Futter-Utopien

Bild: Izumi Miyazaki, Sandwich, 2014, Fotografie © Izumi Miyazaki
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Die Sonderausstellung „Future Food. Essen für die Welt von morgen“ im Deutschen Hygiene-Museum betrachtet unseren Umgang mit Lebensmitteln und wagt Prognosen, inwieweit sich dieser in Zukunft ändert.

Die Aufnahme von Nahrung dient nicht nur der Aufrechterhaltung unserer Lebensfunktionen. Das gemeinsame Mahl ist in den Kulturkreisen dieser Welt als sinnstiftendes soziales Ritual fest im Lebensalltag der Menschen verankert. Doch Essen ist nicht nur ein privater, es ist auch ein politischer Akt. Das macht die Sonderausstellung „Future Food. Essen für die Welt von morgen“ im Hygiene-Museum mehr als deutlich. Denn die Konsumenten sind Teil eines globalen Ernährungssystems, von dem sie allerdings unterschiedlich stark profitieren. Der Klimawandel, schwindende Ressourcen und die zunehmende Marktmacht transnationaler Konzerne sind dabei wirkungsmächtige Einflussfaktoren auf einen weltumspannenden Markt. Immer deutlicher treten dabei Probleme zutage, denen nur mit neuartigen Ideen entgegengesteuert werden kann.

Vom Feld bis in den Supermarkt

Im Ausstellungsraum „Produzieren – Zwischen Feld und Labor“ wird der Frage nachgegangen, wie das Essen von morgen hergestellt wird. Die eklatanten Unterschiede zwischen ursprünglicher biozentrierter Landwirtschaft und den experimentellen Ansätzen der Lebensmittel aus den Laboren der Nahrungsindustrie werden näher erläutert. Der Raum „Handeln – Im Netzwerk des Weltmarkts“ untersucht dagegen die komplexen Mechanismen des Lebensmittelhandels. Dabei werden globale Ungleichheiten aufgedeckt, wird der Markt doch von wenigen Großkonzernen dominiert, die aus den Industrieländern kommen. Die Diskrepanzen gehen zu Lasten der Chancengleichheit bei den ökonomischen und ökologischen Voraussetzungen in Ländern der südlichen Hemisphäre. Veranschau licht werden diese Zusammenhänge am Beispiel der Lebensmittel Zucker, Soja und Hähnchenfleisch. Vorgestellt werden aber auch Ideen, wie die Missverhältnisse mit einem modernen Handelssystem, das auf Nachhaltigkeit und Fairness baut, entkräftet werden können. Zuletzt gehen die Besucher in den Raum „Wählen – Der Supermarkt der Zukunft“, in dem die Entscheidungskriterien der Konsumenten im Fokus stehen. Denn, wo kein Mangel an Lebensmitteln herrscht und Wahlmöglichkeiten bestehen, entstehen unterschiedliche Ernährungsstile, die das Leben in unseren Breiten in immer größerem Maße beeinflussen.  

Future Food. Essen für die Welt von morgen

21. März 2020 bis 21. Februar 2021 (Wegen der Corona-Krise ist die Ausstellung aktuell auf unbestimmte Zeit verschoben.)

Deutsches Hygiene-Museum Dresden

www.dhmd.de

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