Blick ins Reich der Mitte

Eine Zeichnerin unter einem Baum, unbekannt, chinesisch, Sozhou um 1650-80 / © Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Andreas Diesend
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Die Ausstellung „La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahrhunderts” im
Dresdner Kupferstich-Kabinett zeigt nicht nur die China-Begeisterung Augusts des Starken.

Chinoiserie nennt man jene Form des Enthusiasmus für alle Kulturprodukte Chinas, die im 18. Jahrhundert die eu­ro­pä­ischen Fürstenhäuser erfasste. Auch viele der zeitgenössischen Künstler erwärmten sich für die exotischen Kultur­importe aus dem Reich der Mitte, wobei insbesondere chine­si­sches Porzellan und Lackarbeiten als auch Arbeiten auf Sei­de und Papiertapeten groß in Mode waren. Am generell kunstbegeisterten Hofe Augusts des Starken konnte man sich dieses kontinentaleuropäischen Trends natürlich nicht erwehren und so baute der Kurfürst mit der Zeit eine beachtliche Samm­lung an original chinesischen und chinoisen Exponaten auf.

Umfassender Bestand

In der Ausstellung „La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahr­hunderts“ zeigt das Dresdner Kupferstich-Kabinett nun den europaweit einzigartigen Bestand an chinesischen und chinoisen Bänden, Bildrollen und Leporelli dieser Zeit. Voraus­gegangen war ein dreieinhalbjähriges Forschungsprojekt, in dessen Verlauf die Kunsthistorikerinnen Cordula Bischoff und Anita Xiaoming vielfältige literarische und kunsthistorische Bezüge der Werke herausarbeiteten. Dabei haben sich die For­scherinnen mit dem ersten Inventar der Sammlung beschäftigt, das unter den Kategorien „La Chine“ und „La Chine européenne“ mehr als 2.000 Einzelwerke enthält.

La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahrhunderts
im Dresdner Kupferstich-Kabinett
November 2021 bis 13. Februar November 2022
Dresdner Kupferstich-Kabinett
www.kupferstich-kabinett.skd.museum

Redaktion: Philipp Demankowski

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