Stadt des Friedens im Fokus

Die israelische Künstlerin Maayan Iungman zeigt das fas zinierende Puppenspiel NIYAR, bei dem zerknüllten Papier reste zum Leben erwachen.
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Unter dem Titel „Jerusalem! Morgen. Heute. Immer.“ präsentiert die 22. Jüdische Musik- und Theaterwoche vom 25. Oktober bis 4. November internationale Künstlerinnen und Künstler, die Aspekte der weltweiten jüdischen Kultur vermitteln.

Nachdem sich das Festival im letzten Jahr mit dem Judentum in Russland beschäftigte, geht der Blick in diesem Jahr nach Jerusalem. Dabei soll die Stadt als spirituelle Metropole aber auch ihre Geschichte näher beleuchtet werden. Mit Lesungen, Film- und Theateraufführungen, Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen, Sprachkursen, Kinderveranstaltungen und Workshops wollen sich die Veranstalter dem bunten-multikulturellen, dem kreativen, aber auch dem mitunter widersprüchlichen Treiben in der „Stadt des Friedens“ widmen. Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler ist dabei ein Spiegel dieser Vielfalt. Moderne Inszenierungen und traditionelle Musikensembles finden sich genauso im Programm wie die israelische Lyrik der Gegenwart oder beeindruckende Dokumentationen über die bewegenden Momente der Stadt.

Von Folklore bis Metal

Mit dem iraelischen Komponisten Itay Dvory startet das Festival. In einem audiovisuellen Konzert Yam Yabasha öffnet er ein Fenster zur zeitgenössischen Musik, präsentiert die Vielfalt der äußerst lebendigen Comicszene seines Geburtslandes. Deutschlandfunk Kultur sprach bereits von einem „völlig neuen Genre“. Neben dem Yamma Ensemble (westjiddische Lied texte modern interpretiert), ORI (Ambient-Folk-Elektronika) wird auch das israelisch-iranische Bandprojekt Sistanagila die kulturelle Zerreißprobe zelebrieren. Von sephardischer Folklore, persischen Traditionals, modernen klassischen Kompositionen über Jazz, Flamenco bis zu Progressive Metal ist alles dabei, was den musikalischen Brückenschlag zwischen Realpolitik und Friedenswunsch erlaubt.

Kulinarik und Theater

Mit dem Besonderen Schabatt und dem Foodfestival Gefilte Fest kommen auch Freunde der Kulinarik wieder auf ihre Kos – ten. An beiden Tagen werden die Jerusalemer „Chefs for Peace“ die Hoheit hinter den Töpfen übernehmen und mit einem Dinnerabend und verschiedenen Kochworkshops „den Geschmack“ Jerusalems vermitteln. Theaterliebhaberinnen und -liebhaber freuen sich auf die Performancegruppe Internil. Diese bringt ihre Desinformationskampagne „GOG/MAGOG: Israel“ auf die Bühne. Und im Rahmen des Mischpoketags für die ganze
Familie zeigt die israelische Künstlerin Maayan Iungman das faszinierende Puppenspiel NIYAR, bei dem zerknüllte Papierreste zum Leben erwachen. Kinder und Erwachsene gleichermaßen werden auf eine poetische Reise in eine andere Wirklich keit mitgenommen. Das Jugend-Theaterstück „remembeRING” schließlich richtet sich an Schulklassen und berichtet über den Generationenkonflikt aus heilender Erinnerung und traumatisierendem Nicht-Vergessen.

22. Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden: Festival 2018

vom 25. Oktober bis 4. November
verschiedene Spielstätten
www.juedische-woche-dresden.de

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