Gold in der Hand

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In der Gold•Welt der Volksbank Pirna eG kann man auf Tuchfühlung mit Edelmetallen gehen. Wenn Andreas Hackel über Edelmetalle spricht, kommt er ins Schwärmen. Der Prokurist der Volksbank Pirna kennt das Geschäft genau. Er weiß um die langfristige Wertstabilität von Gold, Silber und Co., kennt aber auch die idealen Anteilszahlen, die Edelmetalle im Vermö­gens­portfolio der Kunden haben sollten.

Doch bei der Volksbank Pirna ist das Investment in Edelmetalle kein virtueller Wert. Die Volksbank Pirna bietet ihren Kunden mit der Gold•Welt einen ganz besonderen Service an. Im ehemaligen Tresorraum werden die verschiedenen Serien in edler Aufmachung präsentiert und hautnah erlebbar gemacht. Hier kann man die Münzen oder Barren auch einmal in die Hand nehmen. Manch einer wird überrascht sein, wie schwer das Material dann doch ist. Wir sprachen mit dem Experten über die Faszination für Edelmetall und die Vorteile der Gold•Welt für die Kunden.

Foto: Felix Posselt

Warum gelten Edelmetalle auch über den Zeitraum von Jahr­hunder­ten als wertstabil und krisenfest?

Edelmetalle sind wertbeständige Zahlungs­mittel. Sie werden seit Menschengedenken geschätzt und als Geld akzeptiert. Das war in der Antike so, im Mittelalter und auch heute noch. Natürlich muss meist erst ein Umtausch in das jeweils gesetzliche Zahlungsmittel erfolgen. Während aber andere Zahlungsmittel mitunter innerhalb weniger Jahre inflationär an Wert verloren haben, hat sich der Goldpreis, betrachtet man längere Zeiträume, relativ unabhängig gegenüber wirtschaft­lichen Schwan­kun­gen gezeigt. Das hat natürlich verschiedene Ursachen, die wiederum in den Eigen­schaften von Gold begründet liegen. Es ist, im Gegensatz zu Fiatwährungen, nicht beliebig herstellbar. Die Anerken­nung als Tauschmittel, die Teilbarkeit und Trans­por­tierbarkeit, als wich­tige weitere Eigenschaften von Gold, ist weltweit gegeben. Ist die Währung eines Landes einmal in Gefahr, dürfen sich Goldbesitzer relativ abgesichert fühlen. Denn mit Gold kann man bezahlen. Jede Krise ist aber irgendwann vorbei. Dann sollten Sie aber in jedem Fall den wesentlichen Anteil Ihres Goldes noch besitzen. Der Nachteil von monetären Edelmetallen besteht darin, dass es keine Zinserträ­ge generiert. Dies ist nicht möglich, da keine Forde­rungen in diesem Zusammenhang mit physischen Edelmetallen bestehen. Andererseits hat jede Forderung eine Ausfallwahr­schein­lichkeit. In dieser Eigen­schaft ist auch der Krisenschutz­mechanismus wesentlich begründet.

Wie wird der Goldpreis eigentlich ermittelt?

Der Preis hängt einerseits vom Edelmetallpreis sowie dem Dollarkurs zum Euro ab und wird wesentlich von Waren­terminbörsen beeinflusst. Der Preis ist also im Börsen­rhyth­mus ständig veränderlich. Wenn jemand beispielsweise bei uns einen Barren kauft, wird dieser Barren gleichzeitig am Markt nachgekauft. Sofern er in den Lagern vorhanden ist. Der entsprechende Preis wird also börsengesteuert in Rechnung ge­stellt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Frage nach Wert und Preis der Ware bezüglich einer Kaufentscheidung.

Foto: Felix Posselt

Was können Sie ihren Kunden in der Gold-Welt konkret anbieten?

Der Einführung der Gold-Welt liegt eine Koo­pe­ra­tion mit dem Edelmetallhändler pro aurum zugrunde. Mit Unter­stützung der Münchner Firma bieten wir sogenannte Bullionware, also Standardmünzen, an. Im Gegensatz zu den historischen Münzen bemisst sich der Wert der Standard­mün­zen dabei vor allem aus dem Metallwert, denn Bullionware zeich­net sich durch den höchsten Reinheitsgrad aller Edel­metallprodukte aus. Ein numismatischer Faktor spielt dagegen aufgrund der hohen Auflage eine eher geringere Rolle. Natürlich gehören auch Standardbarren zu unserem Portfolio. Goldbarren führen wir in allen verfügbaren Versionen, gleiches gilt für Silber. Übrigens stehen zur sicheren Aufbewahrung natürlich auch Schließfächer für unsere Kunden zur Verfügung.

Warum entscheiden sich Kunden für Barren und warum für Münzen?

Das ist mitunter eine psychologische Frage. Eine Münze er­kennt man schneller und wird generell auch als ästhetischer wahrgenommen. Die Kostenunterschiede zwischen Barren und Münzen bei der Herstellung sind marginal. Beim Kauf von großen Mengen von Gold sind Barren natürlich auch besser zu stapeln. Der beliebteste Barren in Deutschland ist übrigens der 250-Gramm-Goldbarren.

Haben Sie auch andere Edelmetalle vorrätig?

Andreas Hackel: Platin und Palladium haben wir zwar nicht vor­rätig, können es aber bestellen. Allerdings sind weder Platin noch Palladium monetäre Edelmetalle. Dies hat historische Ursachen. Der Ankauf von Diamanten ist ebenfalls über pro aurum möglich. Zwar ist die Wertkonzentration bei Diamanten noch viel höher, doch bedarf es Expertenwissens, um dieses zu beurteilen. Deshalb ist es als Tauschmittel ungeeignet.

Was für Anlagemünzen führen Sie konkret?

Wir haben unter anderem den American Eagle, den Maple Leaf aus Kanada oder die Münze Wiener Philharmo­niker auf Lager. Zudem führen wir auch die bekannteste Anlage­münze, den Krügerrand aus Südafrika. Dieser Münze wird neben der üblichen Unze Feingold zusätzlich acht Prozent Kupfer beigemischt. Streng genommen ist sie also eine Legierung. Zudem fehlt der Nennwert, und damit das essentielle Merkmal, das die Münze von der Medaille unterscheidet. Doch ist der Nennwert im Gegensatz zum Material ohnehin zweitrangig bei der Wertbe­stimmung von Goldmünzen.

Sollte man sich eher für ein Investment in Silber oder in Gold entscheiden?

Es gibt bei beiden Edelmetallen Vor- und Nach­teile. Auf Gold gibt es im Gegensatz zu Silber momentan keine Mehrwertsteuer. Silber ist zwar wie Gold auch ein Edelmetall, findet aber gleichzeitig noch stärker als Gold Verwendung als Industriemetall. So wird gut die Hälfte des gesamten Silber-Vorkommens auf der Welt in Elektronik oder Photovoltaik genutzt. Bei Gold liegt dieser Wert gerade mal bei einem Zehntel. Damit ist Silber deutlich abhängiger von der Wirtschaftslage und damit auch anfälliger für Preisschwan­kungen.          

Volksbank Pirna eG, Gartenstraße 36, 01796 Pirna
Tel 03501 53 22 0, www.volksbank-pirna.de

Text: Philipp Demankowski

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