Lesung mit Landolf Scherzer

© André Steinigen
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Es war die dritte gemeinsame Top Lounge, die Thalia und das Top Magazin Dresden am Freitag, den 4. November, ge­meinsam veranstalteten.

50 interessierte Gäste wurden mit Lifemusik, einem Glas Sekt und kulinarischen Häppchen der Canapé­­manufaktur begrüßt. Der Saxo­fonist Ive Kanew sorgte mit Jazz-Lounge­musik für eine angenehme Woh­l­fühl­atmosphäre in der 3. Eta­ge der Thalia-Buchhandlung. Höhepunkt des Abends war eine spannende Lesung von und mit Landolf Scherzer.

Landolf Scherzer zur Top Lounge am 04.11.2022 / © André Steinigen

Ehrengast des Abends war der deutsche Schriftsteller und Publizist Landolf Scherzer, der 1941 in Dresden geboren wurde. Bereits in der DDR setzte er sich kritisch mit politischen System­fragen auseinander, was zeitweise die Publikation einiger seiner Bücher erschwerte. Ein Jahr vor der Wende sorgte seine Reportage ,,Der Erste – Protokoll einer Begegnung.” für Auf­sehen, da sie tiefe Einblicke in die inneren Strukturen der SED gab und wirtschaftliche Defizite aufzeigte.

© André Steinigen

Seit 1975 ist Landolf Scherzer freier Journalist und bereiste vor allem Länder, die sich im Umbruch befanden und zum Zentrum politischen Interesses wurden. Magisch angezogen hat ihn die autonome Republik und Halbinsel Krim, die nicht nur aufgrund ihrer Lage zwischen dem nördlichen Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer zum Spielball zerstrittener Länder wurde. Sein jetzt erschienenes Buch ,,Leben im Schatten der Stürme” entstand bereits 2019 und und ist heute aktueller denn je. Landolf Scherzer erzählt darin sehr bildreich die verschiedenen Ge­schichten der Menschen, denen er auf seiner Reise in eine mit Konflikten beladene Region, die eigentlich ein Paradies sein könnte, begegnete.
Seine Erkun­dungen auf der Krim fangen sehr sensibel die Atmosphäre zwei Jahre vor dem Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ein. Mit viel Mitgefühl und großem Respekt beschreibt er die Leidens­geschichten von Russen, Polen, Deutschen und Ukrainern und macht vor allem eines deutlich: dass wir alle nur Menschen sind, die friedlich miteinander leben wollen. Nach der Lesung konnten die Gäste noch einmal persönlich mit dem Schriftsteller, der heute in Thürin­gen lebt, ins Gespräch kommen.

Redaktion: Sabine Dittrich

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