Baukünstler geben Anstoß
Grüner Wohnen: neues Projekt der pohl. architekten und pohl. projects gmbh
Architektin Konstanze W.-Pohl ist eine Persönlichkeit, der man gern zuhört. Mit Leidenschaft erzählt sie von ihrem Beruf und den Ansprüchen an modernes Wohnen. Mit pohl + pohl. architekten hat sie in Dresden an vielen Stellen Spuren hinterlassen. Ihr Büro ist vielseitig tätig – das Spektrum reicht von verschiedenen Laborbauten an der TU Dresden über Krankenhausbau, Bankgebäude und zahlreiche Wohn- und Gewerbebauten. Den Neubau der SLUB Dresden begleitete Konstanze W.-Pohl über vier Jahre mit der Projektsteuerung. Mit ihrer zweiten Firma pohl. projects gmbh entwickelt sie gemeinsam mit ihrem engagierten Team aus Architekten und Ingenieuren innovative Wohnprojekte, die im Stadtbild nachwirken. Es werden elegante und exklusive Objekte für Eigentumswohnungen von der Grundstücksauswahl über die Projektierung bis zur Realisierung begleitet. Erst kürzlich wurde das Camillo-Carré in der Radeberger Vorstadt fertiggestellt. Bei den Lenné-Terrassen im grünen Herzen der Stadt hingegen hat die Bautätigkeit gerade erst begonnen. Im Büro direkt am Altmarkt traf sich das Top Magazin Dresden mit Konstanze W.-Pohl, um über die Besonderheiten des Projekts und die aktuellen Herausforderungen ihres Berufsstandes zu sprechen.
Top: Was hat Sie an dem Projekt Lenné-Terrassen besonders interessiert?
Konstanze Pohl: In erster Linie natürlich die Lage. Ich liebe exponierte Lagen im Grünen. Die räumliche Konstellation zwischen Cockerwiese, Großer Garten und den Grünanlagen rund um die Gläserne Manufaktur ist bei dem Projekt wirklich einzigartig. Die Verbindung von Park, zentraler Lage und guter Verkehrsanbindung ist hervorragend. Ein Einkaufszentrum ist erst vor kurzem diagonal gegenüber dem Grundstück entstanden, und mit der Gläsernen Manufaktur liegt ein Vorzeigebeispiel für moderne Architektur direkt auf der anderen Straßenseite.
Top: Mit dem Konzept der Terrassierung nehmen Sie den Charakter des Umfelds mit einem hohen Grünanteil auch in die Gestaltung des Projekts auf.
Konstanze Pohl: Das stimmt. Nicht nur die Wohnungen im Erdgeschoss haben einen Gartenanteil. Durch die Verbindung der drei Häuser entstehen begehbare Dachterrassen, so auch im 2. Obergeschoss und Dachgeschoss. Diese Freiräume können als Sondereigentum ganz individuell gestaltet werden. Im Erdgeschoss sind die privaten Gartenflächen von der Straße zurückgesetzt und erhöht.

Projekt Lenné-Terrassen, Visualisierung: pohl + pohl. architekten GmbH
Top: Wie wird Ihre Architektur aufgenommen?
Konstanze Pohl: Wir favorisieren eine großzügige transparente Architektur, die den Innen- und Außenraum vereint und stets das unmittelbare Umfeld berücksichtigt. Mit unserer Baukunst geben wir einen Anstoß, sich auch modernen Wohnformen zu öffnen. Das Feedback, das wir von den Bürgern und Architekturkollegen bekommen, stimmt uns positiv. Mit unserem Ansatz der Stadtgärten und Terrassierungen sind wir in gewisser Hinsicht ein Vorreiter.
Top: Worin begründen sich unsere geänderten Wohnvorstellungen?
Konstanze Pohl: Unsere Zeit ist von Schnelllebigkeit geprägt, die den Wohnraum als Rückzugsort und Ruhepol wichtiger erscheinen lässt. Wir brauchen das Ankommen zuhause, das Wohnen, um durchzuatmen. Großzügige Räume ermöglichen Entfaltung und Loslassen der Gedanken. Durch das Öffnen der Fassaden spüren wir die Nähe zur Natur. Vor 20 Jahren haben wir Badeinheiten beispielsweise ausschließlich funktionell konzipiert. Heute sind Bäder Erlebnislandschaften. Mit unserer gewählten Architektur schaffen wir Privatsphäre und auch Privatgärten mitten im städtischen Treiben. Dieses Wohnen wollen wir vermitteln.
Top: Unter diesen Prämissen: Welche Kriterien müssen neu entwickelte Wohnobjekte erfüllen?
Konstanze Pohl: Eine Immobilie muss zukunftssicher sein. Wir wollen Objekte schaffen, die den sich wandelnden Ansprüchen der Kunden Rechnung tragen. Das heißt für uns, flexible Lösungen zu ermöglichen, die auch bei Familienzuwachs oder dem Bedürfnis nach mehr Platz noch wirksam sind. Konkret schaffen wir großzügige Raumstrukturen. Mit erhöhtem Aufwand sind bei den Lenné-Terrassen nur der Treppenhauskern und die Außenwände massiv geplant. Zusätzliche Wände können demzufolge frei angeordnet, eingezogen und auch wieder entfernt werden. Die Anzahl der Räume definieren unsere Kunden. Zukunftssicher heißt aber auch, dass es eine Wertsteigerung der Immobilie gibt und nicht nur einen Werterhalt. Schließlich muss die Immobilie auch ökologisch den modernen Ansprüchen genügen. Dazu gehört ein hoher Energiestandard und die Verwendung hochwertiger Materialien, die keine Umweltschädigung verursachen. Bei den Lenné-Terrassen setzen wir auf große Schiebetüren und Vierfachverglasung, mit allen Anforderungen an Sonnenschutz und Schallschutz.

Projekt Lenné-Terrassen, Visualisierung: pohl + pohl. architekten GmbH
Top: Was bedeutet das Projekt Lenné-Terrassen für die Entwicklung Ihres Unternehmens?
Konstanze Pohl: Wir setzen uns mit jedem Projekt neue Ansprüche und stellen uns neuen Herausforderungen. In diesem Jahr haben wir unser 20-jähriges Bürojubiläum – unser Teamgeist und die jahrelange Erfahrung an unterschiedlichen Großprojekten geben uns die Routine aber auch den Freiraum für Neues. Große Projekte wie die Lenné-Terrassen werden mit selbiger Sorgfalt wie kleinere Projekte bearbeitet. Mir ist es wichtig, dass wir uns stetig weiterentwickeln und mit den Projekten wachsen.
Top: Wie ist es um den Baufortschritt bestellt und wann können die ersten Käufer einziehen?
Konstanze Pohl: Wir haben im März mit dem Tiefbau begonnen. Im Mai wurde die Bodenplatte gegossen. Durch die Konstruktion mit Fertigbauteilen wird der Rohbau des ersten Hauses bereits im September fertiggestellt sein. Hier können unsere Käufer bereits im Spätsommer 2018 einziehen.
Das Interview führte Philipp Demankowski