regierenden Königs Philippe und dessen Frau, der Königin Mathilde von Belgien. König Baudouin I. mit Königin Fabiola und König Albert II. mit Königin Paola von Belgien sind und waren ihre Schwäger und Schwägerinnen, denn Prinzessin Léa heiratete 1991 Ihre König­liche Hoheit Prinz Alexandre von Belgien, den Bruder der beiden Könige. Der englische, französische, öster­reichische, deutsche, bayerische oder italienische Königshof, sie alle sind mit den Belgiern verwandt.

Im Gespräch mit I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien

Eng befreundet mit Lord Michael Anders-Cavendish, freut sich Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Léa von Belgien mit ihm Dresden, eine der schönsten deutschen Kulturstädte, zu entdecken. Anlässlich ihrer letzten Charity-Gala Mitte August zugunsten der Früherkennung der Erkrankung diabetischer Füße empfing die Prinzessin das Top Magazin Dresden im Königlichen Golf Club in Latem-Sint Martens zu einem Exklusiv-Interview.

Hoheit, welches sind Ihre Aufgaben als Mitglied der regierenden Königsfamilie in Belgien?
I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien:
Seit ich 1991 Prinz Alexan­dre von Belgien, den Bruder des damals regierenden Königs Bau­douin I. heiratete, war mir klar, dass ich mich nach der Trauung um das Wohl der Bevölkerung seines Landes zu kümmern ha­be. Stets erwartet man von allen Familienmitgliedern der regierenden Häuser, dass sie ihre Person dem Nutzen und Schutz des Volkes zur Verfügung stellen. Ob für Kranke, Ob­dachlose, Miss­handelte, alte, gebrechliche oder bedürftige, jun­ge Men­schen, wir sind für sie da. In allen Ländern ist die Not groß und somit ist es unsere Pflicht, als Mitglied der regierenden Königs­familien, uns für die Bedürftigen einzusetzen. Der persönliche Kontakt mit allen Schichten der Bevölkerung liegt mir am Herzen. Alte und junge Menschen brauchen uns. Ich stehe dem Land zur Verfügung, um das Leid zu lindern. Meine Aufgabe ist es, Belgien aus freien Stücken zu dienen.
Top: Wären Sie so freundlich uns zu sagen, wo Sie aufwuchsen und wie Ihre Jugend verlief?
I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien: Ich erblickte in Brüssel das Licht der Welt. Meine Vorfahren, die Wellner vel Wolman stammen aus Polen und Bayern. Meine Eltern tauften mich auf den Namen Léa und waren von der ersten Stunde an rüh­rend um mich besorgt. Meine Kindheit verlief überaus glücklich. Ich wuchs mit den Sprachen Französisch, Flämisch und Deutsch, welches ich mit meiner Mutter sprach, auf. Oft unternahmen wir Reisen in das schöne Bayern, welches meine Mutter so liebte. In Brüssel ging ich auf die Schule von Laeken, später stu­dier­te ich am Cours Melius die kaufmännische Lehre und absolvierte dort auch mein Diplom.

I.K.H. Prinz Alexandre von Belgien mit Ehefrau, I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien, in den Schweizer Bergen. / Foto: © José-Noël Doumont

Wann und wie lernten Sie Ihren Prinzgemahl kennen?
1986 in Knokke lernte ich I.K.H. Prinz Alexandre von Belgien anlässlich eines Dinners zu Ehren des Ministers Mündeleer kennen. Wenn ich daran zu­rück­denke, war dies der wichtigste Abend meines Lebens. Vom ersten Augenblick fühlten wir beide eine Seelen­verwandt­schaft. Nach diesem Abend lud mich der Prinz immer wieder in die besten Restaurants seines Landes ein, denn Sie müssen wis­­sen, Prinz Alexandre war ein leidenschaftlicher Fein­schmecker. So nach und nach wurden wir beide unzertrennlich.

Wir nehmen an, dass die Hochzeit nicht lang auf sich warten ließ?
Fünf Jahre nach unserem ersten gemeinsamen Dinner in Knokke heirateten wir am 14. März 1991 ganz intim, im kleinsten Kreis, so wie der Prinz und ich es wünschten, in Woodbridge, im englischen Kent. Die offizielle Hochzeit in Belgien fand danach auf dem romantischen Schloss Corroy im Ort Corroy-le-Château, unweit von Brüssel, mit allen dazugehörigen Festivitäten statt. Als Erster hieß mich König Baudouin I. in der Familie herzlich willkommen. Königin Fabiola war mir von Beginn an bis zu ihrem Tode besonders zugetan. Den Vater meines Mannes, König Leopold III., der am 25. September 1983 verschied, habe ich leider nicht kennengelernt, doch immer wieder schwärmte Prinz Alexandre, wenn er über seinen Vater sprach, von seiner Güte, seiner Auf­opferung für sein Land und seiner Liebe zur Natur. Er war es, der ihm beigebracht hatte, bei Wind und Wet­ter jeden Tag spazierenzugehen, um Körper und Geist fitzuhalten. Übrigens al­len Herrschern Belgiens hatten es die Berge Ös­terreichs, Frank­reichs und der Schweiz angetan. Doch auch an der Côte d’Azur besaßen sie ihre Residenzen. Man denke nur an die prachtvolle Leopolda, oberhalb von Beaulieu-sur-Mer.

I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien / Foto: © José-Noël Doumont

In erster Ehe war der Vater meines Mannes mit Prinzessin Astrid von Schweden von 1926 bis 1935 verheiratet. Aus dieser Ehe war Prinzessin Josephine-Charlotte, die am 11. Oktober 1927 zur Welt kam und später mit dem Großherzog Jean von Luxemburg verheiratet war, das erste Kind, gefolgt 1930 von ihrem Bruder Baudouin I.. 1934 kam, als letztes Kind dieser Ehe, Albert II. zur Welt. Nach dem Autounfall, bei dem Königin Astrid von Belgien 1935 in der Schweiz ums Leben kam, heiratete 1941 mein Schwiegervater Mary Lilian Baels. Aus dieser Ehe stammen Prinz Alexandre, mein Mann, und seine beiden Schwes­tern Prinzessin Marie-Christine und Prinzessin Marie-Esme­ralda.
Meine Schwiegermutter galt als eine der elegantes­ten Frauen der Welt. Wann immer sich die Gelegenheit bot, reiste sie nach Paris, um sich dort in den Haute Couture-Häu­sern einkleiden zu lassen. Wie man erzählt, soll Coco Chanel sich an den Tiroler Jankerln, die Prinzessin Lilian so gerne in ihrem österreichischen Gebirgshaus trug, für ihre legendären paspelierten Kostümjacken inspiriert haben. Heute besitzt meine Schwägerin, Prinzessin Marie-Esmeralda, das Tiroler Holz­haus im Hochgebirge.

Nachdem Sie den Prinzen geheiratet hatten, zogen Sie beide dann ins Schloss Laeken, den Stammsitz der belgischen Königsfamilie?
Nein, denn damals lebte die belgische Königsfamilie zwischen Argenteuil, einem prächtigen Herrenhaus mitten im Grünen vor Brüssel und dem Stadt­schloss Laeken. Prinz Alexandre, der gern alleine war, zog es vor, unsere eigene königliche Residenz zu beziehen. Im eleganten Brüsseler Viertel Rhode Saint Genèse renovierten wir eine geräumige Villa mit Park, Teich und Wäldern. In den Park setzte ich dann zwei Holzhütten, die mich stets an Bayern erinnern sollten. Der Lieblingshund meines Mannes, ein Rau­haardackel namens Waldi, passte zünftig zwischen den beiden Gebirgs­holz­häusern, wo unsere Angestellten untergebracht wa­ren, ins Bild. Später verfasste ich ein Kinderbuch mit Waldi als Held. Mein Mann hasste alle mondänen Veranstaltungen und nahm nur an denen teil, wo es sich nicht umgehen ließ. Zu intimen Essen mit guten Freunden war er dagegen immer bereit. Prinz Alexandre liebte besonders den Schweizer Hoch­gebirgsort Crans-Montana, wo wir eine Bleibe besitzen. Dort unternahm er selbst bei Regen und Schnee lange Wande­run­gen und frönte dem gemütlichen Gebirgsleben.

Als seine Mutter Prinzessin Lilian 2002 verstarb, kam mir die Aufgabe zu, das königliche Herrenhaus Argenteuil aufzulösen, dort, wo der Prinz dann traurig seine glücklichen Kind­heits- und Jugenderinnerungen zurückließ.

v.r.: Ihre Majestät König Albert II. von Belgien, I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien und zwei Mitglieder der Regierung zur Eröffnung der Ausstellung „Dans l’Intimité d’un Prince, Alexandre de Belgique” – „Ein Prinz ganz privat, Alexandre von Belgien.” / © André Dubuisson

Können Sie uns bitte veraten, um welche Wohltätigkeits­stiftungen Sie sich heute kümmern?
Mein Mann schuf sechs Jahre vor seinem unerwarteten Tod die Stiftung Fonds d’Entreaide Prince et Princesse Alexandre de Belgique, die sich um die dringendsten Notfälle in ganz Belgien kümmert. Jedes Jahr veranstalten wir in verschiedenen Orten unseres Kö­nig­reichs Wohltätigkeitsfeste zugunsten wechselnder Notfälle.

Wir zogen von Lüttich nach Spa, von Brüssel nach Ostende – ohne Brügge, Gent oder Knokke zu vergessen –, um nur einige zu nennen. Wir versuchten die Krankheiten Krebs, Alzheimer, Diabetes zu lindern. Für Obdachlose, Misshandelte und viele andere Notfälle setzen wir uns regelmäßig erfolgreich ein.

Als mein Mann überraschend im November 2009 verstarb, hielt mich die Aufgabe, die er mir hinterließ, am Leben. 23 Jahre un­endliches Glück, 23 Jahre angefüllt mit inniger Liebe, verlor ich an einem grauen Novembertag. Es war mir klar, dass mein verbleibendes Leben, mit all meinem Schmerz, weiterhin dem Land meines Mannes gehört. Und selbstverständlich werde ich mit all meiner Kraft die Erinnerung an meinen Mann für sein Land Belgien aufrechterhalten.

Wie sieht das Programm Ihrer zukünftigen Benefiz­veranstaltungen aus?
Mein Mann liebte gute Bü­cher. Er war eine echte Leseratte. Zur Erinnerung an seine Lese­leiden­schaft rief ich den Prinz Alexandre Literaturpreis für belgische Schriftsteller ins Leben. Der Preis wird alle zwei Jahre in Brüssel vergeben.

2018 wohnte ich in Berlin als Patin der Romantaufe „Etoile, Stern der Liebe”, geschrieben von meinem Freund Lord Michael Anders-Cavendish, bei. Sie müssen wissen, mich be­geistern neben interessanten Biographien auch romantische Liebesromane. Nennen Sie mir eine Frau, die nicht von Liebe schwärmt. Vor zwanzig Jahren lernte ich Lord Cavendish im Schweizer Gebirgsort Crans-Montana kennen. 2005 bat er mich, als Ehrengast der größten Benefizveranstaltung Euro­pas auf Schloss Versailles teilzunehmen. Die Soirée fand jedes Jahr Anfang Februar auf dem wohl schönsten Schloss der Welt, zu­gunsten der Charta von Paris gegen den Krebs (Charte de Paris contre le Cancer), die der französische Präsident Jacques Chirac mit Krebsprofessor David Khayat und der UNESCO im Februar 2000 im Elysée Staatspalais ins Leben riefen, statt. Nachdem ich vor 16 Jahren zum ersten Mal an dieser Wohl­tätigkeits­soirée teilnahm und selbst sehen konnte, wie aufopfernd sich Professor David Khayat gegen diese grauenvolle Krankheit einsetzt, nahm ich jedes Jahr neben Lord Cavendish an der Charityveranstaltung teil. Dort, auf Schloss Versailles, lernte ich auch Ihren Herausgeber Roland Hess und seine Frau Melanie kennen.

I.K.H. Prinzessin Léa von Belgien mit Lord Michael Anders-Cavendish und Teddy­maskottchen Blogui zur Vorbereitung eines Benefizevents in Brügge. / Foto: privat

Ende letzten August veranstaltete ich mit Fiat und Alfa Ro­meo eine Rallye rund um Humien in Belgien. Mit dem Erlös der Veranstaltung wollte ich den Gegenden, die die zerstörerischen Überschwemmungen in Belgien vernichtet hatten, helfen. Die­se Benefizrallye war ebenfalls meinem Mann gewidmet, denn Prinz Alexandre liebte es sich hinter das Steuer schnittiger Rennwagen zu setzen.

2022 steht in Brüssel die Zirkuswohltätigkeitsveranstaltung in der Manege Bouglione auf meinem Programm. Sie soll Akro­baten, Clowns sowie allen Darstellern und Mitarbeitern helfen. Mit den aktuellen Tierschutzgesetzen ist der Zirkus verpflichtet umzudenken. Viele Mitarbeiter werden somit arbeitslos. Mit neuen Ideen muss der Zirkus nun sein Publikum locken, und dafür benötigt er Geld.

Wie steht es um die Thronfolge im belgischen Kö­nigshaus?
(lächelnd) Keine Sorge, dafür haben die Kinder des Königs Albert II. und der Königin Paola schon gesorgt. Der aktuelle König Philippe und seine Frau Königin Mathilde haben vier Kinder, zwei Jungen und zwei Mädchen. Philipps Schwester, Prinzessin Astrid von Belgien, verheiratet mit Erzherzog Lorenz von Österreich-Este, hat zwei Jungen und drei Mädchen zur Welt gebracht und Bruder Prinz Laurent von Belgien mit seiner Frau Prinzessin Claire schenkte zwei Jungen und einem Mädchen das Leben. Also um die Thronfolge müssen wir uns keine Sorgen machen.

Können Sie uns bitte sagen, was Sie, außer Bayern, mit Deutschland verbindet?
König Léopold I., der von 1831 bis 1865 regierte und mit Prinzessin Charlotte aus dem englischen Königshaus verheiratet war, stammte als Herzog von Sachsen und Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, aus Ihrem schönen Land.

Also ist die Reise nach Sachsen eine Reise in die Ver­gangenheit Ihrer Familie. Um so mehr freut sich unser Ma­ga­zin, Ihre Königliche Hoheit bei uns begrüßen zu dürfen.
Auch ich freue mich auf Dresden. Also auf ganz bald.

HOPE Charity Dinner Dresden
am 30.10.2021 im Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden
Einlass 17:30 Uhr, Beginn 19:00 Uhr, www.hopegala.de

Interview: Michel Anders-Cavendish

HOPE Charity Dinner Dresden

Diese Persönlichkeiten kommen am 30.10.2021 mit Lord Michael Anders-Cavendish zum Spendendinner in das Hotel Taschen­berg­palais Kempinski Dresden

1: Aus Mougins, Côte d’Azur: Malerin Nanou Herman sendet ein Ölgemälde mit zwei Teddybären zur HOPE-Versteigerung nach Dresden, da sie persönlich an der Benefizsoirée nicht teilnehmen kann, denn zeitgleich eröffnet sie in Doa, Quatar, ihre Galerie mit Teddy­tearoom bei Harvey Nichols, der Zweigstelle des Londoner Luxuskaufhauses. / 2: Coupe à champagne „Le Sein de Pauline” (die Brust von Pauline) – Napoleons Schwester, Prinzessin Pauline Borghese, ließ sich von der Goldkunstschmiede Odiot ein Champagnertrinkgefäß, getreu nach einer ihrer Brüste, hand­anfertigen. Dieses elegante, frivole Kunstwerk, von Patrick und Pia Piard für die HOPE-Tombola gespendet, befindet sich im Pariser Louvre (Musée des Arts décoratifs) und in der Eremitage in Sankt Petersburg / 3: Aus Paris – Patrick und Pia Piard, Besitzer der französischen Gold und Silber Kunstschmiede Odiot. / 4: Aus Paris – Frédéric Mangin, Modeschöpfer und Besitzer des Coutureateliers Lo La Lé, berühmt für seine Braut-, Cocktail- und Abendkleider. Er kreiert Handtaschen »Pièce Unique«‘, wovon jede Tasche ein Unikat ist. Sein Handwerk lernte er bei den Pariser Haute Couturiers Philippe Venet und Hubert de Givenchy, arbeitete im Prêt-à-Porter-Modehaus Georges Rech u.a. für Japan. / Fotos: © Nanou Herman, Odiot Archiv, privat

5: Aus Paris – Jeanne Clément, Ehefrau des internationalen Bauingenieurs Jean-Claude Clément, der am Tunnelbau zwischen Frankreich und England entscheidend mitarbeitete; Aus Zürich – Karl-Wilhelm Klostermann, Kunstsammler / 6: Aus dem Fürstentum Andorra – Nicole Ricard, Familienmitglied des weltberühmten Getränkekonzerns Pernod Ricard und Charitylady; auf dem Foto mit Lord Michael Anders-Cavendish / 7: Aus Esslingen/Stuttgart – Annelie Ruisinger, kümmert sich im Stuttgarter Raum um krebskranke Kinder. / Sowie aus München die Journalistin und Kochbuchautorin Cornelia Adam und die Unternehmerin Sabine Schaefer sowie aus Paris der berühmte Kunst-Professor Jean Jacques Giraud und Jean Philippe Denis / Fotos: © privat

Weitere Informationen zum HOPE Cahrity Dinner Dresden finden Sie hier.

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