Bernhard P. Wirth: „Jeder Mensch ist einmalig”

Bernhard P. Wirth / Foto: © Fotozeiten Fotografenmeisterin Elke Müller
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Seit 1989 coacht Bernhard P. Wirth Menschen bei seinen Workshops und Trainings. Der Buchautor, Trainer und Dozent ist ein Top-Experte für Körpersprache, Menschenkenntnis, Charakterkunde sowie Selbsterkenntnis.

Anlässlich seines Vortrags bei der Dresdner WEITSICHT haben wir uns mit dem gebürtigen Nürnberger unterhalten.

Was unterscheidet Sie von anderen Coaches?
Bernhard P. Wirth: Ich denke, es ist meine Philosophie. Für mich ist der Mensch ein dreigliedriges Wesen, bestehend aus seinem physischen Körper, aus seinem Geist (im Sinne von Gedanken und Denken ) und aus seinem Selbst, also seiner ganz persönlichen Individualität, seinem einmaligen Charakter.

Was ist die Bernhard P. Wirth-Methode®? Worin bestehen die Vorteile für die Anwender?
Meine Methode besteht aus 16 Modellen, Menschen zu analysieren. Die Qualität eines Werkzeugkastens wird entschieden durch die Mannigfaltigkeit der Werkzeuge, so ist es auch bei der Analyse von Charaktereigenschaften und Stärken eines Menschen. Durch die verschiedenen Analyse­ansätze be­kommen wir ein wirklichkeitsnahes Gesamtbild eines Menschen. Im Gegensatz zur Verwendung von nur einer Methode. Jeder Mensch entwickelt sich gerne. Vor allem in den Gebieten, in denen seine persönlichen Stärken zuhause sind.

Inwieweit macht sich Ihr Ansatz für Unternehmen bezahlt? Und sind Ihre Hinweise branchenübergreifend anwendbar?
Die Frage lautet hier: Inwieweit ist sich ein Unternehmen bewusst, dass jeder einzelne Mitarbeiter die Ge­samtheit der Belegschaft abbildet? Wissen um die emotionale Menschlichkeit ist die eine Seite, die praktische Durchführung in Unternehmen die andere. Zur Stunde ist ein Trend erkennbar: Manche Unternehmen stellen einen Feel-Good-Manager ein, um ihren Mitarbeitern auch eine erlebende und gelebte Emotionalität bieten zu können. Die Charaktereigenschaften eines Menschen gehen seit seiner Geburt Hand in Hand mit ihm, wo immer er sitzt, steht oder liegt. In allen Branchen, in denen Menschen miteinander kommunizieren, ist es machbar und sinnvoll, neben dem Sprechen und Hören weitere Kom­munikationswerkzeuge erfolgreich einzusetzen. Damit der individuelle Mensch wieder im Mittelpunkt stehen kann.

Was können wir durch die Körpersprache über unser Gegenüber lernen? Und inwieweit nutzt uns das?
Körpersprache ist eine Art „emotionales Ge­­danken lesen“. Die unbewusste Körpersprache unserer Mit­men­schen verrät uns den emotionalen Teil des von ihnen Gesagten. Die unbewusste Körpersprache eines Menschen kann ja bekanntlich nicht lügen. Sie zeigt uns, „was einem Menschen wirklich wichtig ist“. Durch das Lesen der Körper­sprache erfahren wir, „welche Charaktereigenschaften ein Mensch besitzt“ und „welche Bewertungen“ er zu bestimmten Menschen, Situationen und Dingen sein Eigen nennt. Durch das Erlernen der Körpersprache erhöht sich das Verstehen unserer Mitmenschen im Sinne des Leitsatzes „Jeder Mensch ist einmalig“.

Sie sind seit 30 Jahren als Coach tätig. Wie hat sich der Stellenwert von Sprache in dieser Zeit geändert?
Wir erleben es in unserer Zeit sehr nah: Beim schriftlichen Kommunizieren mit unseren Mitmenschen. Viele Worte werden nur noch als Kürzel wie „HI, YEP“ usw. transportiert. Die Zeitwahrnehmung der Menschen und der Umgang mit Zeit haben sich gewaltig verändert. Dadurch trat auch die Qualität des „Miteinander kommunizieren“ in den Hintergrund. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unsere facettenreiche Sprache mit all ihren Dialekten wieder eine Blütezeit erlebt.

Interview: Philipp Demankowski

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