Caravan: Wohnen auf Rädern

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Wohnmobil ist nicht gleich Wohnmobil. Im Gegenteil. Die Welt der Camper stellt für alle Bedürfnisse die passenden Modelle bereit. Vom kleinen Campingbus bis zum mächtigen Luxusliner. Wir stellen die verschiedenen Varianten vor.

Für Einsteiger: Kastenwagen
Die Kastenwagen erfreuen sich in jüngster Zeit großer Beliebtheit, vor allem bei Einsteigern. Dabei verfügen ausgebaute Kastenwagen im Unterschied zu Campingbussen meist über ein kleines Bad mit WC und Dusche, in dem man sich aufgrund gleichbleibender Stehhöhe gut bewegen kann. Sie sind breiter und höher als Campingbusse, aber kleiner als Wohn­mobile mit Aufbau. Deshalb eignen sich Kastenwagen besonders für Städtetrips. Die modernen Versio­nen haben ein Aufstelldach, in dem zusätzlich zwei Personen schlafen können. Für Winter­urlaube sind sie allerdings nicht geschaffen, da die Isolierung die Kälte nicht ausreichend abhält. Neben den Platzhirschen von Citroën und Fiat mischen auch der Mercedes-Benz Sprinter oder der neue VW Crafter am Markt mit, die das Chassis für Wohnmobil-Marken wie Hymer, Knaus oder Carado herstellen.

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Für Sportliche: Campingbus
Lange war der Campingbus der Inbegriff für mobiles Wohnen. Zur regelrechten Legende wurde der VW Bulli, auch heute noch das Sehnsuchtsfahrzeug freiheitsliebender Abenteurer. Doch der Bulli ist nicht nur ein Hippie-Traum. Generationen von Familien sind mit dem Campingbus in die Ferien gefahren. Und die auf dem Dachgepäckträger festgeschnallten Surfboards sprachen auch sportliche Nutzer an. Die Popularität vor allem der ersten beiden Bulli Modelle T1 und T2 ist ungebrochen, so dass VW die Modellbezeichnung beibehält. Inzwischen ist man beim T6 angekommen. 2022 soll mit dem ID. Buzz eine elektrische Variante auf den Markt kommen. Doch nicht nur die Wolfsburger haben Campingbusse im Ange-bot, auch Marken wie Ford, Renault und Mercedes stellen eigene Modelle her, deren Vorteil vor allem in der geringen Größe liegt. Mit kaum zwei Metern Höhe kommen die Campingbusse in jede Tiefgarage. Zudem ähnelt das Fahrverhalten meist einem PKW, so dass sich die Fahrer kaum umgewöhnen müssen.

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Für Familien: Alkoven-Wohnmobile
Für Familien bieten sich insbesondere die Alkoven-Wohnmobile an, die besonders viel Platz und genügend Schlafmöglichkeiten für bis zu sechs Personen bieten. Beliebt vor allem bei Kindern sind die Schlafnischen direkt über dem Fahrerhaus, die den Alkoven-Wohnmobilen zu ihrem Namen verhelfen. Die Eltern schlafen dagegen gemütlich und mit viel Platz im hinteren Teil des Wohnbereichs. Zudem können Sitzbänke und Klapptische mit weiteren Schlafmöglich­keiten ausgetauscht werden. Allerdings braucht die Navigierung der großen Fahr­zeuge eine gewisse Eingewöhnungszeit. Vor allem im Kurven­verhalten ist der höhere Schwerpunkt spürbar. Die Alkoven-Modelle sind wohl die prototypischen Fahrzeuge, die als erstes in den Sinn kommen, wenn man sich ein Wohnmobil vor Augen führt. Allerdings gehen die Verkaufs­zahlen der Alkoven-Wohn­mobile in den letzten Jahren eher zurück.

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Für Komfortfreunde: Vollintegrierte Wohnmobile
Wer auf das bisschen Mehr in Sachen Komfort und Geräumigkeit nicht verzichten möchte, sollte über die vollintegrierten Wohnmobile nachdenken. Der Unter­schied zu den teilintegrierten Modellen liegt auf der Hand. Das Fahrerhaus ist nicht getrennt vom Wohn­bereich, sondern gehört direkt dazu. Dadurch entsteht ein Raumgefühl, das keine Wünsche offenlässt. Die vollintegrierten Wohnmobile sehen äußerst elegant und harmonisch aus, was damit zu tun hat, dass der Hersteller nur das Chassis vorgibt, der Rest des Fahrzeugs wird vom Aufbau­hersteller aus einem Guss gestaltet. Wie bei allen anderen Wohnmobilen können die Fahr­zeugkompo­nenten individuell angepasst werden, die den Urlaub unvergesslich machen. Während der Kastenwagen ein Auto mit Wohn­element ist, sind die Vollintegrierten gewissermaßen Woh­nungen auf Rädern.

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Für Abenteurer: Teilintegrierte Wohnmobile
Teilintegrierte Wohnmobile haben über dem Fahrerhaus meist ein großes Bugfenster, das für Helligkeit und gute Belüftung im vorderen Fahrzeugbereich sorgt. Im Gegensatz zu den Alkoven-Wohnmobilen haben sie allerdings keine Schlafkabine über dem Führerhaus. Dadurch machen die Fahrzeuge einen eleganten und modernen Eindruck. Für Paare, aber auch für kleine Familien bis zu vier Personen ist diese Variante eine lohnenswerte Option, denn der Platz reicht zweifellos aus für einen unvergesslichen und komfortablen Road Trip. Zum Standard gehören die Liegeflächen im Heckbereich. Hinzu kommt meist ein Hubbett unter der Decke. Zudem kann die Sitzgruppe im Wohnbereich oft zu einem Notbett umgebaut werden. Da der Fahrzeugschwerpunkt etwas niedriger als bei den Alkoven-Mobilen ist, fühlt sich das Fahrverhalten angenehmer an. Die teilintegrierten Wohnmobile sind damit etwas leichter zu steuern.

Foto: © Hymer

Für Luxus-Liebhaber: Liner
Liner sind die absoluten Luxus-Varianten im Wohn­mobilsektor. Sie werden überwiegend auf der Basis eines Lkw-Chassis‘ von Iveco, MAN, Volvo oder Mercedes-Benz gebaut und wirken auf den ersten Blick eher wie ein Reisebus als ein Wohnmobil. Beliebt und bewundert werden die Liner längst nicht mehr nur als komfortable Transportmöglichkeit für luxusverliebte Rockbands, die ihre Instrumente von A nach B bringen müssen. Immer öfter werden die Liner auch im privaten Bereich gebraucht. Für manche Besitzer ist ihr Liner sogar der Lebens­mittelpunkt oder sie nutzen ihn als mobiles Büro. Viele Modelle übersteigen das zulässige Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen, so dass der Fahrer einen LKW-Führerschein braucht. Wenn diese Hürden allerdings einmal gemeistert sind, kann man mit einem Komfort reisen, der jedweder Beschreibung spottet. Warm­wasserheizungen gehören etwa zum Standard und in die Heckgarage passt zur Not auch ein kleiner Smart.

Foto: © Concorde

Redaktion: Philipp Demankowski

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