SEUCHEN EDITION in der GALERIE HOLGER JOHN
Erstmals seit 2018 zeigt die GALERIE HOLGER JOHN aktuelle Tuschezeichungen von Holger John.
Die vergangenen, durch Corona geprägten Monate waren der Antrieb für den umtriebigen Holger John, „Zeitzeichnungen” in Tusche auf Papier zu schaffen. Bereits im Juni 2020 war die Pandemie Auslöser der Gruppenausstellung „C-Maskerade”, bei der der Erlös der verkauften Werke den Künstlern zu Gute kam. Es folgten Ausstellungen mit H.G. Griese, Luis Ernesto Sarabia Toledo und René Trinks. Nun also eine Holger John-Soloshow, die unter der Schirmherrschaft des Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert steht. Wir trafen Holger John zu einem Gespräch.
In welchem Zeitraum sind die gezeigten Blätter entstanden?
Die Zeichnungen entstanden ausnahmslos in der durch die Corona-Pandemie aufgezwungenen Galerieruhephase im Zeitraum 2020-21 während einer kritischen Selbstbespiegelung.
Wie viele Arbeiten werden gezeigt? Variieren die Formate?
78 Werke, alle Pinsel in Tusche auf Papier gearbeitet, sind Teil der SEUCHEN EDITION. Die Formate variieren dabei von 17×12 cm bis 70×50 cm. Alle Zeichnungen sind plakativ und dabei bewusst reduziert. Letztendlich geht es immer um Kunst!
Galeristen und Künstler arbeiten bei der Entstehung von Ausstellungen eng zusammen. Sie sind Ihr eigener Galerist. Erschwert es die Auswahl der gezeigten Zeichnungen, wenn ein „zweiter Blick” auf die Arbeiten fehlt?
Ich bin selbst immer der größte Kritiker meiner Person und meines Werks, schonungslos, überschwänglich und realistisch.
Die Ausstellung ist keine Edition im Sinne von einer einzelnen signierten Arbeit in einer bestimmten Auflage. Weshalb also der Titel SEUCHEN EDITION?
Als Edition im anderen Sinne. Viele der Köpfe ähneln sich vom Ansatz, sind aber nie gleich. Jede Zeichnung ist ein Unikat. Die Preise werden Corona-bedingt bewusst moderat gehalten. Kunst muss auch in diesen Zeiten erschwinglich sein, wie klassische Editionen eben. Kunst macht gesund!
Masken sind ein wichtiges Sujet der Show. Was machen Masken mit Gesichtern der Menschen?
Man trifft sich, erkennt sich aber nicht sofort. Man sieht nur die Augen, der Mund und die Gesichtszüge fehlen. Es reizt mich, dies künstlerisch auszuloten. Es ist mein Versuch, die Situation einzusortieren. Soziale und künstlerische Aspekte treffen hier unmittelbar aufeinander.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
HOLGER JOHN – SEUCHEN EDITION
Ausstellung vom 7. Oktober – 7. November 2021
Galerie Holger John, Rähnitzgasse 17, 01097 Dresden
Öffnungszeiten Di. – So. 14-19 Uhr
www.galerie-holgerjohn.com / www.holgerjohn.com
Interview: Jörg Fehlisch