Das spannende Dutzend

Blick in die Semperoper / Foto: © Klaus Gigga
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Die erste Semperoper-Spielzeit von Neu-Intendant Peter Theiler steht im Licht von Erneuerung und Wahrung. Zwölf Premieren stehen an.

Große Pläne hat der Schweizer, der zuletzt zehn Jahre lang am Dreisparten-Staatstheater Nürnberg wirkte. Nicht weniger als zwölf Premieren stehen in seiner Debütsaison an. Mit dem israelischen Dirigenten Omer Meir Wellber beruft die Semperoper 2018 einen der Shootingstars zum Gastdirigenten. Neben Aaron S. Watkin, der seit zwölf Jahren die Ballett­direk­tion innehat, und Manfred Weiß als Künstlerischer Leiter von Semper Zwei und Leiter des Bereichs „Education“, komplettiert Johann Casimir Eule das künstlerische Leitungsteam, der als Chefdramaturg und stellvertretender Intendant von Nürnberg nach Dresden wechselt. Und dann gibt es ja noch Christian Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dres­den, der wie kein Zweiter die internationale Reputation von Dresdens Opernhaus verkörpert. Neue Fachkräfte ergänzen da­mit das bewährte hochkarätige Personal.

Nicht nur Rekreation

Eine Strategie, die auch bei der Zusammenstellung der Premie­ren beibehalten wurde. „Mir liegt daran, mit diesem Spielplan zu gesellschaftlich relevanten Themen Position zu beziehen. Musiktheater dient nicht nur der geistigen Rekreation, es muss seinen Beitrag zu den Wertedebatten unserer Gegenwart leisten“, sagt Peter Theiler. Bereits hinter uns liegt die gefeierte Premiere von „Moses und Aron“. Das Opernfragment von Arnold Schönberg wurde erstmals seit 43 Jahren wieder an der Semperoper gespielt. Presse und Zuschauer zeigten sich begeistert. Zu Redaktionsschluss noch nicht beendet war Bruno Madernas Kammeroper „Satyricon“, eine von zwei Opern-Pre­mie­ren an der Spielstätte Semper Zwei. Die zweite wird dann im April 2019 die deutschsprachige Erstaufführung von „4.48 Psychose“ sein. Der junge englische Komponist Philip Venables hat das Bühnenstück seiner Landsfrau Sarah Kane als Vorlage für seine erste abendfüllende Oper gewählt, die 2016 im Royal Opera House in Covent Garden in London mit großem Erfolg uraufgeführt wurde.

Rolando Villazón inszeniert

Ebenfalls in Semper Zwei kommt in der Sparte Junge Szene Jacques Offenbachs schwarzhumorige Operette „Häuptling Abend­wind“ am 14. Dezember und „Alice – Eine Reise ins Wun­derland“, das Ballett für Kinder und Erwachsene, am 8. Juni 2018 zur Premiere. Die erste große Neuaufführung für Ballett­freunde wird der vierteilige Ballettabend „Labyrinth“ sein, der am 3. November Choreografien von George Balanchine, Martha Graham, Ohad Naharin und Joseph Hernandez vereint. Mit Spannung erwartet wird am 25. Januar die „Carmen“ des Schwe­­den Johan Inger, in der er die vertraute Liebestragödie aus dem unverdorbenen Blickwinkel eines Kindes betrachtet. Der Ri­chard-  Strauss-Tradition des Hauses wird dagegen mit der Premiere der „Ariadne auf Naxos“ unter musikalischer Leitung von Chris­tian Thielemann am 2. Dezember gehuldigt. Mit Bedřich Smetanas komischer Oper „Die verkaufte Braut“ präsentiert im März 2019 die französische Regisseurin Mariame Clément mit scharfem inszenatorischem Blick erstmals eine Arbeit an der Semper­oper. Ein besonderes Highlight steht zu­dem im April 2019 an. Die für einen Tenor komponierte Partie der „Platée“ wird in einer Neuinszenierung des Opern-Stars Rolando Villazón in Dresden zu genießen sein. Verdis „Na­bucco“ am 25. Mai 2019 und „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer am 29. Juni beschließen den Premierenreigen dann.                          

Spielplan, Karten etc. unter

www.semperoper.de

Text: Philipp Demankowski

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