Faszination für ägyptische Kultur

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner
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Die Ausstellung „Reise ins Jenseits” zeigt ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung im Zwinger.

Die Sonder­schau bietet die Chance, einen Ausschnitt aus dem beachtenswerten Bestand der Staatlichen Kunst­samm­lungen Dresden an altägyptischen Exponaten, die den Totenkult der einstigen Hoch­kultur beleuchten, zu besichtigen.

Blick in die Ausstellung im Dresdner Zwinger, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner

Schon im 5. Jahrhundert v.Chr. berichtete der griechische Ge­schichtsschreiber Herodot beeindruckt von den Sitten, Ge­bräuchen und der Religion der Alten Ägypter. Das Land am Nil mit seiner Kunst und Kultur fasziniert die Menschen bis zum heutigen Tag. Die bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts für den sächsischen Hof zusammengetragenen Aegyptiaca zeugen davon. Etwa 6000 Objekte ägyptischer Altertümer der prädynastischen, pharaonischen und griechisch-römischen Zeit um-fasst der Bestand der Dresdner Skulpturensammlung heute. Die Sonderausstellung zeigt mit einer kleinen Auswahl beeindruckende Exponate dieser vergangenen Hochkultur.
Im alten Ägypten bedeutete der Tod nicht das Ende. Ein unermesslicher Aufwand wurde betrieben, um ihn zu überwinden und zu bewältigen. Die meisten materiellen Zeugnisse, archäologischen Funde und musealen Objekte entstammen aus Gräbern und verdeutlichen den Totenkult. Vor allem die Unversehrtheit des Körpers als Garant für die individuelle Fortexistenz und das überstandene Totengericht als Ausdruck moralischen Lebenswandels garantierten einen glücklichen Übergang ins Jenseits. Die Versorgung der Verstorbenen durch Familienangehörige und eine dauerhafte Erinnerungskultur mit Gedenk- und Festtagen, wie sie auf den Grabmonumenten festgehalten wurden, sicherten ein ewiges Weiterleben. Das alt­ägyptische Jenseitskonzept einer hoffnungsvollen Versöh­nung mit dem körperlichen Ende übt seit jeher große Faszi­nation und nachhaltigen Einfluss auf die Menschen aus.
Stephan Koja, Direktor Gemäldegalerie Alte Meister und Skul­p­turensammlung bis 1800: „Die hohe Qualität und die vielfach monumentale Wirkung der hier gezeigten Objekte erklärt einmal mehr die Faszination, die von ägyptischer Kultur auf den heutigen Betrachter ausgeht.“

Sarg der Djed-mut-ju-anch, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner

„Reise ins Jenseits”
Ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung
Ausstellung bis 16.04.2023 im Zwinger
Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr, Montag geschlossen

Redaktion: Jörg Fehlisch

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