Wie Kleingärten zu Insektenoasen werden

Foto: © Mina-Marie Michell von Pexels
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Dresden ist eine der 40 Siegerkommunen des bundesweiten Wettbewerbs NATURSTADT – KOMMUNEN SCHAFFEN VIELFALT. Mit der Idee DRESDNER WILDBIENENGÄRTEN beteiligte sich das Umweltamt der Stadt Dresden in Kooperation mit dem BUND Dresden und der Wildbienenexpertin Mandy Fritzsche.

Der Wettbewerb wird vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ durchgeführt und durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert. Unter den 332 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wurden die 40 besten Ideen als Zukunftsprojekte ausgewählt und mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro prämiert. „Kleingärten in Dresden leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und können dabei gleichzeitig die biologische Vielfalt in Dresden fördern“, erklärt die verantwortliche Projektbetreuerin im Umweltamt und Diplombiologin Anne Bartuschka. „Wir freuen uns, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt in den kommenden zwei Jahren die Projektidee „Dresdner Wildbienengärten“ zur Förderung von Stadtnatur und Insekten im Siedlungsraum umzusetzen und das gewonnene Preisgeld hierfür einzusetzen“, ergänzt sie.

Mitstreiter gesucht

Ziel des Projektes ist es, interessierte Mitstreiter dafür zu gewinnen, ihre Gärten in bienen- und insektenfreundliche Oasen umzugestalten. Dazu sollen Flächen mit vielfältigen Nistmöglichkeiten für Insekten geschaffen werden. Durch Pflanzung vom heimischen Wildstauden gibt es ein artenreiches und ganzjähriges Nahrungsangebot für die Tiere. Be – sonders Lebensräume von seltenen Wildbienen und solitär lebenden Wespen sollen entwickelt werden. Wildbienen lieben sonnige struktur- und blütenreiche Lagen. Diese sollen im Rahmen des Projektes identifiziert, entwickelt und verbessert werden. Mit einem Informations- und Beratungsangebot werden Experten vor Ort Dresdner Kleingärtnerinnen und Kleingärtner sowie weitere Interessierte anleiten, in ihrem grünen Wohnumfeld Habitate für solitär lebende Wildbienen und Wespen zu entwickeln.

Foto: © Mandy Fritzsche
 Die Wildbienen nicht vergessen

„Wildbienen sind genauso wie die Honigbienen wichtig für die Bestäubung von Blütenpflanzen. Durch ihre Anwesenheit können die Erträge bei Nutzpflanzen erheblich gesteigert werden“, erklärt Wildbienenexpertin Mandy Fritzsche. Wildbienen und Solitärwespen brauchen unsere Aufmerksamkeit, denn zahlreiche Arten sind bedroht und von den dramatischen Bestandseinbrüchen der vergangenen Jahre betroffen. Selbst ursprünglich häufig anzutreffende Arten verzeichnen bedrohliche Rückgänge, und die Ursachen dafür sind vielfältig. „Massive Lebensraumverluste und ein Verarmen der Landschaft führen zu einem verminderten Blütenangebot und dem Verlust von Nistplätzen. Die intensive Landwirtschaft mit groß – flächigen Monokulturen, Überdüngung und Spritzmitteleinsatz trägt ebenfalls dazu bei“, erläutert Martin Ahlfeld vom BUND Dresden.

Text: Philipp Demankowski

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