„Zurück in die Zukunft”

Archiv der Avantgarden — Egidio Marzona im Blockhaus © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner
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Sonderausstellung zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich, die Eröffnung des Archivs der Avantgarden, Kinderbiennale „Planet Utopia“ und mehr: Das Jahr 2024 wird bei den Staatlichen Kunst­samm­lungen Dresden von Höhepunkten be­stimmt. Wir geben einen Ausblick.

Der 15 Museen umfassende Verbund der Staatlichen Kunst­sammlungen Dresden gehört zu den bedeutensten der Welt. Dresdens Ruf als Kunststadt wird von ihnen entscheidend geprägt. Das Jahr 2024 hat das SKD-Team unter das Motto „Zurück in die Zukunft“ gestellt.

Archiv der Träume
Eine neue Institution wird im eigens umgebauten Blockhaus ihr Domizil beziehen: Am 5. Mai 2024 wird das Archiv der Avant­garden – Egidio Marzona (ADA) öffnen. Im ästhetisch kühnen Entwurf des spanisch-deutschen Architekturbüros Nieto Sobe­jano Arquitectos wird die gesamte Sammlung in einem beeindruckenden frei hängenden Kubus Platz finden. So entsteht ein archi­tektonisch besonderer Ort, der Raum zum Forschen, Ausstellen, Diskutieren oder einfach nur Verweilen schafft.

Die Eröffnungsausstellung „Archiv der Träume“ (05.05.– August 2024) ist der Neuinterpretation des Ar­chivs gewidmet: Mit rund 350 Kunstwerken, Dokumenten und Publika­tio­nen aus dem 20. Jahrhundert aktiviert das Projekt Fantasien und Sehnsüchte, aber ebenso Albträume von Kunstschaffenden unterschiedlicher Avantgarde-Bewegungen wie Dada, Sur­realis­mus, Cobra, Fluxus und Pop-Art.

Archiv der Avantgarden — Egidio Marzona im Blockhaus, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner

Geschichte des Puppentheaters
Anfang September eröffnet auf dem „Kraftwerk Mitte“-Areal ein Haus für Kasper und Freunde: Die Puppen­theater­­sammlung erhält ein eigenes Domizil auf etwa 2.400 Quadratmetern. Puppen, Bühnen und weitere Objekte zeigen die Vielfalt des Genres und erzählen die Kulturgeschichte des Puppentheaters in Sachsen, Deutschland und weit darüber hinaus.

Puppentheatersammlung der SKD / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Frank Höhler

Wo alles begann
Dem 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich widmen das Albertinum (24.08.2024-05.01.2025) und das Kupferstich-Kabinett (24.08.-17.11.2024) die große Sonderausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“. Über 40 Jahre war Dresden Lebensmittelpunkt des Künstlers. Hier entstanden die Hauptwerke des Zeichners und Malers, die heute weltweit als bedeutendste Zeugnisse der Deutschen Romantik gelten. Während das Albertinum Friedrichs Gemälde den Land­schafts­bildern aus der Gemäldegalerie Alte Meister, die ihn einst inspiriert haben, gegenüberstellt, lenkt das Kupferstich-Kabinett den Blick auf Friedrich als Zeichner und seinen künstlerischen Prozess.

Caspar David Friedrich, Das Große Gehege bei Dresden, 1832, Öl auf Leinwand, 73,5 x 103 cm, Albertinum, © SKD, Foto: Jürgen Karpinski
Caspar David Friedrich, Blick aus dem Kapitelsaal der Klosterruine Heilig Kreuz bei Meißen, um 1824, Aquarell über Bleistift,
180 x 178 mm, © Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Herbert Boswank

Planet Utopia
Getreu dem Jahresmotto wirft die nächste Edi­tion der Kinderbiennale (01.06.2024-02.03. 2025) einen Blick in die Zukunft. Wie können wir die Welt, in der wir leben, zu einem besseren Ort machen? Unter dem Titel „Planet Utopia“ verwandeln lokale und internationale Künstle­r*innen das Japanische Palais in einen fantastischen Ort, der zum Sehen, Hören, Fühlen, Mitmachen und Entdecken anregt.

teamLab, Sketch Aquarium, 2013 – bis heute, interaktive digitale Installation Sound: Hideaki Takahashi, teamLab / © teamLab

Tor zur Welt
Die SKD möchten die besondere geopolitische Verortung Dresdens, sowohl im Kontext der DDR-Geschichte, wie auch als „Tor zu Ost­mit­teleuropa“, betonen. Die Aus­stel­lung „Frag­mente der Erinnerung“ präsentiert den über Jahrhunderte gewachsenen Reliquienschatz des Prager St.-Veits-Doms in der Kunsthalle im Lipsiusbau (24.02.-08.09.2024), kommentiert von zeitgenössischen Positionen. „Orhan Pa­muk. Der Trost der Dinge“ bildete den Auftakt zu einer Programmreihe rund um die Kunst und Kultur der Türkei, die im nächsten Jahr fortgesetzt wird. „Der Wandel, der kommen wird. Mo­derne und zeitgenössische Kunst in Polen“ (26.10.2024-16.03.2025) vereint polnische Künst­ler*innen aus verschiedenen Epochen und Generationen, die in ihren Aktivitäten und auch in ihren Werken Praktiken des Engage­ments angewendet haben oder anwenden, in der Kunst­halle im Lipsiusbau. In Zusammen­arbeit mit der Galerie Judin zeigt das Kup­ferstich-Kabinett mit der Ausstellung „Adrian Ghenie. Zeichnungen und Collagen“ (13.12. 2024–2.03.2025) erstmals umfänglich Ghenies Arbeiten auf Papier. Aus­ge­wählte Gemälde ergänzen die Zeichnungen und Collagen des rumänischen Künstlers.

Detail des Piedestals/ Jean-Pierre Latz (zugeschrieben), Paris, ca. 1739, © Kunstgewerbemuseum,
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Blend3/ Frank Grätz

Einzigartige Prunkmöbel des Jean-Pierre Latz
Mit „Fait à Paris. Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof“ (19.10.2024-02.02.2025) präsentiert das Kunst­gewerbemuseum erstmalig eine Ausstellung zum Ebenisten Latz. Als Abschluss eines umfangreichen Forschungs- und Restaurierungsprojektes verlässt das weltweit größte Konvolut seiner Möbel nach über 80 Jahren das Depot und zieht in die Pa­ra­deräume des Dresdner Residenzschlosses ein. Die einzigartigen Prunkmöbel spiegeln die Kunst und Prachtentfaltung am Hofe von August III. auf besondere Weise wider.

Weitere Informationen unter www.skd.museum

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