Tatort Dinnertheater

Krimidinner: Der Teufel der Rennbahn / Foto: © ARTVERTISEMENT, WORLD of DINNER GmbH & Co KG.
0

Es gibt nicht viel Schöneres, als ein romantisches Essen mit einem Theaterbesuch zu krönen. Der perfekte Zeitpunkt für die Kombination aus beidem ist jetzt, schließlich haben die Dinnershows Hoch­saison. Die Kombi­nation aus kulinarischer und kultureller Unterhaltung erfreut sich großer Beliebtheit, auch in Dresden. Dabei wird das Angebot immer vielfältiger und reicht von der klassischen Whodunit-Detektiv­geschichte über Gesangstheater bis hin zu akrobatischen Einlagen direkt über den Köpfen der Zuschauer.  Gleichzeitig wird das Niveau an gastronomischer Verzückung vielerorts immer besser. Damit die Qual der Wahl erträglich bleibt, stellen wir Ihnen hier einige beliebte Genre-Vertreter vor.

Mafia Mia

Für die Gefolgschaft des Paten geht es in diesem Jahr nach Großbritannien. Vielleicht keine schlechte Idee noch mal schnell auf die Insel überzusetzen, bevor der Brexit endgültig in Kraft tritt. Der vom Entertainer Bert Callenbach unnachahmlich gemimte Mafiaboss und das unvermeidliche Body­guard-Duo Schlicht & Kümmerling waren im Vorfeld auch wieder selbst im jeweiligen Gastland vor Ort, und zwar nicht nur für die obligatorischen Filmsequenzen, die am Abend der Show für kleine Ruhepausen sorgen. Der Pate hat darüber hinaus alte Kontakte bemüht. So reiste der Tross nach London zur Queen, um sich den Titel des „Duke of Clarence and Avondale“ zu sichern. Doch wer zum englischen Hof gehört, hat auch den Regeln von Protokoll und Etikette zu folgen. Zudem wird er vom Geheimdienst Ihrer Majestät beobachtet. Der Tumult ist also garantiert. Doch die Abenteuer der Adels-Truppe wider Willen ist eher als Rahmenhandlung zum sonstigen Mafia Mia-Geschehen zu verstehen.

Foto: © 2018 Michael Schmidt – www.schmidt.fm

Für waghalsige Höhepunkte sorgen Joe & Martin mit einer kühnen Schleu­derbrettnummer. Die vier Akrobaten von Man ́s World wiederum zeigen kraftvolle Hand-Voltigen und das Duo Tempo Rouge verzaubert am Trapez mit ausdruckvoller Paar-Akrobatik im Adagio-Tempo. Für musikalische Glanzpunkte sorgen einmal mehr die Pub­likumslieblinge The Firebirds mit Liedern zwischen Rock’n’Roll, Merseybeat und Doo Wop. Unterstützung bekommt die Band von der Sängerin Sonia Singh, die mit souligem Gesang überzeugen will.

Erlwein-Capitol, bis 13. Januar, www.mafia-mia.de

Palais Revue

Etabliert hat sich längst auch die jährliche Dinnershow im Kurländer Palais. Nachdem im letzten Jahr noch das Grand Opening im Palais Hotel gefeiert wurde, steigt jetzt die große Palais Revue. Den Conférencier gibt diesmal Sammy Tavalis, der sich nicht nur in dieser Rolle bei unzähligen Veran­staltungen in der Republik einen enormen Erfahrungsschatz zusammengesammelt hat. Das Multitalent begeistert seine Gäste mit einer Show, die man am ehesten als Mixtur aus Musik und Comedy bezeichnen kann. Dabei hegt er eine besondere Vorliebe für gut eingesetzte Slapstick-Momente. Etwas eleganter kommt das Gesangstrio The Pearlettes daher. Die drei Damen ziehen ihre Zuschauer mit einzigartigen Satzgesängen, grandiosen Tanzeinlagen und authentischen Kostüme mit dem Esprit der 30er bis 60er Jahre in den Bann.

Palais Revue: Gesangstrio The Pearlettes /
Foto: © The Pearlettes

Schwindelerregend sind die Kunststücke Bianca Capri, die mit ihrer Seilakrobatik atemberaubende Geschwindigkeiten erreicht. Die zweifache deutsche Meisterin im Pole Dance Lea Roth bietet anmutige und sinnliche Artistik, während der Ukrainer Andrey Spatar ein außergewöhnliches Gleich­ge­wichtsgefühl bei seinen Handständen beweist. Für die kulinarischen Momente sorgen unterdessen die Crazy Lobstars um die beiden Dresdner Köche Stephan Schiller und Bodo Mager.

Kurländer Palais, bis 6. Januar, www.palais-revue.de

Krimi total: Agenten für eine Nacht

Detektivische Fähigkeiten werden hingegen bei Krimi Total vom Publikum gefordert. Eigentlich konzipierte Erfinder und Produzent Jörg Meißner einst ein Mörderrate-Spiel für die eigenen vier Wänden. Das gibt es nach wie vor, doch die Idee hatte einen solch großen Zulauf, dass bald der Schritt ins Dinnertheater-Geschäft anstand. Inzwischen sind sowohl die Shows mit dem Krimi Total-Stempel als auch die Spielorte kaum noch zählbar. Auch die Anzahl der Fans nimmt eher zu als ab. Abwechslung ist also wichtig, denn die gleiche Show zweimal zu besuchen, wird wohl eher die Ausnahme sein. Schließlich kennt man in dem Fall den Mörder bereits.

KRIMI total DINNER – Agenten für eine Nacht / Foto: © 2018 KRIMI total

Die Neuproduktion in diesem Jahr nennt sich „Agenten für eine Nacht“ und entführt die Gäste in die Welt der Geheimdienste. Die neue Show ist dabei gleich eine doppelte Premiere, denn erstmals zieht das Krimi total-Team für „Agenten für eine Nacht“ ins Hotel Pullman Dresden Newa. Eigentlich werden die Produktionen nämlich im Ballsaal des Dormero-Hotels am Wasaplatz und im Eventgewölbe unter der Brühlschen Terrasse veranstaltet.

Pullman Dresden Newa, Dresden

nächste Vorstellungen in Dresden: 14. Dezember, 26. Januar, 16. Februar

www.krimitotal.de

Krimidinner: Der Teufel der Rennbahn

Ebenfalls ein neues Dach über dem Kopf bekommt das Krimidinner um die Familie Ashtonburry. Eigentlich im Ca­ro­la­schlösschen beheimatet, zieht es die Briten für das neue Kapitel ihrer Familiensaga zusätzlich ins Taschenbergpalais. Bei „Der Teufel der Rennbahn“ dreht sich diesmal alles um den Pferderennsport. Virtueller Tatort ist das berühmte britische Pferderennen Royal Ascot auf der gleichnamigen Rennbahn. Hier trifft Cora auf ihren Erbonkel Lord Mant, der mit dem unbändigen Wunderpferd „Satan“ einen heißen Favoriten für den Gold Cup am Start hat. Schon bald macht das Pferd seinem Namen alle Ehre: Beim Training wirft es seinen Jockey ab und dieser stirbt. War es wirklich nur ein Unfall? Der Jockey soll nicht der letzte Tote bleiben. Sicher ist, dass bei der Mörderhatz im Edgar Wallace-Stil nichts ist, wie es zunächst scheint.                                                                 n

Vorstellungen im Carolschlösschen: 13. Dezember, 1. Februar, 13. April

Vorstellungen im Taschenbergpalais: 1. März, 27. April

www.krimidinner.de

Text: Philipp Demankowski

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X