Blick ins Reich der Mitte
Die Ausstellung „La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahrhunderts” im
Dresdner Kupferstich-Kabinett zeigt nicht nur die China-Begeisterung Augusts des Starken.
Chinoiserie nennt man jene Form des Enthusiasmus für alle Kulturprodukte Chinas, die im 18. Jahrhundert die europäischen Fürstenhäuser erfasste. Auch viele der zeitgenössischen Künstler erwärmten sich für die exotischen Kulturimporte aus dem Reich der Mitte, wobei insbesondere chinesisches Porzellan und Lackarbeiten als auch Arbeiten auf Seide und Papiertapeten groß in Mode waren. Am generell kunstbegeisterten Hofe Augusts des Starken konnte man sich dieses kontinentaleuropäischen Trends natürlich nicht erwehren und so baute der Kurfürst mit der Zeit eine beachtliche Sammlung an original chinesischen und chinoisen Exponaten auf.
Umfassender Bestand
In der Ausstellung „La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahrhunderts“ zeigt das Dresdner Kupferstich-Kabinett nun den europaweit einzigartigen Bestand an chinesischen und chinoisen Bänden, Bildrollen und Leporelli dieser Zeit. Vorausgegangen war ein dreieinhalbjähriges Forschungsprojekt, in dessen Verlauf die Kunsthistorikerinnen Cordula Bischoff und Anita Xiaoming vielfältige literarische und kunsthistorische Bezüge der Werke herausarbeiteten. Dabei haben sich die Forscherinnen mit dem ersten Inventar der Sammlung beschäftigt, das unter den Kategorien „La Chine“ und „La Chine européenne“ mehr als 2.000 Einzelwerke enthält.
La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahrhunderts
im Dresdner Kupferstich-Kabinett
November 2021 bis 13. Februar November 2022
Dresdner Kupferstich-Kabinett
www.kupferstich-kabinett.skd.museum
Redaktion: Philipp Demankowski