Im Gespräch mit Joja Wendt

Joja Wendt / Foto: © Stephan Pick
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Der Moderator der diesjährigen HOPE-Gala im Interview: Am Klavier für den guten Zweck

Am 28. Oktober 2017 ist es wieder soweit. Die inzwischen 12.HOPE-Gala findet in Dresden statt und bietet eine Pre­­miere: Erstmals wird die Spendenveranstaltung im Kultur­palast Dresden veranstaltet, wobei sowohl die emotionale Gala als auch die anschließende After Show Party im renommierten Konzertsaal des Hauses stattfinden. Wie immer treten alle Künstler ohne Gage auf. Alle Spenden des Abends gehen an das Kinderprojekt „HOPE Cape Town“, um Ärzte, Gesund­heits­arbeiter und soziale Betreuung zu finanzieren. Neben dem charis­matischen Sänger Gregor Meyle und vielen anderen wird auch Sängerin Conchita zu Gast sein. Die Kunstfigur von Tom Neuwirth steht Pate für den Kampf gegen Ausgrenzung und für die eigene Freiheit. Ein Kampf, dem sich auch die HIV-Infizierten in Südafrika immer wieder ausgesetzt sehen. Die Moderation der diesjährigen HOPE-Gala übernimmt der Musiker Joja Wendt gemeinsam mit Andrea Ballschuh. Natürlich lässt er es sich dabei nicht nehmen, auch einmal am Piano Platz zu nehmen. Wer schon einmal einen Auftritt des Virtuosen erlebt hat, wird diese Erfahrung so schnell nicht mehr vergessen, so etwa bei der letzten HOPE-Gala, als er das Publikum mit einem rekordverdächtig schnellen und fröhlichen Hummelflug förmlich von den Sitzen riss. Top Magazin Dresden sprach im Vorfeld der HOPE-Gala mit dem begnadeten Pianisten über die Leidenschaft für sein Instrument und die Beziehung zu Co-Moderatorin Andrea Ballschuh.

Joja Wendt / Foto: © Stephan Pick

Worauf freuen Sie sich bei der 12. HOPE-Gala besonders?
Joja Wendt: Auf meine Moderation mit Andrea Ballschuh und das enthusiastische Dresdner Publikum. Top: Andrea Ballschuh und Sie verbindet eine lange Freund­schaft.

Wie haben Sie sich kennengelernt und was schätzen Sie aneinander?
Wir kennen uns schon viele Jahre von diversen Fernsehproduktionen. Ich habe vor einiger Zeit spontan auf ihrer Hochzeit Klavier gespielt und seitdem verbindet uns eine enge Freundschaft.

Welche speziellen Herausforderungen gilt es bei einer Doppelmoderation zu meistern?
Die Herausforderung bei einer Doppelmoderation ist es, spontan auf die Moderationspartnerin zu reagieren und ihr dennoch genügend Raum zu lassen. Gerade wenn es, wie in diesem Fall, ein so exzellenter TV-Profi ist.

Warum ist das Klavier das Instrument ihrer Wahl?
Ich spiele Klavier seit ich vier Jahre alt bin, kann also ähnlich lange sprechen wie Klavier spielen. Insofern fühle ich mich auf dem Klavier zu Hause. Und es steht mir ein zusätzliches Kommunikationsmittel zur Verfügung. Manchmal kann man das Publikum mit Musik direkter ansprechen.

Sie lieben es unkonventionelle Ideen im Zusammenhang mit dem Klavierspiel zu spinnen. Woher kommen diese Ideen und welche Kriterien führen dann auch zur Umsetzung?
Die Ideen prasseln ununterbrochen auf mich ein, wenn ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. Wenn beispielsweise zwei Leute Tischtennis spielen, ergibt das einen bestimmten Rhythmus. Warum sollte es dann nicht möglich sein, ein Musikstück mit diesem Rhythmus zu komponieren? Es gibt viele Ideen, die sich allerdings nicht einfach umsetzen lassen oder am Ende keinen Sinn machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal die kleinen Ideen sind, die am wirkungsvollsten sind.

Tausende Klavierschüler hadern mit der Motivation. Wie weckt man die Leidenschaft für das Instrument?
Klavierspielen ist ein Teil meiner Persönlichkeit. Insofern hat sich mir die Frage nach der Motivation selbst nie gestellt. Die Leidenschaft Klavier zu spielen, kam von selbst. Es ist aber wie bei vielen Dingen: Um ein Ziel zu erreichen, ist ein bisschen Disziplin notwendig. Es lernt sich aber schneller und einfacher, wenn es Spaß macht.

Die Grenzen zwischen E- und U-Musik gelten ja schon länger als obsolet. Trotzdem meint man, noch immer gelegentliche Vorurteile der jeweils anderen Sparte gegenüber wahrzunehmen. Wie reißt man diese Mauern endgültig ein?
Es liegt in der Natur des Menschen, die Dinge, die er liebt, zu verteidigen. Insofern sind solche Vorurteile, wenn es sie denn gibt, immer auch ein bisschen Selbstschutz. Die musikalische Großwetterlage hat sich jedoch diesbezüglich sehr positiv entwickelt. Heutzutage stehen Musiker anderen Genres sehr viel offener gegenüber und lassen sich davon inspirieren. Ich selbst versuche, meine Konzerte möglichst abwechslungsreich und genreübergreifend zu präsentieren.

Sie haben mit zahleichen Musikern aus den verschiedensten Genres kooperiert. Welche Persönlichkeiten hinterließen die intensivsten Eindrücke? Und vom wem haben Sie musikalisch am meisten gelernt?
Im Laufe meines musikalischen Lebens habe ich viele großartige Musiker kennengelernt. Das waren meine Klavierlehrer genauso wie prominente Bühnen-Persönlichkeiten oder internationale Stars. Bei jeder Begegnung sammelt man ein Stück Erfahrung. Gerade als junger Musiker saugt man diese Momente auf wie ein Schwamm. Inzwischen lerne ich viele jun­ge Musiker kennen, die mich ebenso inspirieren. Mein Klavier­lehrer hat immer gesagt, er lerne auch bei den Klavier­stunden, die er gibt. Insofern geht dieser Transfer auch immer in beide Richtungen.

Was schätzen Sie an der Musikstadt Dresden? Freuen Sie sich auf den Besuch?
Dresden ist traditionell ein Zentrum der Kultur in Europa. Für jeden Musiker ist es eine große Freude und Ehre, hier zu spielen. Allerdings ist das Publikum auch entsprechend anspruchsvoll. Es bleibt also eine große Herausforderung. Ich freue mich riesig! n Interview: PD Die Tickets für die HOPE-Gala gibt es an allen Vorverkaufskassen und sind in fünf verschiedenen Kategorien erhältlich. Der Preis beginnt bei 55 Euro ohne Teilnahme an der After-Show-Party bzw. bei 210 Euro inklusive Party. Außerdem kann man die Karten über tickets@hopegala.de oder das Formular auf www.hopegala.de bestellen.

Interview: Philipp Demankowski

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