Erich-Kästner-Preis an Teresa Enke
Der 25. Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden wurde an Teresa Enke, Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, verliehen. Damit ehrt der Presseclub die Verdienste von Teresa Enke, über Depression als Krankheit aufzuklären und sie aus der Tabuzone zu holen.
Die festliche Preisverleihung fand am 25. September 2022 auf Schloss Albrechtsberg in Dresden statt. Die Laudatio sprach Ralf Minge, früherer Fußballspieler und -trainer unter anderem beim FC Dynamo Dresden und heute Sportdirektor des Halleschen FC.
„Teresa Enke engagiert sich gegen die Stigmatisierung der Krankheit Depression und gibt vielen Betroffenen den Mut, sich zu offenbaren und Hilfe zu suchen“, erklärte der Vorsitzende des Presseclubs, Carsten Dietmann. „Jeder kann an einer Depression erkranken, und gerade in der Corona-Krise hat die Zahl der Betroffenen zugenommen. Dass es in der Gesellschaft inzwischen ein größeres Verständnis für seelische Krankheiten gibt, ist auch Teresa Enke zu verdanken. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die trotz mehrerer Schicksalsschläge anderen Menschen Kraft und Hoffnung gibt. Das verdient auch im Sinne des Erich-Kästner-Preises großen Respekt und Anerkennung.“
Teresa Enke betonte in ihrer Dankesrede, wie wichtig es ist, Depression als Krankheit anzuerkennen und aus der Tabuzone zu holen: „Die Auszeichnung mit dem Erich-Kästner-Preis ist für mich eine große Ehre. Diese Preisvergabe beinhaltet eine Wertschätzung für all die an Depression erkrankten Menschen und die geleistete Aufklärungsarbeit der Robert Enke Stiftung in den vergangenen 12 Jahren. Mein besonderer Dank gilt dem Presseclub Dresden, der durch die Würdigung meiner Person mein Anliegen der Enttabuisierung und Entstigmatisierung dieser schlimmen Krankheit in die Gesellschaft trägt und damit eine Akzeptanz schafft. Depression ist keine Schwäche, sondern eine Krankheit!”
Der Presseclub vergibt den Preis seit 1994 an Persönlichkeiten, die sich um den Gedanken der Humanität, der Toleranz und der Völkerverständigung verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist mit einer Skulptur des Bildhauers Vinzenz Wanitschke und einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Der Preisträger spendet das Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte. Teresa Enke vergibt das Preisgeld je zur Hälfte an die Arbeitsgruppe „Seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Fakultät Psychologie der TU Dresden und an das künftige Schulprojekt „Impression Depression in School” der Robert-Enke-Stiftung.
Der erste Erich-Kästner-Preis 1994 wurde an Ignatz Bubis verliehen. Auch Dr. Marion Gräfin Dönhoff, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher, Dieter Hildebrandt und Claus-Peter Reisch zählen zu den Preisträgern.