Spritztouren durch den Herbst

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Wir geben Ihnen Empfehlungen für Herbstausflüge am Dresdner Elbhang, im Pillnitzer Schlosspark, den Meißner Weinbergen, der Sächsischen Schweiz und der „Goldenen Stadt” Prag.

Schweben über dem Elbhang
Am Loschwitzer Elbhang befindet sich die älteste Bergschwebebahn der Welt. Die 1901 eröffnete Hängebahn überwindet auf einer Strecke von 274 Metern einen Höhenunterschied von etwa 84 Metern. Bereits im Jahr 1901, sechs Jahre nach Inbetriebnahme der Standseilbahn, nahm die Schwebebahn ihren Betrieb auf und verbindet Loschwitz mit den Höhenlagen von Oberloschwitz. Die älteste und bis heute in ihrer Bauart einzige Bergschwebebahn gilt als ein beispielhaftes Werk deutscher Konstruktionskunst. Über die Zeit hinweg waren nur kleinere technische Anpassungen nötig. Seit 1975 steht die Schwebebahn unter Denkmalschutz. Wegen ihres einzigartigen Charmes ist eine Fahrt ein besonderes Erlebnis. Zudem bietet sich von der Bergstation ein grandioser Panoramablick auf das Dresdner Elbtal, der im Volksmund auch „Schöne Aussicht“ genannt wird.

Der zweieinhalbgeschossigen Englische Pavillon befindet sich im Schlosspark Pillnitz. Vor dem im Jahr 1780 im Rokokostil erbauten Gebäude befindet sich ein kleiner Teich, der „Friedrichsgrundbach“. / Foto: © Sandra Kleppsch (DML-BY)

Wenn die Blätter am Englischen Pavillon fallen …
Der Herbst ist auch im Schlosspark in Pillnitz eingezogen. Anfang des 18. Jahrhunderts schenkte August der Starke Schloss Pillnitz seiner Geliebten, der Gräfin Cosel. Nachdem er ihrer überdrüssig wurde, ließ der Kurfürst das Berg- und Wasserpalais nach Pöppelmanns Plänen errichten und Pillnitz wurde zu seinem Spiel- und Lustschloss. Das malerisch im Elbtal mit seinen Weinbergen liegende Schlossensemble vereint barocke und fernöstliche Architektur und gilt als Musterstück der Chinoiserie. Der englische, holländische und chinesische Garten laden zum Flanieren ein. Im englischen Garten gelegen, wurde 1780 der zweieinhalbgeschossige Englische Pavillon errichtet. Im Inneren befinden sich übereinander drei ovale Räume angeordnet. Der Saal im Erdgeschoss beeindruckt mit seiner edlen grau-grünen Stuck­marmor­ausstattung, während der Raum im Obergeschoss lediglich weiße Holzvertäfelungen besitzt. Der Englische Pavillon diente wahrscheinlich Friedrich August III. als zurückgezogenes Studierkabinett oder als Teepavillon.

Blick vom Gut Proschwitz auf Meißen mit seinem Dom. / Foto: © Sylvio Dittrich (DML-BY)

Goldener Herbst in den Weinbergen
Vom Gut Proschwitz aus bietet sich ein faszinierender Blick zur Meißner Albrechtsburg auf der anderenElbseite, besonders natürlich während der beeindruckenden Laubfärbung im Herbst. Der „Proschwitzer Blick” wurde 2016 vom Deutschen Weininstitut mit dem Titel „Schönste Weinsicht” ausgezeichnet. Von der Meißner Altstadt über die Elbtalbrücke, am Winterhafen entlang bis zum Beginn der Katzenstufen geht es hinauf zu den Weinbergen, die seit 1990, der Wiederbegründung des Familien-Weingutes, vom Weingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe bewirtschaftet werden. Bereits seit mehr als 850 Jahren wird hier Wein kultiviert. Oberhalb der Elbe – mit Blick auf die Porzellanstadt Meißen, die Albrechtsburg und den Meißner Dom reifen hier ausgezeichnete Weine, die Genießer in aller Welt mit den fruchtig-eleganten, vielschichtigen und mineralischen Weinen aus dem besonderen Proschwitzer Terroir begeistern. Die bis zu sechs Meter mächtige Lößschicht mit Syenit-Verwitterungen auf dem für die Meissener Region typischen, roten Granitfelsen bietet beste Bedingungen für den Weinanbau.

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Sonnenaufgang im Elbsandsteingebirge:
Blick bei Sonnenaufgang von der Wehlnadel zur Bastei im Elbsandsteingebirge

Die 35 Meter hohe Wehlnadel im Rathener Gebiet ist als anspruchsvoller Kletterfelsen nur für Profis zu besteigen. Doch für Wanderungen im Kreis der ganzen Familie bieten sich in der Sächsischen Schweiz perfekte Touren. Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist auf 94 Quadratkilometern Fläche Deutschlands einziger Felsennationalpark. Die malerisch zerklüftete, kreidezeitliche Erosionslandschaft des Elbsandsteingebirges mit ihrem faszinierenden Mikroklima birgt einen wahren Schatz seltener Tier- und Pflanzenarten. Das Areal ist ein Eldorado für Wanderer, denn ein ausgefeiltes Wegenetz führt zu atemberaubenden Aussichtspunkten und durch tiefe Schluchten.

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Abend in der „Goldenen Stadt”
Wann waren Sie zuletzt in Prag? Die idyllisch an der Moldau gelegene Hauptstadt der Tschechischen Republik ist immer eine Reise wert. Die „Goldene Stadt“ zeigt heute ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild. Sehenswürdigkeiten wie die Prager Burg, die mittelalterliche Rathausuhr oder die ältes­te aktive Syna­goge der Welt machen die Stadt zu einem beliebten touristischen Ziel. Die 1402 fertiggestellte Karlsbrücke mit Statuen katholischer Heiliger ist nur für Fußgänger geöffnet und gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der „Stadt der hundert Türme”. Mit knapp neun Millionen Touristen im Jahr zählt Prag zu den 25 meistbesuchten Städten der Welt.

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