Kunst aus Elfenbein

Elfenbeinstatuette der Venus mit dem Spiegel, Art de Christoph Abraham Walther, Dresden, um 1665-1670, Grünes Gewölbe, Copyright: SKD, Foto: Jürgen Karpinski
0

Im Grünen Gewölbe findet ab dem 12. Oktober 2017 die Sonderausstellung AN-SICHTEN. Barocke Elfenbeinkunst im Dialog der Künste. Die Grundlage für die Ausstellung bilden die Forschungsergebnisse einer Publikation zum  Bestand der Elfenbeinkunst in Dresden.

Die Ausstellung des Neuen Grünen Gewölbes im Residenzschloss präsentiert auf kleinem Raum eine höchst erlesene Vielfalt an Meisterwerken der Elfenbeinkunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Diese im Zusammenklang zu zeigen und in erstaunliche Dialoge mit Werken der Malerei, Skulptur, Grafik, Medaillenkunst und Porzellanplastik treten zu lassen, macht die Besonderheit der beiden Kabinettausstellungen aus. Während der erste Teil unter dem Titel „AN-SICHTEN“ steht, folgt ab Frühjahr 2018 ein zweiter Teil unter dem Titel „AUGEN-BLICKE“.  Zeichnungen und druckgrafische Vorlagen, die Elfenbeinkünstler und deren Werkstätten genutzt haben, kommt ein besonderer Stellenwert zu. Ähnlich haben Medaillenbilder, monumentale Skulpturen und Kleinbronzen  inspirierend gewirkt auf die Entstehung von Elfenbeinkunstwerken, die wiederum in einigen ihrer Sujets  Anregungen für die Porzellanplastik des 18. Jahrhunderts geliefert haben. Die von Jutta Kappel kuratierte Sonderausstellung wird von Leihgaben namhafter deutschen Museen und Exponaten aus dem Louvre sowie den Sammlungen von Schloss Versailles ergänzt.

Kette mit Bildnis Johann Georgs I. von Sachsen, Jacob Zeller Dresden, kurz vor 1618 ElfenbeinH.: 9,5 cm; B.: 4 cm (Medaillon mit Hängeöse) L.: 55,5 cm (max. Länge der Kette) Grünes Gewölbe, Foto: Jürgen Karpinski

Vor der Ausstellung kam der Katalog

Das Grüne Gewölbe der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verwahrt eine der umfangreichsten, kunsthistorisch bedeutsamen Elfenbeinsammlungen der Welt. Nach Jahren intensiver Forschung konnte 2017 erstmalig der Bestand an aus Elfenbein geschnittenen Statuetten, Figurengruppen, Reliefs und in Silber gefassten Prunkgefäßen in dem reich illustrierten, wissenschaftlichen Katalogwerk „Elfenbeinkunst im Grünen Gewölbe zu Dresden“ zusammenfassend vorgestellt werden. Zugleich werden die Geschichte dieser Sammlung, Entwicklungslinien und dynastische Traditionen sichtbar gemacht.

Reiche Ursprungsgeschichte

Die frühesten Werke stammen dabei aus byzantinischer Zeit, der Großteil aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter Arbeiten von Elfenbeinkünstlern wie Jacob Zeller, Melchior Barthel, Balthasar Permoser und Johann  Christoph Lücke. Dominiert wird die Dresdner Sammlung von deutschen Elfenbeinwerken aus unterschiedlichen Regionen und Jahrhunderten. Repräsentativ vertreten sind Arbeiten französischer Provenienz. Jeweils kleinere Werkgruppen lassen sich nach Italien, Flandern, Österreich und in die Niederlande verorten. Okimono und Netsuke gelangten erst 1880 als Zeugnisse japanischer Schnitzkunst in die Sammlung, während ein hispano-philippinisches Relief bereits 1725 im Pretioseninventar erwähnt wurde.

Text: Philipp Demankowski

AN-SICHTEN.
Barocke Elfenbeinkunst im Dialog der Künste
12. Oktober 2017 bis 21. Januar 2018
Neues Grünes Gewölbe im Residenzschloss Dresden
Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr, Dienstag geschlossen
Freitag 18-20 Uhr (Abendöffnung)
www.skd.museum

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X