Menschsein in der Kunst

Rebecca Horn, Silver Crane, 1984, Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Herbert Boswank © VG Bild-Kunst, Bonn
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Die zweite „Kunstkammer Gegenwart“der SHO im Dresdner Residenzschloss widmet sich dem Thema „menschlich“. Die Ausstellung zeigt rund 70 Werke, die den menschlichen Körper, die Be­ziehung zum Göttlichen und grundlegende Fra­gen des menschlichen Wesens thematisieren.

Ende 2023 öffnete die „Kunstkammer Gegenwart“ erstmals ihre Türen und gewährte Einblicke in die zeitgenössischen Kunstbestände der Schenkung Sammlung Hoffmann (SHO) sowie weiterer Sammlungen der Staatlichen Kunstsamm­lun­gen Dresden. Mit der zweiten Ausgabe unter dem Leitwort „mensch­lich“ etabliert sich dieses Format weiter. Die Aus­stellung nähert sich dem Menschlichen in vielfältiger Weise: Skulpturen, Ge­mälde, Grafiken und Videoarbeiten thematisieren den mensch­lichen Körper, die Beziehung des Menschen zum Göttlichen und grund­legende Fragen des menschlichen Wesens.

Vielfältige Darstellungen des Aktes

Der Akt, ein Klassiker der Kunst, wird in zahlreichen Varianten gezeigt: als Grafiksammlung, als großformatige Aktfotografie von Craigie Horsfield, als fotografische Mappe von Gundula Schulze-Eldowy oder in einer beunruhigenden Zeichnung von Cloe Piene. Tracey Emin reflektiert in ihrer Arbeit ihre Rolle als Künstlerin und Muse, indem sie sich nackt beim Malen fotografieren ließ.

Günther Hornig,
Skulptur Nr. 13., 1987,
© Albertinum,
Staatliche Kunstsammlungen Dresden,

Elke Estel/Hans-Peter Klut
Inszenierung und Pose in der Kunst

Die Inszenierung und Pose sind ebenfalls zentrale Themen der Ausstellung. Andy Warhols Doppelportrait von Erika und Rolf Hoffmann zeigt die Mäzenin geschminkt wie ein Model und mit Diamantenstaub überglänzt, wodurch sie zur Ikone wird. Emil Cimiottis Bronzeskulptur thematisiert den Mythos der Daphne, während Uwe Piller das berühmte Motiv aus der Sixtinischen Kapelle in Rom aufgreift und die Hand Adams auf Keramikfliesen abbildet.

Innovatives Raumkonzept und Schauwerkstatt

Das Raumkonzept von Designer Konstantin Grčić erinnert an die Einrichtung eines Depots und lässt sich flexibel an die ausgestellten Kunstwerke anpassen. Eine Schauwerkstatt zeigt, wie fragile Materialien der zeitgenössischen Kunst fachgerecht restauriert werden. Mehrmals in der Woche können Besucher einer Restauratorin bei der Arbeit zusehen und mit ihr ins Ge­spräch kommen.

Kunstkammer Gegenwart
zeitgenössische Kunst aus der Schenkung Sammlung Hoffmann
Bis 2. November 2025 im Residenzschloss, www.skd.museum

Redaktion: Jörg Fehlisch

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