Das Mitmach-Museum
Die Kinderbiennale im Japanischen Palais sollte keinem Kind vorenthalten bleiben. Bis zum 24. Februar besteht die Möglichkeit auf einen außergewöhnlichen Museumsbesuch.
Inzwischen soll es ja schon Dresdner Kinder geben, die den Museumsbesuch regelrecht einfordern. Eine solche Popularität kennen Dresdner Eltern sonst nur vom Kinder-Museum im Hygiene-Museum. Es ist aber wirklich eine besondere Erfahrung, die dem wissbegierigen Nachwuchs bei der Kinderbiennale im Japanischen Palais geboten wird. Immerhin lernen die Kinder nicht nur bei diesem Museumsbesuch, sie können sich auch selbst in vielerlei Hinsicht ausprobieren und dabei möglicherweise schlummernde Talente zutage fördern. Dass die Ausstellung, die in Dresden am 22. September startete, ein Erfolg werden würde, hatte sich angekündigt. Immerhin konnte die National Gallery Singapore, mit der die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden das Projekt gemeinsam konzipierte, bereits über 200.000 Besucher verzeichnen. Die Schau, für die kein Eintritt verlangt wird, hat sich also bereits etabliert. Dass der Plan, die Ausstellung im Zweijahresrhythmus zu veranstalten, in die Tat umgesetzt wird, ist damit relativ wahrscheinlich.
Digitale Kunst verstehen
Insgesamt neun regionale und internationale Künstlerinnen und Künstler sowie ein Künstlerkollektiv aus Japan haben das Erdgeschoss des Japanischen Palais in einen phantastischen Ort verwandelt, der tatsächlich alle Sinne anregen dürfte. Gemäß den Prinzipien der partizipative Museumsarbeit können Kinder und durchaus auch Erwachsene ihrer Kreativität in verschiedenen Themenräumen freien Lauf lassen. Besonderen Eindruck macht etwa die Arbeit „Sketch Aquarium“ des Künstlerkollektivs teamLab. Vom Publikum selbst gestaltete und später eingescannte Fische schwimmen in einem riesigen digitalen Aquarium und ergeben ein gemeinsam geschaffenes Ganzes. Digitale Kunst ist selten so leicht zugänglich. Die Performancekünstlerin Lynn Lu aus Singapur hingegen sammelt in ihrer Installation „This Changed My Life“ ausschlaggebende und einschneidende Erlebnisse der Besucher und fordert sie auf, diese auf ein buntes Schleifenband zu schreiben, um das Erlebte für andere sichtbar zu machen.
Prominente Vorleser
Am Ende des Parcours befindet sich ein Werkstattraum. Hier kann das Gesehene, Erlebte und Gehörte kreativ verarbeitet werden. Zur Ausstellung erscheint zudem ein Kinder-Malbuch, das der Dresdner Künstler Jan Kunze eigens gestaltet hat. Auch ein umfangreiches Begleitprogramm wurde zusammengestellt. Im Rahmen von Ferien- oder Wochenendworkshops können sich Kinder, aber auch Schulklassen an verschiedenen Kunsthandwerken geführt ausprobieren. Und bei den Lesungen erwecken prominente Vorleser wie SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann (20. Januar) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (3. Februar) Geschichten aus Büchern von ausgewählten Werken der Kinderbiennale zum Leben.
Kinderbiennale – Träume & Geschichten
noch bis 24. Februar, Japanisches Palais
www.skd.museum
Text: Philipp Demankowski