,,Wir schaffen Märkte”

Wohnensemble Weißeritz-Gärten in Dresden-Friedrichstadt, Visualisierung: Architekturbüro Müller & Müller
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Den einfachen Weg geht die CG Gruppe nicht. Der deutschlandweit agierende Projektentwickler realisiert Immobilienprojekte im Sinne der späteren Bewohner. Auch in Dresden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Projekten, entwickelt das deutschlandweit an sieben Standorten agierende Unternehmen flexible Lösungen für kleinere und größere Einkommen. Ent­scheidend für das Engagement ist der Bedarf und nicht die Rendite. Deshalb entwickelt die CG auch gegen den Markt. Im Idealfall sogar durch die Erschließung ganzer Quartiere, die flexible Wohnflächen mit sinnvollen Gewerbekonzepten kombiniert. Dank innovativer Maßnahmen wie der Umstellung auf virtuelle Produktionstechniken, einer möglichst vollständigen digitalen Prozesskette vom Planungsbeginn bis zur Übergabe an den Endnutzer, gilt der Projektentwickler als zukunftsweisend. Dafür sprechen flächeneffiziente und flexible Grundrisse, die Anwendung ökologischer Bautechnologien, aber auch die Beteiligung an einer Prefabrication-Anlage in Erfurt zur seriellen Fertigung von Bauteilen.

Auch in Dresden ist das Unternehmen aktuell mit sechs Projekten aktiv. Insgesamt will die CG Gruppe in den nächsten Jahren bis zu eine Milliarde Euro in Bauvorhaben in der Stadt investieren. Bereits abgeschlossen ist das Wohnensemble „Weißeritz-Gärten“ in der Friedrichstadt, während das symbolträchtige Objekt „Königshöfe am Palaisplatz“ gerade vorgestellt wurde. Das Top Magazin hatte die seltene Gelegenheit, den Geschäftsführer und Namenspaten der CG Gruppe, Christoph Gröner, zu einem Exklusiv-Interview zu treffen und über das verstärkte Engagement in Dresden zu sprechen.

Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der CG Gruppe und Prokurist sowie Niederlassungsleiter des Standortes Dresden Dipl.-Ing. Bert Wilde, Foto: Felix Posselt

Top: In der Friedrichstadt ist mit den Weißeritz-Gärten ein Ensem­ble aus drei Mehrfamilien-, drei Gartenhäusern sowie zwei Reihenhauszeilen entstanden. Das Projekt vereint 90 Woh­nungen. Mit welchen Faktoren wollen Sie die Mieter von dem Projekt begeistern?

Christoph Gröner: Wir wollen die Vermietung in aller Ruhe angehen. Die Weißeritz-Gärten sind ein Objekt in mittlerer Wohnlage und spricht Singles, Paare, die sogenannten Best Ager, aber auch junge Familien an. Der Raum zwischen den Gebäuden ist parkähnlich mit Grünflächen gestaltet. Auch unser Marken­zeichen, die kunstvolle Treppenhausgestaltung, haben wir bei dem Projekt wieder angewandt. Die Kieler Künstlerin Julia Bornefeld hat die Wände mit wunderschönen Mosaik­arbeiten gestaltet.

Top: Das Projekt Weißeritz-Gärten in Dresden-Friedrichstadt ist bereits abgeschlossen, ist aber in ein größeres Konzept der Standortentwicklung eingebunden.

Christoph Gröner: Mit dem Carré Löbtau, dessen Planung gerade abgeschlossen wird, entwickeln wir das nächste Projekt mit 150 Wohneinheiten gewissermaßen gleich hinterher. Der Baustart beginnt bereits in diesem Jahr. Das geht tatsächlich einher mit unserem Konzept der Quartiersentwicklung. Dafür nehmen wir auch in Kauf, gegen den Markt zu entwickeln. Wir schaffen Märkte. Mit unseren Projekten ziehen wir Mieter an. Je besser sich ein Standort entwickelt, je attraktivere Angebote geschaffen werden, umso wahr­schein­licher ist die Vermietung zu einem vernünftigen Niveau.

Top: Inmitten des historischen Barockviertels saniert die CG Gruppe ein repräsentatives, denkmalgeschütztes Gebäude. Zu­sammen mit einem modernen Neubau entsteht dabei das exklusive Wohnensemble „Königshöfe“. Wie wollen Sie die beiden Einheiten zu einem harmonischen Ganzen verbinden?

Christoph Gröner: Für die Gestaltung der Fassaden des Neubaus haben wir einen Wettbewerb ausgeschrieben, den das Leipziger Architekturbüro Atelier ST für sich entschieden hat. Mit ihrem sensiblen, vom Barock inspirierten Entwurf gelingt es dem Atelier ST Qualitäten der Historie aufzunehmen. Dadurch verschmelzen die beiden Elemente zu einem Ensemble, das sich harmonisch ins städtebauliche Umfeld eingliedert. Im Dach­geschoss des Altbaus sind Penthousewohnungen mit Dach­terrassen geplant, die einen traumhaften Blick über das Elbufer und die Stadt bieten. Die Wohnungen im sanierten Altbau wollen wir verkaufen, während der Neubau Mietern vorbehalten bleibt.

 

Neuestes Projekt der CG Gruppe: die Königshöfe am Palaisplatz, Visualisierung: Atelier ST

Top: Das Objekt hat lange leer gestanden. Wie ist es um die Bausubstanz bestellt?

Christoph Gröner: Vor der Wende diente das Gebäude als Brand­­schutzversicherungsanstalt einer staatlichen Funktion. Im Gegensatz zu Objekten, die privat genutzt werden, ist es deshalb relativ gut erhalten. So gibt es nahezu keine Schwamm­schäden und nur typische Verschleißerscheinungen bei jahrhundertelanger Nutzung wie Abrieb oder bröckelnder Putz. Dennoch steht jetzt eine umfangreiche Sanierung an, nachdem die Instandhaltungsmaßnahmen der letzten Jahre nicht mehr wirken. Dies wird im Zuge der Revitalisierung des Objektes geschehen.

Top: Wird die Geschichte des Objekts bei der Neukonzeptionie­rung eine Rolle spielen?

Christoph Gröner: Es gab ein wunderschönes Treppenhaus, das wir originalgetreu wiederherstellen wollen. Den Eindruck, den man früher gewann, wenn man in das Treppenhaus ging, wird man auch nach der Revitalisierung wiederbekommen. Darüber hinaus bleibt die Struktur des Hauses erhalten. Von den Mittel­fluren gehen große Räume ab, in denen gearbeitet wurde. Das nehmen wir auf, indem wir die Raumaufteilung beibehalten. » » Es wird große Wohnzimmer mit Erker geben, die als Mittelpunkt der Wohnung dienen. Das ist eine Lehre, die wir aus der Historie gezogen haben. Diese großen Räume dienten als Lebens­mittel­punkte.

Top: Sie engagieren sich in Dresden mit mehreren Projekten. Was bringt die Stadt mit sich, dass Sie sich so stark für den Standort interessieren?

Christoph Gröner: Dresden hat als Kulturstadt alleine schon durch die zahlreichen Referenzbauten eine enorme Anzie­hungs­kraft. Wenn wir ein Projekt wie die Residenz am Postplatz mit Blick auf den Zwinger bauen, dann sind das diejenigen Projekte, die uns als Immobilienentwickler Spaß machen. Natür­lich müssen wir immer ein Auge auf die Wirtschaft­lichkeit werden. Trotz­­dem sind die sogenannten weichen Faktoren entscheidend für die Lebensqualität. Während etwa in Leipzig eher eine geschäf­tige Atmosphäre vorherrscht, ist das Ambiente in Dresden stark von Kunst und Kultur geprägt. Zudem hat Dresden im Deutschlandvergleich eine Stellung, die ausreichend stark ist, um Investoren hierherzulocken. Dresden bietet diesen Investoren die Sicherheit, dass ihr Geld gut angelegt ist. Das macht für uns einen A-Standort aus, im Gegensatz zur gängigen Einteilung nach Kaufkraft und Einwohnergröße. Dazu gehört auch eine unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Behörden. Und das ist in Dresden absolut gewährleistet. Wir werden nicht hofiert, aber wir haben eine sehr sachliche, lösungs­orientierte Gesprächsgrundlage mit den Bauämtern, mit dem Stadtplanungsamt und der Politik.

Top: Eine Prämisse Ihrer Projekte ist es, dass sich die Gebäude harmonisch ins Stadtbild eingliedern und nicht den Eindruck eines Fremdkörpers entwickeln. Warum ist das so wichtig?

Christoph Gröner: Moderne Projektentwicklung muss sich in die Umwelt eingliedern und die Umgebungsbebauung ebenso miteinbeziehen wie vorhandene Interessengruppen. Erschlos­sen werden müssen vor allem die Nutzungspotenziale. Unser Anspruch ist es, zu schauen, was Dresden braucht. Wir entwickeln für den Bedarf und nicht daran vorbei. Um den Bedarf festzustellen, muss man sich dann auch einmal streiten mit den zuständigen Behörden. Wir scheuen die Auseinandersetzung nicht. Unser Ziel ist es, dass am Ende der Gespräche ein Ergebnis steht, mit dem alle glücklich sind. Das ist immer ein Kompro­miss, aber ein gemeinsam erarbeiteter. Und je mehr Projekte wir zur Zufriedenheit aller und im Zeitplan zum Abschluss bringen, desto mehr Vertrauen wird uns natürlich bei zukünftigen Projekten entgegengebracht. Die Stadtherren wissen, dass wir mit Grundstücken nicht spekulieren, sondern diese so schnell wie möglich bebauen wollen.

www.cg-gruppe.de

Das Interview führte Philipp Demankowski

 

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