Palucca Soiree/Matinee: Leistungsschau der Tanzwütigen

TRIBE – Choreografie Maria Nitsche, Es tanzt Paula Tarragüel. Foto: © Ian Whalen.
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Die Schüler der Palucca Hochschule für Tanz Dresden gestalteten bei ihrer Soirée bzw. Matinée vom 18. bis zum 20. Juni 2017 im Festspielhaus Hellerau einen Schuljahresabschluss, den man so schnell nicht vergessen wird.

In diesem Jahr lud der Rektor der Palucca-Hochschule, Prof. Jason Beechey, für die traditionelle Abschlusssoiree das erste Mal ins Festspielhaus Hellerau. Normalerweise wirbeln seine Schützlinge über die Bühne der Semperoper. Doch der Umzug war ein willkommener Schachzug. Die Tiefe der Bühne, die reduzierten, aber dadurch intensiveren Klang- und Lichtmöglichkeiten in Hellerau taten den Präsentationen gut. Gleich an vier Terminen zeigten die knapp 150 Schülerinnen und Schüler sowie die Studierenden ihr Können. Insgesamt elf Inszenierungen,
darunter vier Uraufführungen, brachten die angehenden Berufstänzer auf die Bühne. Die Auswahl repräsentierte dabei das ganze Spektrum dessen, was Tanzen über die Grenzen von Dresden hinaus so spannend machte. Von den neoklassischen Formationen eines George Balanchine bis hin zu den zeitgenössischen Choreografien von William Forsythe wurde den Zuschauern die ganze Bandbreite tänzerischer Ausdrucksformen geboten. Eine Auswahl, die dazu beitrug, dass auch Unkundige ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckten.

Ausgezeichnete Performance

Durch die Kürze der Inszenierungen war der Zuschauer unmittelbar zur Rezeption gefordert. Aufwärmphasen gab es kaum. Umso wichtiger war es für die Tänzerinnen und Tänzer, ihre
Bewegungen exakt abzustimmen, im Spiel miteinander, aber auch jeder und jede der Akteure für sich. Und es war beeindruckend, mit welcher handwerklichen Brillanz die Palucca-Schülerinnen und -Schüler agierten. Für den Laien sind eventuelle Wackler ohnehin schwer zu erkennen, aber auch die anwesenden Lehrkräfte sparten nicht mit Applaus. Durchaus keine Selbstverständlichkeit. Schöne Tradition ist es zudem, dass am Premierenabend nach der Pause die Stipendien übergeben wurden. Das DAAD-Stipendiatin ging an die Italienerin Federica
Dadamo, eine der ersten Studenten im neu konzipierten Master Studiengang Tanzpädagogik. Das Palucca-Stipendium erhielt dagegen Jasmin Arndt, die am Premierenabend in einem Pas de
deux von Anke Glasow gemeinsam mit ihrem Partner Carl Becker zu sehen war. Vid Vugrinec, der ab dem kommenden Semester im Bachelor Studiengang Tanz immatrikuliert ist, und Theresa Funk (drittes Jahr Bachelor Studiengang Tanz pädagogik) wurden mit den Stipendien der Dresdner Stiftung für Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden ausgezeichnet.
Als Gewinner dürfen sich aber alle Teilnehmer der Soirée und Matinée fühlen. Die Zuschauer jedenfalls waren begeistert und werden zurückkommen, im nächsten Jahr dann aber wieder in die Semperoper.

Infos zur Palucca Hochschule für Tanz Dresden unter www.palucca.eu.

Text: Philipp Demankowski

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