AMAZONIEN: Faszination Tropischer Regenwald

© asisi / Christian Wyrwa
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Yagedar Asisi schuf für AMAZONIEN im Panometer Dresden eine subjektive Moment­auf­nahme vom brasilianischen Regen­wald, die auf einer Bildfläche von ca. 3.000 m² die Kom­plexität des Amazonas­gebiets erahnen lässt.

,,Wer schaut sich denn heute noch eine Stunde lang ein einziges Bild an?”, fragte der Berliner Künstler Yagedar Asisi ein wenig provokativ bei der Vernissage von AMAZONIEN im Panometer Dresden. Er schuf eine subjektive Moment­auf­nahme vom brasilianischen Regen­wald, die auf einer Bildfläche von ca. 3.000 m² die Kom­plexität des Amazonas­gebiets erahnen lässt. Beim Ein­tauchen in die tropische Welt entschleunigt man merklich und wird mitgenommen auf eine fiktive Reise durch Zeit und Raum.

Zauberbild der Natur
Es ist eine fantastische Welt, in die man wie Alice ins Wunder­land eintaucht! Riesige Bäume, die weit in den Himmel ragen und Lianen, die sich an den Stämmen emporranken. Ein ferner Horizont lässt den Blick in die Weite schweifen. Wechselnde Licht­stimmungen simulieren Tag und Nacht, Regen und Sonnenschein. Exotische Tierstimmen scheinen aus allen Richtungen zu kommen. AMAZONIEN offenbart die Komplex­ität und Schönheit des fernen brasilianischen ­Regen­waldes im Maßstab 1 : 1. Von der fünfzehn Meter hohen Plattform bietet sich ein sagenhafter Blick in den Regenwald. Auf verschiedenen Ebenen kann man mit einem Fernglas viel entdecken: farbenprächtige Blüten, exotische Tiere und Indigene, die ihr Tagwerk verrichten. Eine Lichtinstallation taucht das gesamte Panorama nach und nach in nächtliches Dunkel, um es anschließend wieder Tag werden zu lassen. Hinzu kommt alles, was im Regenwald eine Stimme hat: Vögel, seltene Tiere, ja sogar ein tropisches Gewitter. Der Komponist Eric Babak inszenierte eigens für diese Ausstellung eine Komposition, die den Reichtum dieser ungewöhnlichen Landschaft musikalisch nicht besser abbilden könnte.

AMAZONIEN im Panometer Dresden /© key visual Asisi

AMAZONIEN – Die Begleitausstellung
Eine thematische Begleit­ausstellung zeigt erstaunliche Exponate, interessante Hinter­grundinformationen sowie spannende Fakten. Yadegar Asisi ließ sich für sein Panorama AMAZONIEN vom unermesslichen Artenreichtum der Natur und ihrer Formvollendung inspirieren. Bei einer gemeinsamen Erkundungsreise in Brasilien mit dem Botaniker Wilfried Morawetz traf Asisi auf die komplexen, ineinandergreifenden Mecha­nismen, die ihn genauso faszinierte wie frühere Forscher. So ist das Natur­panorama auch als Hommage an all die Naturforscher gedacht, die den Regenwald erforscht haben: Zu nennen ist vor allem Alexander von Humboldt, der die Amazonasregion Anfang des 19. Jahr­hunderts bereiste. Für den passionierten Zeichner war die Landschaftsmalerei geeignetes Hilfsmittel, um Natur sinnlich erfahrbar zu machen. Er war überzeugt: je größer die Dimension eines Gemäl­des, umso intensiver gelinge dies. Mit seiner Panorama­darstellung AMAZONIEN erfüllte Yagedar Asisi letztlich Humboldts Wunsch, ,,die Natur in wilder Üppigkeit und Lebens­fülle” zu zeigen.

Hinter den Kulissen
Viermal bereiste Asisi die Amazonasregion, um ein Gefühl für den Regenwald zu entwickeln und seinen Raumentwurf zu kreieren. Dabei fertigte er Zehn­tausende Fotografien und unzählige Skizzen, Aquarelle und Zeichnungen an, die er für das 360°-Panorama verwendete. AMAZONIEN war bereits 2009 in Leipzig, 2015 in Rouen (Frankreich) sowie 2017 in Hannover zu sehen. Eigens für das Pano­meter Dresden wurde das Werk nun mit modernster Bildbear­beitungs­technik überarbeitet und sowohl optisch als auch inhaltlich um zahlreiche Details erweitert. So wurden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über die präko-lumbische Besiedlung der Region in Form von archäologischen Artefakten als Reminiszenz an diese Zeit in das Panorama integriert. Der nun hochauflösende Druck zeigt das Werk in bisher nicht gekannter Brillanz und optischer Qualität.
www.panometer-dresden.de

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