Schauspiel par excellence

Foto: © Sebaastian Hoppe
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Premieren am Schauspielhaus des Staatsschauspiels Dresden

Der Alchemist” nach Ben Jonson
Ben Jonson, einer der wichtigsten Autoren der englischen Re­naissance, schrieb bissige Komödien über die Käuflichkeit, Leichtgläubigkeit und Geldgier, die als Begleiterscheinungen der aufkommenden Moderne das Elisabethanische Zeitalter prägten. In DER ALCHEMIST zeigt er das Wirken eines Gau­nertrios, das den Klient*innen verspricht, mit wundersamen Mitteln schnell zu Geld, Erfolg und sogar zum ewigen Leben zu kommen. Gemeinsam mit ihrem Team rückt die neue Hausregisseurin Lily Sykes das Geschehen in die Gegenwart und verfolgt dabei, wie sich Betrugs­geschich­ten und Ver­schwörungstheorien heute auswirken. Wie in Jonsons Zeiten kennen auch heute die Selbstsucht und Eigenliebe keine Grenzen und bieten so ein Feld für eine turbulente Komödie.
Premiere am 24.11.2022

Vaterland” nach dem Roman von Robert Harris
Was wäre gewesen, wenn die Geschichte an irgendeinem Punkt eine andere Abzweigung genommen hätte? Mit einer solchen Fiktion spielt VATERLAND: Es ist das Jahr 1964 und das im Zweiten Weltkrieg siegreiche nationalsozialistische Deutsch­land gibt in Europa ideologisch und machtpolitisch den Ton an. Ein Staatsbesuch des US-amerikanischen Präsidenten, der ein erweitertes Abkommen mit dem Führer Adolf Hitler schließen will, steht kurz bevor. Der Krimi­nal­beamte Xaver März stößt derweil gemeinsam mit der amerikanischen Jour­na­listin Charlotte Maguire auf ein geheim gehaltenes Verbre­chen: die Wannsee­kon­ferenz und ihre schreckliche Folge, den Holocaust. Die Gestapo tut alles, um ein öffentliches Bekannt­werden dieser Gräuel zu verhindern. Regisseurin Claudia Bauer widmet sich mit dieser Roman-Adaption hochaktuellen Fragen nach der Zwangsläufigkeit geschichtlicher Verläufe, der Verantwortung des Einzelnen und der (Un-)Möglichkeit, politische Verbrechen mittels Propaganda zu vertuschen.
Premiere am 23. Februar 2023

Das Leben ein Traum” von Pedro Calderón de la Barca
In Calderóns 1635 entstandenem Werk lässt König Basilius seinen Sohn Sigismund von Geburt an fernab aller Zivilisation in völliger Isolation gefangen halten, weil ihm prophezeit worden war, dass dieser ihn und sein Land in Chaos und Leid stürzen werde. Alt geworden, entschließt sich Basilius zu einem Experi­ment: er übergibt seinem Sohn für einen Tag die Herr­schaft. Unerfahren und ohne Maß regiert Sigismund brutal und tyrannisch. Daraufhin lässt Basilius ihn schlafend entführen und wieder wegsperren. Die kurze Zeit seiner Freiheit wird Sigismund als Traum verkauft. Als das Volk ihn bald darauf erneut aus der Gefangenschaft befreit und zum König krönt, stellt er sich zum ersten Mal die Frage, wer er ist und sein könnte und wie er leben will. In einer unsicheren Welt, in der Wirklichkeit und Schein so dicht beieinander liegen, entschließt sich Sigismund, den Verlockungen despotischer Macht und der Rache nach erlittener Kränkung zu widerstehen und sein Land gerecht zu regieren.
Der bedeutendste spanische Dramatiker der Barockzeit wirft Fragen auf nach den Strukturen von Macht und Identität in einer Welt der Täuschungen. Fragen, die in unserer virtuell geprägten Gegenwart, in der zwischen Fiktion und Realität manchmal nur noch schwer unterschieden werden kann, an Brisanz gewinnen.
Premiere am 23. März 2023

Vernichten” nach dem Roman von Michel Houellebecq
Michel Houellebecq zeichnet in seinem großen Roman ein facettenreiches Panorama unserer Gesellschaft. Sein Held Paul Raison ist Spitzenbeamter im Wirtschaftsministerium und wird in den Wahlkampf seines Chefs um die französische Prä­sidentschaft involviert. Gleichzeitig versucht er, seine gescheiterte Ehe mit seiner Frau Prudence wiederzubeleben und seinen Vater, der für den Geheimdienst gearbeitet hatte, vor dem Sterben in einem Krankenhaus zu bewahren.
In Houellebecqs Roman, dessen Handlung in naher Zukunft, 2027, beginnt, wird die dramatische Entwicklung durch anonyme Drohbotschaften und mysteriöse Videos im Internet vorangetrieben. Das Zusammenspiel von Politischen und Privatem in Houellebecqs Roman bildet die Grundlage für den Theater­abend des Regisseurs Sebastian Hartmann.
Premiere am 27. April 2023

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