Neues Makulazentrum eröffnet!

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Dank einer räumlichen Erweiterung der zentralen Praxis in der Innenstadt hat das AugenCentrum Dresden ab sofort ein eigenes Makulazentrum für Erkrankungen der Netzhaut geschaffen. Davon profitieren vor allem Patienten, die an einer behandlungsbedürftigen chronischen Netzhauterkrankung wie beispielsweise der Altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) oder dem diabetischen Makulaödem erkrankt sind. Im Interview erklären die beiden Fachärztinnen Dr. med. Maika Studer und Karolina Slugocka-Jeziak die Vorteile für die Patienten.
Top: Warum war die Erweiterung notwendig?

K. Slugocka-Jeziak: Wir wollten eine räumliche Situation schaffen, in der wir Makulaerkrankungen optimal behandeln können. Das ist mit dem Makulazentrum nun möglich, das als abgetrennter Bereich von der restlichen Praxis zudem wesentlich ruhiger ist. Nun können wir eine größere Anzahl Patienten bei gleichzeitiger Verkürzung der Wartezeit behandeln, wodurch der Therapieablauf auch deutlich flüssiger gestaltet wird.

Dr. med. M. Studer: Ein spezifisches Makulazentrum ist notwendig, da die Krankheiten durch die demographische Entwicklung immer häufiger vorkommen. Je älter die Menschen werden, desto mehr Patienten werden zukünftig eine Netzhautbehandlung in Anspruch nehmen müssen. Am häufigsten kommt in diesem Bereich die Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) vor. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für einen fortschreitenden zentralen Sehverlust ab einem Alter > 60 Jahren.

Top: Wie wird eine Behandlungsbedürftigkeit festgestellt?

Dr. med. M. Studer: Zunächst durchlaufen die Patienten allgemeine diagnostische Schritte. Hierzu gehören beipielsweise der Sehschärfentest und die Augenhintergrunduntersuchung. Je nach Frage stellung kön nen anschließend weitere spezifische Diagnostikgeräte zur Anwendung kommen.

K. Slugocka-Jeziak: Standardmäßig kommen dabei die Optische Kohärenztomographie und die Fluoreszenzangiographie zum Einsatz. Das sind Diagnostikverfahren, die es uns einerseits ermöglichen, festzustellen, ob überhaupt Therapiebedarf besteht. Andererseits geben uns die Testergebnisse Hinweise auf die Steuerung der Therapie. Denn die unterschiedlichen Formen der Netzhauterkrankungen verlangen auch unterschiedliche Behandlungsschemata.

Top: Wie ist der Ablauf der Therapie?

Dr. med. M. Studer: Es gibt die feuchte und die trockene AMD. Aktuell kann allerdings nur die feuchte AMD, bei der sich Flüssigkeit im Bereich der Makula ansammelt, mit der sogenannten intravitrealen Injektion behandelt werden. Dabei werden Antikörper oder Antikörperfragmente direkt in das Auge gespritzt, um die Erkrankung aufzuhalten beziehungsweise das Sehen zu verbessern. Dieser Eingriff erfolgt in unserem praxiseigenen OP-Bereich. Die Patienten können sofort wieder nach Hause gehen, dürfen aber nicht Auto fahren. Die meisten Patienten kommen mit einer Begleitperson, was empfehlenswert, aber nicht unbedingt notwendig ist.

Top: Wie oft müssen die Patienten mit einer feuchten AMD die Injektion wiederholen?

K. Slugocka-Jeziak: Die feuchte AMD ist eine chronische Erkrankung, weshalb die Injektionen in bestimmten Abständen wiederholt werden. Am Anfang sind das drei Spritzen im Abstand von vier Wochen. Danach gehen wir nach einem Schema vor, bei dem der Rhythmus individuell bestimmt wird und der Abstand zwischen den Injektionen sukzessive verlängert werden soll.

Top: Gibt es dennoch Möglichkeiten zum Umgang mit einer trockenen AMD?

Dr. med. M. Studer: Für Patienten mit einer trockenen AMD gibt es aktuell noch keine Therapiemöglichkeit. Vielversprechende Therapiemethoden befinden sich noch im Forschungsstatus. Wir empfehlen den betroffenen Patienten eine regelmäßige Selbstüberprüfung mit dem Amsler-Gitter-Test sowie augenärztliche Kontrollen, damit beim Auftreten einer Therapienotwendigkeit rechtzeitig reagiert werden kann. In bestimmten Fällen werden Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, die ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können.

www.augencentrum-dresden.de

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