Knallbunt und schwungvoll
Neben vielen Klassikern wie „My Fair Lady“ oder „Im Weißen Rössl“ gibt es 2022 in der Staatsoperette Dresden auch drei Neueinsteiger im Programm.
Der Vetter aus Dingsda – Operette
Aus der Feder des deutschen Operettenkomponisten Eduard Künneke stammt „Der Vetter aus Dingsda“, sein wohl berühmtestes Werk. In jedem Fall ist es ein besonders schwungvolles Beispiel für die Kunstform der Operette, das im Tempo von Tango und Foxtrott vom mitunter verwirrenden Hin und Her erzählt, das einer Ehe vorausgeht. Die Handlung spielt auf dem Heimatschloss der Familie de Weert, bei der das Thema Heiraten gerade ganz groß in Mode ist. Julia will endlich der Obhut ihres Onkels Josse entfliehen und den Vetter Roderich heiraten. Doch erstmal muss die Volljährigkeit erreicht werden. Roderich ist ohnehin gerade nicht verfügbar, weilt er doch nach wie vor in Batavia. Oder wie Josse meint, in Dingsda. Der Hausherr hat ebenfalls Ehepläne für die Nichte und möchte sie mit seinem Neffen August Kuhbrot verkuppeln. Dabei spielt natürlich Julias beträchtliches Vermögen eine Rolle.
Premiere am 29. Januar
Zwei Krawatten – Die Revue vom großen Los
In der turbulenten Kabarett-Revue von Mischa Spoliansky und Georg Kaiser lebt das Berlin der 1920er Jahre wieder auf. Zu Jazz-Klängen werden Fragen nach Schein und Sein gestellt, die aktueller nicht sein könnten. Ganz so wie in Verwechslungserzählungen im Sinne von „Kleider machen Leute“ geht es um gesellschaftliche Zuschreibungen, wenn der Kellner Jean bei einer eleganten Abendveranstaltung mit einem der Ballgäste die Krawatten tauscht. Dabei kommt es, wie es kommen muss: Kaum ist die neue Krawatte umgebunden, taucht Jean ein in das taumelnde Leben der High Society. Und dann kommt sogar noch Glück dazu. Ein Tombola-Los beschert ihm eine Reise nach Amerika, die er in Begleitung der gutbetuchten Mabel antritt. Das Abenteuer zwischen Klamotte und Kapitalismus im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nimmt seinen Lauf.
Premiere am 9. April
Casanova – Revue-Operette
Der große Verführer bekommt 2022 in der Staatsoperette ebenfalls seinen großen Auftritt. In Ralph Benatzkys Operette geht es für Casanova nach Venedig, Saragossa, Wien und sogar nach Potsdam. Das Leben des angeblichen Frauenhelden und Abenteurers hatte schließlich einiges zu bieten. Benatzky verwendete unter anderem die schwelgerischen Kompositionen von Johann Strauss für seine Casanova-Version. Die virtuosen Tanzeinlagen in rauschender Opulenz, aber auch die offen zur Schau gestellte Komik begeisterten das Berliner Großstadtpublikum schon bei der Uraufführung 1928 und es ist davon auszugehen, dass auch bei der Dresden-Premiere im Jahr 2022 kein Auge trocken bleibt. PD n
Premiere am 18. Juni