Co-Working Spaces als Arbeitsplatz und Kreativschmiede

Foto: Franziska Pilz
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Viel Raum für gute Ideen

Mobiles Arbeiten, Home-Office, Job Sharing – unsere Arbeits­­welt ist nicht erst seit der Corona-Pandemie im Wandel. Kreative Köpfe mit Innovationsgeist sind in einem Großraum­büro mit Nine-to-five-Job eher weniger gut aufgehoben – vielleicht aber in einem Co-Working Space, von denen es in Deutschland immer mehr gibt, wie zum Beispiel das Impact Hub in Dresden.

Die Räumlichkeiten des Dresdner Impact Hub sind zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen und vereinen acht Team-Offices mit durchschnittlich vier Plätzen, 26 Fixdesks und 20 Flexdesks sowie voll ausgestattete Meeting-Räume. Außer­dem stehen sogenannte Idea Rooms bereit, in denen die Gedan­ken dank weißer Wände besonders ergiebig sprudeln sollen. Teams können sich darin einschließen und einfach mal kreativ austoben. Als kleine Rückzugsorte auf Zeit sind sie ein wichtiger Gegenpol im großzügig angelegten Raumkonzept. „Was uns von anderen unterscheidet, ist unsere offene Philosophie, die wir bewusst leben und die sich mit den offenen Flächen auch im Bürodesign widerspiegelt, zum Beispiel in den Glasfronten“, erklärt Lorenz Weil. Er ist Mitarbeiter der ersten Stunde im Impact Hub Dresden und kümmert sich um das Community Management.

Foto: © Franziska Pilz
Weltweites Netzwerk und familiäre Atmosphäre

Impact Hub ist ein weltweites Netzwerk mit über 100 Standorten und über 16.000 Mitgliedern. Die Markenrechte besitzt ein globaler Verein. Ganz groß geschrieben werden Werte wie Vielfalt, Toleranz, Vertrauen und der soziale Innovationscharakter. In Dresden nutzen bereits rund 180 Personen das Impact Hub. Dabei gibt es verschiedene Tarife, von einem Tag bis sieben Tage pro Woche, komplett flexibel mit Kaffee und WLAN inklusive. Voraussetzung, um hier arbeiten zu können, ist die Community-Mitgliedschaft. Die ermöglicht es außerdem jedem Mitglied, bis zu drei Tage in einem zugehörigen Hub weltweit zu arbeiten, innerhalb Deutschlands kann sogar die Hälfte der gebuchten Zeit kostenfrei an einem beliebigen Standort gebucht werden.

Foto: © Franziska Pilz

So entsteht eine Gemeinschaft aus Start-ups, Freiberuflern und kleinen und mittelständischen Unternehmen, die nicht nur ein berufliches Netzwerk bilden, sondern auch offen und vertrauensvoll miteinander umgehen. „Wir legen großen Wert auf Kollabo­ration und Kooperation. Es geht auch um gegenseitiges Geben und Nehmen“, so Lorenz Weil. „Hier werden nicht nur Highfives verteilt, sondern man bekommt eine Hand gereicht, wenn mal etwas nicht so klappt. Bei uns geht es auch familiär zu. Wir motivieren uns gegenseitig.“

Alternative zum Home-Office

Ob die Chemie stimmt, kann man bei einem Probetag herausfinden. So kann jeder für sich feststellen, ob er im Co-Working Space gut arbeiten kann. „Was passiert hier überhaupt?“ oder „Komme ich mit der Lautstärke klar?“ sind Fragen, die sich Interessenten stellen sollten. Das Konzept lebt vom Austausch und dem lebendigen Netzwerk, abgeschlossene Büroeinheiten spielen daher eine reduzierte Rolle. Und das ergibt absolut Sinn: „Es hat sich wirklich bewiesen, dass Projekte hier wesentlich schneller vorangehen.“ So kommt es durchaus vor, dass Aufträge auch untereinander vergeben werden. Kein Wunder, denn für verschiedene Anforderungen wie zum Beispiel Marketing oder Texterstellung sitzen die Profis ja quasi mit am Tisch. Eine strikte thematische Ausrichtung gibt es zwar nicht, allerdings liegt der Fokus auf dem Sozialunter­nehmertum. Und gerade die besondere Situation der letzten Monate hat gezeigt, welche Vorteile Co-Working neben dem großen Netzwerk und dem Miteinander haben kann. Lorenz Weil nennt ein Beispiel: „Wenn Paare mit Kindern zeitgleich im Home-Office arbeiten müssen, kann es sehr praktisch sein, wenn ein Elternteil bei Bedarf in den Co-Working Space ausweichen kann, z.B. um ungestört zu telefonieren, während das Kind zuhause spielt.“

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Ausreichend Fläche auch für Firmenevents

Damit sich die Community untereinander kennenlernt, gibt es zwei feste Events in der Woche, den Cake Tuesday mit Kaffee und Kuchen sowie jeden Freitag das Community-Frühstück. Auch Beachvolleyball, gemeinsame Bar- und Filmabende oder auch Sommerfeste und die alljährliche Weihnachtsfeier schweißen enger zusammen. Die Räume des Dresdner Impact Hub stehen darüber hinaus auch für Firmenevents zur Verfügung und können für Abendveranstaltungen angemietet werden. Die dritte Säule neben dem Co-Working und der Bereitstellung von Eventflächen sowie Meetingräumen sind Coaching- und Consulting-Angebote. Junge Firmen und Mittel­ständler können zum Beispiel Innovations­beratungen buchen. „Wir planen auch Firmenmitgliedschaften für Unterneh­men, die mal aus den eigenen vier Wänden raus wollen“, berichtet Lorenz Weil. „Vor allem Unternehmen aus dem Umland wollen wir gezielt ansprechen. Diese könnten bei uns einen Platz beispielsweise für Werkstudenten von der Uni oder von anderen Dresdner Hoch­schulen anmieten.“ Zumindest die Ideen gehen hier also nie aus, und wenn doch, findet sich bestimmt ein kreativer Kopf am Nachbartisch, der spontan einen guten Einfall hat. Highfive!

www.dresden.impacthub.net

Redaktion: Ute Nitzsche

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