Filmfest Dresden: Kurz und substanziell

Foto: © FILMFEST DRESDEN.
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Anfang April stehen die Zeichen in Dres­dens Kinogemeinde wieder auf Kurzfilm. Das Film­fest Dresden bringt 80 Filme aus mehr als 20 Ländern der Welt auf die Leinwand.

Kein Zweifel: Dresdens Filmfreunde können sich glücklich schätzen über die Kinolandschaft ihrer Stadt. Und diese Bandbreite wird auch überregional wahrgenommen. Zwar gibt es kein explizites Festival für den Langfilm, dafür aber mehrere Spartenfilmfestivals und natürlich den Höhepunkt im Kino­jahr, das Filmfest Dresden. Als international renommiertes Kurz­­filmfestival gilt es als eines der größten seiner Art. In mehreren Wettbewerben stellen 2017 Filmemacher aus über 20 Län­dern ihre „Shorts“ vor. Im Mittelpunkt des öffentlichen In­teresses steht dabei natürlich der Internationale und der Nationale Wettbewerb. Um einen Platz buhlen jedes Jahr mehr als 2.000 Spiel- und Animationsfilme aus über 80 Ländern. In diesem Jahr wurden im Nationalen Wettbewerb 28 Kurz­filme in insgesamt fünf Programmen und im Internationalen Wett­bewerb 35 Filme ausgewählt. Der Kampf um den Golde­nen Reiter kann beginnen.

Hochkarätige Jury

Das Renommee, das das Filmfest Dresden in Branchenkreisen genießt, zeigt sich alleine daran, dass zahlreiche Filmemacher wiederkommen, etwa die letztjährige Gewinnerin des Deut­schen Kurzfilmpreis Annika Pinske, die mit „Taschengeld“ bereits zum dritten Mal im Wettbewerb steht. Im Inter­nationalen Wettbewerb kommen jeweils fünf Produktionen aus Kanada, Frankreich und Großbritannien, doch auch aus dem Libanon, Chile oder Hong Kong werden Vertreter entsendet. Nach vermutlich hartnäckigen Debatten werden die Gewinner von einer Jury bestimmt, deren Zusammensetzung alle Facetten des Filmgeschäfts abdeckt. Zu den Jurymitgliedern des Nationalen Wettbewerbs gehört Visual-Artist Max Hattler, der während des Festivals auch eine Retrospektive seiner Arbeiten zeigen wird. Auch Filmjournalistin Anna Wollner sowie Dokumentar- und Kurzfilm-Regisseurin Lola Randl werden über die besten nationalen Filme entscheiden. Jury­mitglieder des Internationalen Wettbewerbs sind unter anderem der mehrfach ausgezeichnete kanadische Regisseur Denis Côté, der seine Arbeiten im Rahmen einer Retrospektive präsentiert, sowie Peter van Hoof, Programmleiter des Inter­­national Film Festival Rotterdam. Die große Preisver­leihung findet dann am 8. April 2017 im Kleinen Haus statt.

Vielfältige Sonderprogramme

Zum Filmfest gehören natürlich auch die vielen Sonder­programme, die von den Organisatoren stets in Referenz zu aktuellen gesellschaftlichen Brennpunkten zusammengestellt werden. Erstmalig öffnet sich das Filmfest Dresden dieses Jahr aktiv für Menschen mit Hör-, Seh- oder Gehbehin­derungen. Zwei Wettbewerbsprogramme mit Untertitelung und ­­Audio­deskription sowie zwei Sonderprogramme setzen sich mit dem Thema Inklusion auseinander. Zudem steht der syrische Film im Vordergrund. Bei Retrospektiven, thematisch abgestimmten Kurzfilmprogrammen und Diskussionen, werden syrische Filmemacher über die Bedingungen in ihrer Heimat berichten. Auch die Beziehung Syriens zur DDR wird beleuchtet. Schließlich feiert das internationale Kinder- und Jugend­kurzfilmprogramm seine Rückkehr in den Festival­ka­non. Die fünf altersspezifischen Programme können übrigens ab sofort individuell von Kindertagesstätten, Schulen und Freizeit­einrichtungen gebucht werden.

29. Filmfest Dresden
vom 4. bis zum 9. April
verschiedene Spielstätten
www.filmfest-dresden.de

Text: Philipp Demankowski

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