Heldinnen eines einzigen Tages
Das Netzwerken liegt mir. Hochwertige Veranstaltungen, bei denen ich die interessantesten Geschichten hinter den Menschen kennen lernen darf, sind meine Leidenschaft. Mit kreativen Ideen anderen Menschen zu helfen, würde ich als meine Berufung bezeichnen. Mit diesen Gedanken begann ein besonderer Freitag, an dem ich später einer Einladung durch einen der wertvollsten Menschen in meinen Leben folgen würde: Viola Klein. Aber zurück zum Anfang des Tages.
Die Hafenmeisterin
Kein sorgenfreier Tag wäre möglich, wenn man das Haus verlassen wollte und sich dabei Gedanken um das Wohl der Kinder machen müsste. Es ist eine der Heldinnen eines unbeschwerten Tages. Die Mutter meiner Kinder, die sich mit viel Hingabe um das kümmert, was im Leben wichtig ist. Liebe und Werte, von Anfang an.
Die Organisatorinnen
Angekommen im Büro, steht eine Tasse mit gutem, in Dresden gerösteten Kaffee und ein perfekt abgestimmter Terminplan bereit. „Und denken Sie bitte daran, vor Ihrem Termin bei Frau Oppermann um 14 Uhr den Smoking bei Frau Winter für die Änderungen abzugeben.“ Mitarbeiterinnen, die ihren Beruf als Berufung sehen, Schwächen zu Stärken entwickeln und weise in die Unternehmenszukunft sehen.
Die Routinierte
Pünktlich betrat ich das gut gefüllte Büro der Niederlassungsleiterin der Deutschen Post in Ottendorf-Okrilla, Frau Oppermann, zum Interview. Sie ist für einen Bereich mit 3.000 Mitarbeitern unserer Region verantwortlich. Nicht nur die ganzen Neuheiten im Bereich der Digitalisierung, Fortbewegungsmittel und zukünftigen Möglichkeiten der Zustellungen blieben an diesen Tag in Erinnerung, sondern auch die Charity-Aktionen der Niederlassung mit ihren vielen Mitarbeitern. Getragen von der fast familiären Idee, Menschen unterschiedlichster Verhältnisse auf ganz verschiedene Art zu helfen. Von der privaten Aufnahme von Kindern aus Tschernobyl in den Sommerferien bis zum Erfüllen von Wunschzetteln für hilfebedürftige Kinder am Weihnachtsbaum vom Postplatz: Die Mitarbeiter tragen diese Philosophie.
Die Designerin
Währenddessen wurde im Atelier Heike Winters mein Smoking ausgebessert, der beim letzten SemperOpernball doch etwas gelitten hatte. Der Schneidermeister leistete ganze Abnäharbeit. Ein modern angepasster Schnitt ließ mich sehr entspannt und perfekt gestylt nach Leipzig fahren.
Die Netzwerkerin
Im Hotel angekommen, in dem Viola Klein bereits wartete, wurde ich gleich angenehmen Menschen vorgestellt. Viola war in ihrem Netzwerkelement. Sie schaffte es in kürzester Zeit, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, wobei ihr auch das Wörtchen „großartig” in gewohnter Weise über die Lippen kam. Der rote Teppich der Preisverleihung „Goldene Henne“ war für mich automatisch so, als hätte Viola Klein in ihr Wohnzimmer eingeladen. Denn es war ihres. Hier ein bekannter Star, da der Fotograf, ach ja, und hier der Organisator der „Goldenen Henne“. So ging es im Zwei-Minuten-Takt. Beeindruckend.
Herzdame des Abends
Noch viel beeindruckender war es, als eine bescheidene Antje Herrmann, die Geschäftsführerin des Dresdner Sonnenstrahl e.V., auf der großen Bühne stand und 4.500 Gäste applaudierten. Ein Moment, bei dem jeder, der weiß, wem dieser Erfolg anfänglich zu verdanken ist, Gänsehaut bekam. Der leider verstorbenen Angelika Perret, die maßgeblich seit 1998 den Verein zu dem entwickelt hat, wofür er heute noch steht, wünschten wir alle, sie hätte diesen Moment der Anerkennung erleben dürfen. Der Gedanke, nach seinen Möglichkeiten Hilfsbedürftige zu unterstützen findet in unserer Gesellschaft glücklicherweise Anklang. Es geht schon lange nicht mehr darum, soviel Geld wie möglich anzuhäufen, sondern einen Teil dessen der Gesellschaft zurückzugeben.
Und so, wie diese Frauen an einem einzigen Tages das Leben und Handeln so vieler Menschen positiv bereichert haben, so wünschen sich viele Menschen ein Umdenken unserer Gesellschaft für die Bedürftigen. Es ist nämlich egal, in welcher Position sich jeder Mensch befindet. Viele Vereine leisten Wertvolles. Sie verdienen Unterstützung. Das ist etwas, das uns verbinden kann.
Herzlichst, Ihr Roland Hess