Kinderbiennale: Zwischen Mensch und Natur
Die Kinderbiennale wird ab 18. September im Japanischen Palais nachgeholt.
Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass die 2018 erstmals ausgetragene Kinderbiennale im Japanischen Palais ein voller Erfolg war. Die Ausstellung, bei der die Kinder das altehrwürdige Haus in Form eines Rundgangs entdeckten, durfte durchaus als eine Art Vorzeigeprojekt für die Idee eines Museums zum Mitmachen gelten. Das kam an bei den kleinen Besuchern, aber auch bei den Erziehungsberechtigten, die in großer Zahl in die Ausstellung strömten. Nun steht eine Neuauflage an. Wer gut aufgepasst hat, wird sich über die Jahreszahl wundern, denn eigentlich findet eine Biennale ja aller zwei Jahre statt. Doch die Schau fiel wie so viele andere Kunst- und Kulturveranstaltungen der Pandemie zum Opfer, startet dafür jetzt am 18. September mit noch mehr Rückenwind. Bis Ende Februar ist die Ausstellung zu sehen, die wie schon bei der Premiere in Kooperation mit National Gallery Singapore stattfindet.
Kinder gehen voran
Nachdem sich die erste Kinderbiennale primär noch mit Träumen und Geschichten auseinandersetzte, steht diesmal der Mensch in seinem natürlichen Umfeld im Mittelpunkt. Ein nachvollziehbarer Fokus. Schließlich sind es gerade die jungen Generationen, die den Klimawandel stoppen möchten mit Aktionen oder Initiativen wie Fridays for Future und deren zahlreichen Ablegern. Auch wenn diese Vereine zumindest gefühlt immer mehr Unterstützung bekommen und ein Bewusstseinswandel in der breiten Bürgerschaft zu konstatieren ist, so sind es doch Kinder und Jugendliche, die den Weg ebnen.

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
Natur im Museum
Mit Hilfe zeitgenössischer Kunst will die Kinderbiennale „Embracing Nature“ nun das Verhältnis zwischen Mensch und Natur untersuchen, hinterfragen und neu ausloten. Auf Augenhöhe soll den jungen Ausstellungsbesuchern gezeigt werden, was es bedeutet, Teil dieser Erde zu sein. Ein gedanklicher Fixpunkt ist dabei der sächsische Oberhauptmann Hans Carl von Carlowitz, der angesichts einer drohenden Rohstoffkrise bereits 1713 das Prinzip der „Nachhaltigkeit“ begründete. In Anlehnung an diesen unbekannten Pionier liegt der Fokus der Ausstellung auf pflanzlichen Organismen und der Auswirkung des Menschen auf seine Umgebung. In Anbetracht der großen globalen Probleme wie der Klimakrise zeigen unterschiedliche Stränge, wie die Natur im Museum Platz finden kann, Ressourcen schonend genutzt und Kreisläufe geschlossen werden können.
Kinderbiennale – Embracing Nature
Laufzeit 18.09.2021-27.02.2022, Japanisches Palais, Dresden
Redaktion: Philipp Demankowski