Ein Hauen und Formen

Fotos: Felix Posselt
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In seiner „Sandsteinwerkstatt” in Dresden-Loschwitz stellt Bernhard Männel Figuren, Skulpturen und verschiedene Gebrauchsgegenstände aus Sandstein her. Im Interview spricht der Bildhauer über seine Liebe für das Material und sein Selbstverständnis als Künstler.

Wo verorten Sie sich im Spannungsfeld zwischen Kunst und Handwerk?

Franz Kafka sagte einmal: ‚Die Kunst hat das Handwerk nötiger als das Handwerk die Kunst.‘ Ich habe das Handwerk gelernt und sehe mich, mit dem was ich kann und was ich tue, als Künstler. Die Kunst ist nicht nur die Idee, sondern auch die Ausführung. Und damit auch die Qualität der Ausführung, was, aus meiner Sicht, gute Kunst ausmacht.

 Inwiefern profitieren Sie von der Ausbildung für Garten- und Landschaftsgestaltung?

Meine Ausbildung als Landschaftsgärtner und später noch zum Meister, ist von Vorteil, um mich vor Ort für den richtigen Standort einer Skulptur entscheiden zu können, aber auch um gestalterisch die richtige Inspiration für die jeweils passende Skulptur zu bekommen.

Woher kommt der Begeisterung für die Bildhauerei?

Die Begeisterung für die Bildhauerei ist einfach da. Aus einem Stein, mit meiner Idee und meiner Hände Arbeit, eine Figur oder eine Skulptur zu erschaffen, ist etwas Großartiges.

Wie schwer ist es als selbstständiger Bildhauer zu leben?

Es ist nicht schwer, ich muss nur atmen, essen, trinken und ab und zu schlafen, so wie alle anderen Menschen auch. Für mich ist es eher leichter, weil ich eine Arbeit habe, die mir Spaß und Freude macht.

Wie ist das Verhältnis von Auftragsarbeiten und Umsetzungen Ihrer eigenen Ideen? Was mögen Sie lieber?

Lieber mag ich es natürlich, meine eigenen Ideen zu verwirklichen. Es gibt immer wieder interessante Aufträge, die mir auch genug Spielraum für eigene Ideen und für künstlerische Freiheit lassen. Das Verhältnis ist etwa 50/50.

Warum haben Sie sich auf Sandstein spezialisiert?

Der Sandstein liegt hier quasi vor der Haustür. Außerdem ist es ‚unser‘ schöner sächsischer Elbsandstein. Er ist hier zu Hause und gehört hierher. Hin und wieder arbeite ich aber auch gern mit Marmor oder anderen Natursteinen.

Woher kommt das Faible für Eulen und Tiere generell?

Mit den Eulen-Skulpturen hat es mal angefangen, und das werde ich nicht mehr los. Tiere sind für mich immer wieder interessante Motive, auch als künstlerische Objekte.

Wie werden Sie sich auf der WEITSICHT präsentieren?

Zur WEITSICHT werde ich einige meiner Skulpturen ausstellen und natürlich auch Rede und Antwort stehen. Geplant ist außerdem der Beginn einer Sandsteinskulptur zum Thema >>DRESDEN<<, an der ich auch vor Ort arbeiten werde. ■

Bernhard Männel
Grundstr. 46, 01326 Dresden

E-Mail: info@Bildhauer-MAE.de
www.Bildhauer-MAE.de

Interview: Philipp Demankowski

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