Lieblingsdings: Mit Viola Klein im Schauspielhaus Dresden

Foto: Felix Posselt
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Sie liebt das Theater. Nichts lag also näher, als Viola Klein für die Lieblingsdings-Rubrik des Top Magazins Dresden/ Ostsachsen ins Dresdner Schauspielhaus zu bitten. Als Veranstalterin der HOPE-Gala kennt sie die Spielstätte natürlich aus dem Effeff. Das merkt man, wenn man mit der sympathischen Unternehmerin einen Blick hinter die Kulissen des Theaters wirft. Sie kennt sich aus, weiß, welche Wege zu gehen sind. Kein Wunder: Nachdem die HOPE-Gala 2017 Station im neu eröffneten Kulturpalast machte, kehrt sie im nächsten Jahr am 27. Oktober wieder ins Schauspielhaus zurück.

Warum ist das Schauspielhaus für die HOPE-Gala die ideale Location?

Die Zusammenarbeit hat sich bewährt, immerhin haben wir von zwölf HOPE-Galas bereits neun im Schauspielhaus veranstaltet. Für unsere Zwecke eignet sich das Haus einfach am besten. Es ist immer etwas Besonderes, wenn wir mit der HOPE-Gala in das Dresdner Theater gehen. Das liegt in erster Linie daran, dass das Team des Schauspielhauses wirklich vollends hinter dem Konzept der Veranstaltung steht. Das geht von der Garderobiere über die Techniker bis hin zum Intendanten. Auch wenn es in der unmittelbaren Vorbereitungsphase einmal hektischer zugeht, habe ich noch nie ein verbittertes Gesicht gesehen. Wichtig ist natürlich auch, dass die Infrastruktur und die technische Ausstattung stimmen. Und da haben wir im Schauspielhaus beste Bedingungen.

Denken Sie, dass die Faszination des Theaters bei der HOPE-Gala auf die Gäste überspringt?

Auf jeden Fall. Das liegt aber auch an der familiären Atmosphäre. Wir müssen die Veranstaltung ja aufgrund der Raumgröße im Schauspielhaus auf 800 Plätze begrenzen. Dadurch ist natürlich alles ein bisschen intimer. Man kann theoretisch jeden Gast einmal umarmen. Auch Theatermuffel sind oft so begeistert vom Schauspielhaus, dass sie im Nachgang mal wieder zu einer Aufführung gehen. Das freut mich sehr.

Was schätzen Sie besonders am Schauspielhaus?

Ich habe das Schauspielhaus schon immer geliebt. Den Intendanten gelingt es stets ein Ensemble zu versammeln, dass in der deutschen Theaterszene seinesgleichen sucht. Zudem schätze ich den anspruchsvollen Spielplan. Winfried Schulz (Intendanz von 2009 bis 2016) hat der Stadt sehr gut getan. Aber auch der neue Intendant Joachim Klement hat bereits einen guten Start hingelegt. Besonders gern bin ich auch im „william”, dem Restaurant des Schauspielhauses. Ich schätze die Küche von Betreiber Stefan Hermann sehr. Mit ihm haben wir ja auch im Rahmen der HOPE-Gala zusammengearbeitet.

Foto: Felix Posselt

Erfüllt das Staatsschauspiel auch einen gesellschaftlichen Auftrag?

Viola Klein: Unbedingt. Mir gefällt das Engagement des Staatsschauspiels, nicht nur in künstlerischer, sondern insbesondere auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Die künstlerische Leitung schafft es bei der Auswahl der Stücke stets, tagesaktuelle Themen aufzugreifen. Zum gesellschaftlichen Auftrag gehören natürlich auch Sonderveranstaltungen wie die Dresdner Reden, die seit 20 Jahren das Who’s Who des nationalen und internationalen Kultur- und Geisteslebens für gesellschaftlich relevante Vorträge in die Stadt holt. Und das Montagscafé im Kleinen Haus, das geflüchteten Menschen kulturelle Teilhabe ermöglicht, ist für mich ein Paradebeispiel für Integration. Es gibt viele solcher Beispiele. Dabei scheut das Staatsschauspiel keine Debatten. Im Gegenteil: Mit den Beiträgen will man die Dresdner zum Nachdenken bringen. Das ist durchaus ein Unterschied zum Theaterleben in anderen Städten. Man kann sich nicht nur den schönen Themen widmen.

Wie häufig gehen Sie denn ins Theater?

Ich gehe eigentlich ziemlich häufig, wenn es die Zeit zulässt. In dieser Spielzeit habe ich es leider noch nicht geschafft, aber ich habe mir für das neue Jahr den Besuch von mindestens zwei Premieren fest vorgenommen.

Was sind Theatergattungen, die Ihnen besonders zusagen?

Eigentlich die ganze Bandbreite von der Komödie bis zu ernsteren Inhalten. Wie ja schon deutlich wurde, schätze ich politisches Theater, das sich einmischt. Dazu gehören insbesondere auch Klassiker, die mit modernen Mitteln neu interpretiert werden. Schiller kann auf ganz verschiedene Art und Weise interpretiert werden. Die Themen der Stücke werden heute schließlich aus ganz anderen Perspektiven betrachtet als in ihrem Entstehungszeitraum. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang beispielsweise besonders gerne an die Inszenierung von Brechts „Leben des Galilei“ von 2013.

Woher kommt bei Ihnen die Leidenschaft fürs Theater?

Ich kann mich immer noch sehr gut an die Theaterausflüge in der Schule erinnern, die in der DDR ab der vierten Klasse einmal im Jahr stattfanden. Erst haben wir rumgemault, aber als wir dann erstmal im Theater saßen, hat uns der Zauber des Schauspiels schnell eingefangen. Ich habe die Faszination des Theaters immer als etwas Besonderes wahrgenommen. Bis heute hat sie mich nicht mehr losgelassen. Für mich ist der Theaterbesuch auch eine Möglichkeit, sich für Dinge zu öffnen, die zunächst fremd sind. Das vermisse ich bei manchen Menschen. Da würde der eine oder andere Theaterbesuch sicher lohnen.

Weitere Informationen:
www.staatsschauspiel-dresden.de
www.hopegala.de

Interview: Philipp Demankowski

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