Projekte der Hoffnung

Paulo Mendes da Rocha und MMBB Architekt*innen haben ein modernistisches Kaufhausgebäude in São Paulo (Brasilien) in ein soziales Kultur-, Sport- und Gesundheitszentrum umgebaut, das natürlich ventilierte öffentlich zugängliche Räume bietet, mit Swimmingpool auf dem Dach. Foto: © Ana Mello
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In den Technischen Sammlungen Dresden nimmt sich die Sonderausstellung „Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise“ globale Probleme zur Brust und stellt spannende Projekte vor, die Optimismus verbreiten.

Kaum jemand wird bezweifeln, dass sich unser Planet in der Krise befindet. Raubbau, Klimakatastrophen und soziale Ungerechtigkeiten bestimmen das globale Leben. Die Welt ist schlecht und der Mensch trägt Schuld daran. Doch es gibt Projekte, die Hoffnung verbreiten. Die Ausstellung „Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise“ zeigt anhand von 21 aktuellen internationalen Beispielen aus Architektur und urbanem Leben, dass es auch anders geht. Vor gestellt werden dabei erdbebensichere und nachhaltige Dorfentwicklungen in China, Überschwemmungsschutz durch traditionelle CO2-arme Bautechniken in Pakistan und Bangladesch, die vielfältige Umnutzung modernistischer Bauten in Brasilien und Europa, ein ökologischer Community Land Trust in Puerto Rico, die Revitalisierung historischer Bewässerungssysteme in Spanien sowie neue Konzepte für öffentliche Räume und durchmischte Stadtquartiere in Wien, London und Nairobi.

Lacaton & Vassal haben gemeinsam mit Frédéric Druot und Christophe
Hutin einen modernistischen Großwohnbau mit 530 Wohnungen in Bordeaux
(Frankreich) saniert, dabei dessen Qualitäten konsequent fortgesetzt und um großzügige
Wintergärten und Balkone erweitert. Foto: © Philippe Ruaul
Großformatige Bilderzählungen

Strukturiert wird die Ausstellung dabei von sogenannten „Feldern des Sorgetragens“: Sorgetragen für Wasser sowie Grund und Boden, Sorgetragen für den öffentlichen Raum, Sorgetragen für Fertigkeiten und Kenntnisse, Sorgetragen für Reparatur und Sorgetragen für lokale Produktion. In der vom Architekturzentrum Wien produzierten Ausstellung werden die Projekte mit großformatigen Bilderzählungen, Modellen und Objekten veranschaulicht. Dabei vermitteln Filme und kurze Videos sowohl Hintergründe zu den Entstehungsprozessen als auch O-Töne verschiedener Akteure. Mit speziellen Analyserastern soll ein Rahmen geschaffen werden, der Vergleichsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Fallbeispielen ermöglicht. 

Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise Eine Ausstellung des Architekturzentrums Wien in Kooperation mit dem Zentrum für Baukultur Sachsen

bis 13. September
Technische Sammlungen Dresden
Junghansstraße 1-3, 01277 Dresden

www.tsd.de

Text: Philipp Demankowski

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