Top Jubiläum 20 Jahre: neue Dresdner Kunst und Kultureinrichtungen
In zwanzig Jahren hat sich natürlich auch die Kulturlandschaft in der Region Dresden kräftig entwickelt. So wurden zahlreiche Kultur- und Kunststätten neu- oder wiedereröffnet, die inzwischen nicht mehr wegzudenken sind. Bei vielen Locations war das Top Magazin Dresden/Ostsachsen von Anfang an dabei. Über die Jahre haben wir immer wieder gerne über die entsprechenden Veranstaltungen berichtet, bei denen wir nicht selten mit Freuden selbst zu Gast waren.
Sommer 2003: Altana-Galerie
Ganze 15 Jahre zurück datiert die Eröffnung der Altana-Galerie der TU Dresden. Bis heute umfassen die Räumlichkeiten im Görges-Bau den Ausstellungsort der Kustodie der TU Dresden, unter dessen Dach ein umfassender Kunstbesitz sowie über vierzig universitäre Sammlungen organisiert sind. Die einzigartige Verbindung von Wissenschaft und Kunst wurde schon in der Sommerausgabe 2003 des Top Magazins gelobt. Die Altana-Galerie könne „sich in der gesamten Welt sehen lassen“. Offiziell wurden die Sammlungen am 24. Mai 2003 eröffnet, damals mit der Ausstellung unter dem programmatischen Titel „Faszination Kunst + Technik – Strahlungen“. „Das Grundkonzept für die Sammlungen bildet die Wieder aufnahme der Bauhaus-Idee, Kunst und Technik in einen leben digen, lebhaften Kontext zu setzen“, erläuterte die Kuratorin Reinhild Tetzlaff. Die Idee zur Galerie stammte vom damaligen Kanzler der Universität Alfred Post, der natürlich bei der Eröffnung ebenfalls anwesend war. Genauso wie Musiklegende Günther „Baby“ Sommer und das inzwischen leider verstorbene Ehepaar Charlotte Sommer-Landgraf und Prof. Günther Landgraf, die als Bildhauerin und Professor für Technische Mechanik das Konzept der Galerie auf einzigartige Weise verkörperten. Natürlich lohnt der Besuch der Altana-Galerie auch heute noch, aktuell etwa für die Ausstellung „Der Kunstbesitz der TU Dresden. #1 ‒ Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1950er Jahren“, die noch bis zum 6. Juli 2018 zu sehen sein wird.
Herbst 2011: Tom-Pauls-Theater Pirna
Mit großer Geste hieß Bauherr Tom Pauls die Abordnung des Top Magazins im Herbst 2011 willkommen. So zumindest der Eindruck, wenn man sich die Fotos von damals an schaut. Vor der großen Eröffnung am 11. November 2011 hielt der beliebte Schauspieler in den Räumen des geschichtsträchtigen Peter-Ulrich-Hauses in Pirna Audienz und führte mit Schwung durch seine zukünftige künstlerische Heimat. Immer wieder blieb er an einigen Stellen stehen, um die jeweiligen Besonderheiten genau zu erklären. „Wir haben, und damit meine ich allen voran die Architekten um Uwe Seidel, die historische Bausubs tanz sehr behutsam angefasst, Strukturen erhalten und, wo immer es ging, Originalteile eingebaut“, erklärte der Hausherr. „Unsere Handwerker waren dabei echte Künstler, ich bewun dere sie.“ Man merkte schon damals: Hier ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ein Traum, der längst nicht ausgeträumt ist. Im Gegenteil: Das kleine Theater-Schmuckstück in der inzwischen ebenfalls hübsch zurechtgemachten Altstadt Pirnas darf sich großer Beliebtheit erfreuen. Der Spielplan ist stets gut gefüllt, und wer einen Platz ergattern will, muss sich ranhalten. Im Frühling 2018 sind schon viele Dezember-Termine ausverkauft. Vor allem die Aufführungen mit dem Hausherrn selbst sind traditionell stark gefragt. Aber auch Gastspiele von befreundeten Künstler kollegen sind beliebt.
Herbst 2016: Kraftwerk Mitte
Lange war es nur ein Traum. Und seit fast zwei Jahren ist er nun tatsächlich Wirklichkeit. Am 6. Dezember 2016 eröffnete das Kraftwerk Mitte nach fünfjährigem denkmalgerechten Umbau neu als kulturelle Stätte. Das ehemalige Heizkraftwerk, das seit 1895 bestand und 1994 stillgelegt wurde, erwachte aus seinem langem Dornröschenschlaf und dient nun als Spielstätte sowohl für die Staatsoperette Dresden als auch für das tjg. theater junge generation. Für die Gestaltung des Umbaus zeichnete der Hamburger Architekt Jörg Friedrich verantwortlich. Seine rechtwinkligen Kuben aus Back stein und Stahl greifen die Tradition der neuen Sachlichkeit von Paul Wolfs Anbauten um 1928 auf und übersetzen diese mit ganz anderen Fensteröffnungen und zusätzlichen Glaskuben in die Gegen wart. Ein Hingucker vor den Glasfenstern ist die vorgehängte Fassade aus Cortenstahl, die mit ihrem Loch muster Ausblicke erlaubt, aber auch Sonnenschutz bietet. Entstanden sind dabei vier Theatersäle für insgesamt 1.300 Besucher sowie Probebühnen, Lager, Serviceflächen und Verwaltungsräume. Die bestehenden Altbauten wurden dabei saniert und durch Neubauten ergänzt. Heute sind die beiden Spielstätten schon nicht mehr wegzudenken aus dem Kanon Dresdner Kulturstätten. Auch wenn ein Wasserschaden in der Staatsoperette 2017 noch einmal einen Rückschlag bedeutete, können beide Häuser nicht nur prall gefüllte Spielpläne sondern auch eine gute Besucherauslastung vorweisen.
Frühjahr 2017: Kulturpalast
Der letzte große Neuankömmling ist eigentlich ein Rückkehrer im Kreise der Spielstätten in der Region Dresden. Anlässlich der Wiedereröffnung des Kulturpalasts im Frühjahr 2017 berichteten wir ausführlich über Nutzung, Geschichte und Architektur des Hauses. Dazu holten wir Statements von Vertretern der drei Hauptmieter ein. Prof. Dr. Arend Flemming, der Direktor der Städtischen Bibliotheken Dresden, freute sich „auf die hohe Aufenthaltsqualität in mannigfaltigen Lern- und Arbeitslandschaften, vielseitige Bildungs- und Kulturangebote, modernste Technologien und vor allem auf die tollen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Philharmonie und Herkules keule in unserem gemeinsamen Kulturpalast.“ Der Vorfreude stand Wolfgang Schaller, der künstlerische Leiter der Herkules keule, in nichts nach und betonte, dass „die intime Atmosphäre des alten Standortes am Sternplatz bei der Neukonzeption im Kulturpalast beibehalten blieb“. Michael Sanderling, der Chefdirigent der Dresdner Philharmonie, wiederum war sich sicher, „dass der neue Saal eine begehrte Adresse für die internationale Musikwelt werden wird“! Aus heutiger Sicht kann man das nur bestätigen.