Mein Team ist mein größtes Kapital

Burkhard Vester / Foto: Peter Paul Reimet
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Die Erfolgsgeschichte der Vester Dienstleistungsgruppe ist sogar noch länger als die des Top Magazins. Seit 25 Jahren sorgt das Unternehmen von Burkhard Vester dort für Ordnung und Sauberkeit, wo es notwendig ist. Dabei spielt die Branche überhaupt keine Rolle. Wer die Leistungen des Mittelständlers bucht, bekommt sie, ganz egal ob Arztpraxis, Bürogemeinschaft oder Industriebetrieb. Mit inzwischen 70 Mitarbeitern ist die Firma in ganz Dresden unterwegs, übernimmt neben Glas- und Gebäudereinigung auch Hausmeisterservice und Grünanlagenpflege.

Die Anfänge des Unternehmens liegen im Jahr 1993. Damals war Geschäftsführer Burkhard Vester noch bei Robotron tätig, suchte aber beruflich nach neuen Herausforderungen. Im Reinigungsgewerbe fand er ideale Entwicklungsmöglichkeiten. Die Branche steckte in Dresden noch in den Kinderschuhen. Nachdem zunächst eine Arztpraxis gereinigt wurde, sprach sich das Angebot schnell herum. Die Aufträge häuften sich, so dass Burkhard Vester bald drei Mitarbeiter beschäftigte. Über die Jahre steigerte sich die Mitarbeiterzahl auf durchschnittlich 70. Auch der Fuhrpark wurde sukzessive aufgestockt. Heute kommen fast 20 Fahrzeuge zu den Kunden. Anlässlich des Jubiläums sprachen wir mit Burkhard Vester über das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens in der Zentrale auf der Bertolt-Brecht-Allee. Beim Gespräch wurde vor allem die Wertschätzung für sein Team deutlich. Für den Beitrag trafen wir uns zusätzlich zum Fotoshooting mit einem der längsten Kunden der Vester Dienstleistungsgruppe, dem Geschäftsführer des Theaterkahns Michael Schellnock.

Wenn Sie auf das vergangene Vierteljahrhundert des Unternehmens zurückblicken: Welche Eindrücke stellen sich dabei ein?

Burkhard Vester: Die 25 Jahre sind wie im Flug vergangen. Ich muss natürlich sagen, dass wir viel Glück hatten bei den Entscheidungen, die wir getroffen haben. Aber wenn mich ein junger Unternehmer um einen Rat bittet, dann würde ich ihm sagen, dass er seinen Instinkten folgen und sich nicht verstellen sollte. Ehrlichkeit kommt beim Kunden immer am besten an. Entscheidend für unseren Erfolg war aber stets mein Team. Meine Mitarbeiter waren und sind mein größtes Kapital.

Mit 62 Jahren sollte man schon einmal über die Unternehmensnachfolge nachdenken. Sind die Weichen bereits gestellt?

Absolut, es muss ja schließlich auch ohne mich gehen. Mit unserer Frau Neubert habe ich aber bereits eine sehr kompetente Nachfolgerin im Team, die viele Aufgaben schon jetzt übernommen hat. Das wichtigste beim Übergang ist natürlich, dass unsere Kunden weiterhin mit der gewohnten Qualität rechnen können. Auch die Ansprechpartner müssen dieselben sein. Es ist auch wichtig, dass wir dem Nachwuchs eine Chance geben. Dafür müsste ich aber erstmal lernen, Verantwortung abzugeben. Dabei darf man sich nicht beirren lassen. Die jungen Kollegen erledigen die anstehenden Aufgaben auch mal anders. Das muss man zulassen.

Wie findet man die Mitarbeiter, die sich für Führungsaufgaben eignen?

Das findet man natürlich nur heraus, wenn man eigene Projekte für und mit jungen Menschen initiiert. Wir haben dafür im Unternehmen ein Mentorenprogramm entwickelt. Man muss die Nachwuchskräfte motivieren.

Welche Leitgedanken sind Ihnen bei der Führung ihres Teams wichtig?

Mein Team muss sich bei mir wohlfühlen. Das ist mir wichtig, liegt aber nicht nur darin begründet, dass ich ein offenherziger Mensch bin. Das ist auch ökonomisch motiviert. Wie so viele andere Berufszweige befinden wir uns auch in der Reinigungsbranche in einem ständigen Wettbewerb um die besten Fachkräfte. Während wir vor 25 Jahren noch um Aufträge kämpften, wetteifern wir heute um das beste Personal. Deshalb versuche ich stets, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen und den Mitarbeitern zu helfen, wo ich kann.

Welche Maßnahmen dienen diesem Zweck?

Dazu gehören flexible Arbeitszeiten und Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem will ich das unternehmerische Denken fördern, indem die Kollegen bei wichtigen Entscheidungen miteinbezogen werden. Wir achten sehr auf die Gesundheit. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, ein Fahrrad zu bekommen oder ein Fitnessstudio zu besuchen. Das stärkt das Personalgefüge. Wir haben auch Migranten in unserem Team, die sich hervorragend eingefügt haben. Die Kollegen arbeiten beispielhaft. Bei uns klappt die Integration.

Seit Jahren engagieren Sie sich auch stark für wohltätige Zwecke? Woher kommt das Interesse?

Mich macht es einfach glücklich, in leuchtende Kinderaugen zu schauen. So wie beispielsweise bei unserer Teddy-Aktion, die wir gemeinsam mit dem Sonnenstrahl e.V. durchgeführt haben. Nur für die Kinder der Kinderonkologie wurden damals die Türen zum „Build-A-Bear-Shop“ in der Altmarkt-Galerie vor der eigentlichen Öffnungszeit geöffnet. 30 Kinder konnten damals ihren eigenen Teddy basteln. Schon lange arbeiten wir zudem mit dem Kinderschutzbund zusammen. So haben wir einen dringend notwendigen Kleinbus finanziert oder die Kinder zum Sternzirkus eingeladen. Kinder sind unsere Zukunft, wir müssen sie fördern.

http://www.vester-dl.de

Interview: Philipp Demankowski

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