Ein Stück weit Normalität: Die Arche Meißen

Gemeinsam lernt es sich immer besser, Foto: Felix Posselt
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Die Arche Meißen hilft im Stadtgebiet und darüber hinaus Kindern aus sozialen Brennpunkten zu einem geregelten und freudigen Tagesablauf. Auch dank der Unterstützung zahlreicher ehrenamtlich tätiger Mitarbeiter, fleißigen Spendern und prominenten Botschafterinnen wie Uta Bresan.

Mitten im Meißener Wohngebiet Cölln liegt die Arche Meißen, der einzige ostsächsische Standort des Kinder- und Jugendhilfswerks „Die Arche“ von Pastor Bernd Siggelkow. Die ehemalige Kindertagesstätte wurde unter tatkräftiger Mithilfe der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung und dem McDonald’s Franchise-Nehmer Willy Dany 2011 zu einer Freizeiteinrichtung umgebaut, die bis zu 80 Kindern dabei hilft, einem geregelten und freudigen Tagesablauf nachzukommen. Das Ziel ist dabei nicht nur den Kindern ein temporäres Zuhause zu bieten, sondern auch die Potentiale und Talente der Kinder zu entdecken und zu schulen. Da die Einrichtung wochentäglich ab 12 Uhr geöffnet ist, werden die Kinder gegen Mittag aus den umliegenden Schulen abgeholt oder sie kommen selbstständig. Dann gibt es erst einmal ein gemeinsames Mittagessen, für viele Kinder aus besonders prekären Verhältnissen mitunter die erste Mahlzeit des Tages. Danach werden die Hausaufgaben gemacht, bevor es in die zahlreichen Themenräume zum Spielen geht.

Eine kleine Holzarche steht im Außengelände auch zum Herumtoben bereit. Foto: Felix Posselt

Keine Grenzen

Dabei gibt es im Arche-Alltag keine Grenzen zwischen Kindern, die in Deutschland, und jenen, die im Ausland geboren wurden. Auch viele Kinder aus Flüchtlingsfamilien kommen in die Arche, um ihre Kindheit auszuleben. Die Eltern werden dabei punktuell in die pädagogischen Maßnahmen mit einbezogen und begleitet. Wie so oft machen die Kinder den Erwachsenen vor, wie es gehen kann. Hier spielt jeder mit jedem. Und zu spielen gibt es viel. Das Gelände gehört zu den schönsten Standorten der Arche in ganz Deutschland. Im Außenbereich gibt es einen Fußballplatz, ein Volleyballfeld und Tischtennisplatten. Auch an einer speziell markierten Strecke für Fahrradfahrer und Inline-Skater können sich die Kinder seit Kurzem erfreuen. Im Haus können die Kinder beispielsweise im Toberaum, im Bastelraum oder auch in einer kleinen Bibliothek spielen, lernen und sich einfach erholen.

Ohne Regeln geht es nicht

Heute kümmern sich fünf festangestellte Pädagogen und zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter um die Kinder. Damit gibt es immer einen Ansprechpartner für Sorgen und Ängste, die leider viel zu oft im häufig unsicheren Umfeld vorkommen. Auch für viele Jugendliche ist die Arche ein zweites Zuhause und ein Stück weit Normalität geworden. Ein speziell gestalteter Raum mit Leseecke, Kicker und Billardtisch steht den älteren Arche-Besuchern zur Verfügung, um ein ganz normales Teenagerleben zu führen. Doch zum Leben gehört auch, bestimmte Pflichten zu übernehmen. Deshalb gibt es im Haus auch feste Regeln. „Vielen fällt die konsequente Kindererziehung mit Regeln und Werten schwer“, sagt Marcel Bretschneider, stv. Einrichtungsleiter und mitverantwortlicher Pädagoge.“ Putzpläne, gemeinsames Kochen und die Verantwortung für andere Kinder gehören zum Tagesablauf dazu. Neben einem konsequenten System zur Einhaltung der Hausordnung und Regeln des Miteinanders wird vor allem versucht durch Motivation und Belohnung die Kinder zu einem gesellschaftsfähigen Miteinander anzuleiten. Dafür gibt es bei besonderer Hilfsbereitschaft auch eine grüne Karte, die mit einer kleinen Belohnung verbunden ist.

Uta Bresans Vorlesequalitäten werden nicht nur von Marcel Bretschneider geschätzt, Foto: Felix Bresan

Prominenter Gast

Besuch ist in der Arche immer wieder gern gesehen. Nicht selten kommt auch einmal ein prominenter Gast vorbei. Für Uta Bresan etwa ist das Engagement für die Arche im Elbtal eine absolute Herzensangelegenheit. Die zweifache Mutter ist seit zwei Jahren als Botschafterin für den Verein tätig und hilft nach Kräften, um dessen Arbeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und um Spendenbereitschaft zu werben. Die Moderatorin, die den Menschen in der Region vor allem durch das Format „Tierisch tierisch“ und die MDR-Show „Musik für Sie“ bekannt sein dürfte, nutzt dafür auch Auftritte bei großen Fernsehshows. „Ich komme immer wieder gerne zur Arche. Viele Kinder kennen mich inzwischen“, sagt die geborene Dresdnerin. Tatsächlich: Als die Kinder gegen Mittag nach und nach aus der Schule eintrudeln, sieht man viele freudige Gesichter, sobald Uta Bresan entdeckt wird. Da gibt es dann auch erstmal eine Umarmung hier und dort, bevor es zum gemeinsamen Mittagessen geht.

Direkte Hilfe

Man merkt der zweifachen Mutter jederzeit an, wie wohl sie sich im Kreise der Kinder fühlt. Auch die Mitarbeiter pflegen ein herzliches Verhältnis zum MDR-Star. „Mit gefällt am Arche-Konzept besonders, dass die Hilfe hier direkt ankommt. Die Kinder profitieren unmittelbar von jedem einzelnen Spendeneuro“, erklärt die Sängerin. Es ist eben immer was los in der Arche im Elbtal. Für gute Stimmung sorgt Uta Bresan aber auch gern selbst. Die Kinder freuen sich über ihre Vorlesequalitäten, die Mamas und Papas wiederum jubeln, wenn sie die kleine Bühne im Haus entert und eines ihrer Lieder zum Besten gibt. Ihre stimmlichen Qualitäten braucht Uta Bresan wahrlich nicht zu verstecken. Über zehn Alben sprechen schließlich Bände. Ihr leidenschaftliches Engagement als Arche-Botschafterin teilt sie sich übrigens mit Schauspielerin Claudia Michelsen, die sich ebenfalls für das Projekt stark macht.

Natürlich wäre ein Projekt wie die Arche Meißen nicht möglich ohne die tatkräftige Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter und einer fleißigen Spendenbereitschaft. Wenn auch Sie der Einrichtung mit Geld- bzw. Sachspenden oder einem Ehrenamt helfen wollen, wenden Sie sich bitte an Marcel Bretschneider: m.bretschneider@kinderprojekt-arche.de.

August-Bebel-Straße 18
01662 Meißen-Cölln

Telefon: 03521 7179280
meissen@kinderprojekt-arche.de

Spendenkonto

IBAN: DE39 1002 0500 0003 0301 23
BIC: BFSWDE33BER
Bank für Sozialwirtschaft

Text: Philipp Demankowski

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