11. ZEISS Women Award 2021 verliehen

Corina Hampel wurde mit dem 1. Preis im Wettbewerb „Zeiss Woman Award“ ausgezeichnet, Initiatorin Viola Klein (l.) und Zeiss-Managerin Inkeri Klomsdorf / Foto: © Zeiss
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Deutschlandweiter Preis an drei Informatik-Studentinnen

Am 18. Oktober 2021 wurde in Dresden der 11. ZEISS Women Award verliehen. Mit diesem Preis werden herausragende Informatik-Studentinnen ausgezeichnet, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Der Award wurde deutschlandweit ausgeschrieben und dient als Plattform, um erfolgreiche junge Informatikerinnen öffentlich zu würdigen. Ein weiteres Ziel ist es, mehr Frauen für einen Beruf in der Digitalbranche zu interessieren.

Die Preisträgerinnen 2021 sind drei junge Informatikerinnen, die sich neben ihrem Studium auch für soziale und gesellschaftliche Belange engagieren und durch ihre Persönlichkeit eine Vorbildwirkung besitzen. Den ersten Platz belegte Corina Hampel. In ihrer Masterarbeit erstellt sie ein Framework – einen Rahmen, der es Software-Entwicklern erleichtert, Sicherheitsrisiken beim Programmieren ihrer digitalen Lösungen effektiv zu detektieren. Auch im Ehrenamt ist sie als Informatikerin aktiv, zum Beispiel als Übungsleiterin an der Kinderuni Aalen.

Zweitplatzierte ist Houda El-Messari. Sie hat an der Technischen Universität Berlin studiert und ihren Master of Science „Computational Engineering Science“ abgeschlossen. Den dritten Platz belegte Drishti Maharjan. Sie stammt aus Nepal, hat an der Jacobs University Bremen studiert und gerade ihre Bachelorarbeit eingereicht.

Houda El-Messari (Mitte), Zweitplazierte bei 11. ZEISS Women Award / Foto: © Zeiss

Außerdem wurde ein Sonderpreis vergeben an Sarah-Lee Mendenhall, Master of Science an der HTW Berlin. Die junge Mutter, die nach einer Ausbildung zur Arzthelferin den Mut aufbrachte, sich komplett neu zu orientieren, beeindruckte die Jury mit ihrem außergewöhnlichen Lebenslauf und ihrer Zielstrebigkeit.

Die Digitalbranche bietet eine unterschätzte Vielfalt von Berufsbildern und Karrierechancen

Mit dem ZEISS Women Award will ZEISS die vielfältigen Karrierechancen für Frauen in der Digitalbranche in den Blickpunkt rücken. Aktuell liegt der Frauenanteil in der Belegschaft des weltweit agierenden Technologieunternehmens je nach Land zwischen 30 und 35 Prozent. Das spiegelt den allgemeinen Trend bei den Absolventinnen der MINT-Studiengänge wider. Das Unternehmen hat es sich daher zum Ziel gesetzt, Frauen im Unternehmen durch eine familienfreundliche, systematische Personalpolitik zu fördern und auch extern zum Beispiel durch Kooperationen mit Hochschulen dafür zu sorgen, dass sich mehr Mädchen und Frauen für MINT-Berufe und damit auch für die Informatik interessieren.

„Der ZEISS Women Award ist eine wichtige Plattform, der den Blick auf talentierte Informatikerinnen richtet – und auf diese Weise Vorbilder für den Nachwuchs schafft. Mit Veranstaltungen wie dieser sowie weiteren Aktionen zur MINT-Förderung wollen wir bei ZEISS einen Beitrag leisten, die Neugier auf MINT-Fächer bei allen Kindern und Jugendlichen zu entfachen“, sagt Matthias Gohl, Leiter der ZEISS Digital Partners.

Der ZEISS Women Award wurde 2011 zunächst als „Woman Award“ durch das Dresdner IT-Unternehmen Saxonia Systems AG ins Leben gerufen, das heute zur ZEISS Gruppe gehört. Initiatorin Viola Klein sorgte sich um die damals sehr niedrige Frauenquote in den IT-Studiengängen an sächsischen Hochschulen und wollte junge Frauen ermutigen, sich für die Informatik-Branche zu entscheiden.

Schirmherrin Elke Büdenbender engagiert sich dafür, weibliche IT-Talente sichtbar zu machen

Schirmherrin des Women Award ist Elke Büdenbender, Ehepartnerin des Bundespräsidenten Frank- Walter Steinmeier. Die Juristin erklärt in ihrer Videobotschaft: „Auch wenn in der Öffentlichkeit immer noch das Bild des männlichen IT-Nerds vorherrscht – es gibt sie, die weiblichen IT-Talente! Diese müssen wir sichtbar machen, und dazu leistet der Women Award einen wichtigen Beitrag. Es ist mir immer wieder eine Freude, die wunderbaren Werdegänge der Preisträgerinnen in die Welt zu tragen und auf diese Weise junge Frauen für eine Karriere in der Informatik zu begeistern.“

Rekord: 98 Bewerbungen aus ganz Deutschland gingen ein, doppelt so viele wie im Vorjahr

Der ZEISS Woman Award Preis wurde in ganz Deutschland ausgelobt. Bewerben konnten sich Studentinnen der Informatik, Wirtschaftsinformatik oder eines vergleichbaren Studienganges, unabhängig davon, ob sie einen Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss anstreben. Sie sollten sehr gute Leistungen bis zu einem Durchschnitt von 2,0 vorweisen, an ihrer Abschlussarbeit arbeiten oder sie vor kurzem abgeschlossen haben. Auch das soziale und gesellschaftliche Engagement der Studentinnen, beispielsweise in einem Verein oder an ihrer Bildungseinrichtung, floss in die Bewertung ein. Die diesjährige Zahl von 98 Bewerbungen aus ganz Deutschland ist ein Rekord, letztes Jahr waren es 42.

ZEISS Women Award Preisträgerinnen , Staatsministerin Barbara Klepsch (2.v.l.) und Jurymitglieder / Foto: © Zeiss
Die Jury zeichnete drei starke Persönlichkeiten aus und vergab einen Sonderpreis

Eine achtköpfige, mit erfolgreichen Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft besetzte Jury wählte die Preisträgerinnen aus. „Die Entscheidung fiel uns sehr schwer“, erklärt Dr. Julia Freudenberg von der „Hacker School“ stellvertretend für die Jurymitglieder. „Es waren so großartige Bewerbungen dabei. Daher war es eine wirkliche Herausforderung, hier eine Abstufung vorzunehmen. Für mich ist jede dieser jungen Frauen ein tolles Vorbild.“ Auch deshalb wurde spontan ein Sonderpreis vergeben.

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