Wald: Wussten Sie schon, dass…?
Sie spenden uns Erholung, sorgen für Frischluft und sind Lebensraum für bis zu 10.000 Tier- und Pflanzenarten: Wälder bedecken mit 11,4 Millionen Hektar rund ein Drittel Deutschlands. Wussten Sie, dass wir damit in Mitteleuropa die Spitzenposition einnehmen und sogar das holzreichste Land Europas sind?
Gesunde Wälder durch Abholzung
Es klingt erst mal paradox: Trotz intensiver wirtschaftlicher Nutzung hat die Waldfläche seit dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zugenommen. Waldbesitzer in Deutschland sind nämlich per Gesetz zur nachhaltigen Bewirtschaftung verpflichtet. Das bedeutet, dass mehr Wald nachwachsen muss, als geerntet wird. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass pro Jahr auf einem Hektar zwischen acht bis elf Kubikmeter Holz wachsen, genutzt werden davon aber nur rund sechs bis acht Kubikmeter. Es werden auch keine gesunden Bäume entnommen, sondern alte und kranke. Diese sogenannten unterständigen Bäume wären früher oder später sowieso abgestorben. Sie haben zwar eine minderwertige Qualität, können aber noch als Brennholz, zum Beispiel für Kamine, Verwendung finden. Die regelmäßigen Durchforstungen helfen gleichzeitig dem gesunden Baumbestand, schneller zu wachsen. Die gesunden Bäume haben so mehr Platz und bekommen mehr Licht und Nährstoffe, sodass sie stärker an Umfang und Größe zulegen.
Rohstoff mit nachhaltigen Qualitäten
All das macht Holz zu einem sehr umweltfreundlichen Rohstoff, der gut für die Energiegewinnung geeignet ist. Selbst Restholz, das bei der Verarbeitung anfällt und früher kaum Beachtung fand, wird heute unter anderem zu Holzbriketts und Holzhackschnitzeln weiterverarbeitet. So entsteht ein geschlossener Kreislauf, der, selbst wenn man den Transport des Holzes an seinen weiteren Bestimmungsort mit einrechnet, CO2-neutral ist. Und nicht zuletzt wird durch die nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung heimischer Wälder auch der Import von Holz aus Ländern, die Raubbau am Wald betreiben, eingeschränkt. Nehmen Sie sich doch fürs nächste Wochenende gleich mal einen ausgiebigen Waldspaziergang vor.
Redaktion: Ute Nitzsche