Roboter in 3D
Legendenalarm: Die Musikpioniere KRAFTWERK kommen Anfang Februar für vier Shows ins Dresdner Albertinum.
Als Anfang Dezember bekannt wurde, dass KRAFTWERK für vier Shows ins Dresdner Albertinum kommen, horchten die Musikliebhaber der Stadt auf. Immer hin hat die Band gleich mehrfach Musikgeschichte geschrieben. Sie gelten gleichermaßen als Paten von Electro, Hip Hop, Synth Pop, Minimal und insbesondere Techno. Zukunftsmusik machten sie nicht nur, Fort schritt und die Versprechen am kulturellen Horizont spielten auch aus technologischer Sicht immer eine immens wichtige Rolle im Bandkosmos. Schon früh stellten die Musiker ihr eigenes Musiker-Ego zurück. Mit elektronischen Klängen und synthetischen Stimmen, den automatischen und
maschinellen Rhythmen, sowie dem durchkonzipierten Roboter-Erscheinungsbild griffen sie das Thema einer von Maschinen, Computern und Daten beherrschten Welt, sowohl musikalisch als auch sprachlich und visuell auf und thematisierten so bereits sehr früh die wichtigsten Fragen des Informationszeitalters: das Zusammenwirken
von Mensch und Maschine.
Museum statt Konzerthalle
Führt man sich die künstlerische Lebensleistung der Band, die man kaum noch als Band bezeichnen kann, vor Augen, war klar, dass die drei Konzerte im Nu ausverkauft sein mussten. So war es dann auch. Zum Glück sollte flugs noch ein viertes Zusatzkonzert anberaumt werden. Dass sich die Düsseldorfer nun im Museum und nicht in der Konzerthalle – wie etwa 2004 im Dresdner Alten Schlachthof – wiederfinden, hat natürlich Gründe. KRAFTWERK werden im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zum Thema „Museum | 3-D | Digital“ auftreten. Es ist ein Konzept, das die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit führenden Experten planen und bei dem es um Fragen der 3D-Digitalisierung im Kontext der Museumsarbeit gehen wird.
Coup für die SKD
Es ist ein echter Coup für den Museumsverbund, und man glaubt Direktorin Marion Ackermann, wenn sie sagt, dass es „ihr eine besondere Freude ist“, die Düsseldorfer im Albertinum zu präsentieren. „In der Dimension dieses Raumes entfalten die bewegten dreidimensionalen Bilder und der Klang ihre volle Wirkkraft“, betont sie. „Als ein Ort künstlerischer Inspiration bietet der Lichthof des Albertinum den perfekten Ort für eine Musik, die eine besonders intensive Verbindung von Technik und künstlerischer Perfektion schafft.“ Man darf gespannt sein. Für KRAFTWERK indes ist die Zusammenarbeit mit einem Museum nichts Neues. Seit der Retrospektive „Kraftwerk – The Catalogue 12345678“ im Museum of Modern Art in New York 2012 fühlt sich die Band, die aktuell in der Besetzung Ralf Hütter, Henning Schmitz, Fritz Hilpert und Falk Grieffenhagen in Erscheinung tritt, sichtlich wohl im Kontext zeitgenössischer Kunst. Immerhin wurde die 3D-Reihe auch in der Tate Modern Turbine Hall London, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf oder dem Guggenheim Museum in Bilbao aufgeführt.
KRAFTWERK 3-D-Konzerte im Dresdner Albertinum
Auftaktveranstaltung „Museum | 3-D | Digital“ am 02. Februar 2018
3-D-Konzerte am 02., 03. und 04. Februar 2018