Gesunde Mitarbeiter sind die Basis für Erfolg

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Die Beschäftigten sind das wichtigste Gut in einem Unternehmen, so auch bei Deutsche Post DHL Group. Der Konzern hat das Ziel, Menschen miteinander zu verbinden und ihr Leben zu verbessern. Dies funktioniert nur mit motivierten und engagierten Mitarbeitern. Die Beschäftigten sind der Schlüssel für exzellente Servicequalität und damit für Kundenzufriedenheit. Zufriedene Kunden sind wiederum die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Entsprechend viel Engagement steckt das Unternehmen in das betriebliche Gesundheitsmanagement und den Arbeitsschutz. Zu den Maßnahmen gehören die Sicherung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfelds, die Schaffung von entsprechenden Angeboten sowie die Ermutigung der Mitarbeiter und ihrer Familien, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, Risikofaktoren zu vermeiden und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Ein wichtiger Baustein dieser Anstrengungen ist zudem ein flächendeckendes Netz aus rund 100 Betriebsärzten. Eine davon ist Dr. med. Andrea Elfenkämper, die die Niederlassung in Dresden betreut. Wir sprachen mit der Fachärztin für Arbeitsmedizin über ihre tägliche Arbeit und über neue pandemiebedingte Herausforderungen.
Top: Warum haben Sie sich für die Anstellung als Betriebsärztin entschieden?

Andrea Elfenkämper: Die Arbeits- und Betriebsmedizin bietet Ärzten die Möglichkeit hauptsächlich in der Präventivmedizin zu arbeiten. Das war für mich ausschlaggebend. Nach Abschluss meiner Ausbildung zur Fachärztin für Arbeitsmedizin habe ich mich daher bewusst dafür entschieden, einen Arbeitgeber zu suchen, der einen eigenen betriebsärztlichen Dienst aufweist und das präventive Gesundheitsmanagement fest in der Unternehmensphilosophie verankert hat. So bin ich 2019 Teil des betriebsärztlichen Dienstes der Deutschen Post AG geworden und habe es bisher nicht bereut.

Top: Wie sind Sie in den Arbeitsalltag in der Niederlassung in Dresden integriert?

Andrea Elfenkämper: Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt so wohl Tage im Außendienst, also in den unterschiedlichen Be triebsstätten der Niederlassung, als auch Tage an denen ich ganz tägig in der Praxis bin. An den klassischen Sprechstunden tagen finden die Vorsorgen, Untersuchungen und Beratungstermine statt. Bei den sogenannten personalärztlichen Untersuchungen, die zum Beispiel stattfinden, nachdem ein Mitarbeiter krankheitsbedingt ausgefallen ist, wird geprüft, ob der Mitarbeitende wieder ohne Einschränkungen eingesetzt werden kann. Im Außendienst ist ein wichtiges Aufgabengebiet die klassische Arbeitsmedizin auf Grundlage des Arbeitssicherheitsgesetzes. Dabei werden zum Beispiel gemeinsam mit den Fachkräften für Arbeitssicherheit, den verantwortlichen Kollegen vor Ort und dem Betriebsrat die Arbeitsstätten begangen.

Top: Welche Rolle spielt die arbeitsmedizinische Vorsorge?

Andrea Elfenkämper: Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Der Arbeitgeber muss auf Grundlage der Arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung und der Gefährdungsbeurteilung entsprechende Angebote zur Verfügung stellen. Dabei gibt es sogenannte arbeitsmedizinische Pflichtvorsorgen und zum größeren Teil arbeitsmedizinische Angebotsvorsorgen, die für die Mitarbeitenden freiwillig sind. Das Schöne am postbetriebsärztlichen Dienst ist die Tatsache, dass das präventivmedizinische Angebot weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Wir können zum Beispiel Gesundheitstage in den Niederlassungen veranstalten. So haben wir etwa einen Vortrag zur Anatomie des Auges mit einem Sehtest und der Messung des Augeninnendrucks kombiniert. Ein wichtiger Teil ist beispielsweise die Regelversorgung mit Schutzimpfungen wie der Grippeschutzimpfung, die wir jedes Jahr im Herbst am Arbeitsplatz vor Ort anbieten. Es gibt für die Mitarbeiter aber auch die Möglichkeit, individuelle fakultative Präventivangebote wahrzunehmen. Unsere Beschäftigten schätzen das breit gefächerte Angebot sehr. Das liegt sicher auch daran, dass die Angebote, dadurch, dass wir auch viel mit vor Ort sind, leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können. Für die Grippeschutzimpfung in den großen Dienststellen verlassen sie die Arbeit zum Beispiel nur mal kurz für zehn Minuten.

Top: Was unterscheidet die Arbeit als Betriebsärztin bei der Deutschen Post im Vergleich zu anderen Unternehmen?

Andrea Elfenkämper: Das Spektrum der Tätigkeiten bei der Deutschen Post ist sehr groß. Es geht vom klassischen Bildschirmarbeitsplatz bis hin zu operativen Mitarbeitern in der Logistik, ein Bereich, der in anderen Unternehmen am ehesten mit der Produktion vergleichbar ist. Und dann gibt es natürlich die Brief- und Paketzusteller. Dazu kommen die verschiedenen Arbeitsrhythmen vom Schichtbetrieb bis zur klassischen Tagschicht. Die Bereiche bieten Medizinern aus arbeitsmedizinischer Sicht ganz unterschiedliche Herausforderungen. Das macht den Arbeitsalltag sehr vielfältig und spannend.

Top: Wie wirkt sich die Krise auf Ihre Arbeit als Betriebsärztin aus?

Andrea Elfenkämper: Die Pandemie ist natürlich seit einem Jahr das dominierende Thema in unserem Arbeitsalltag. Wir stehen ständig in engem Kontakt mit der Niederlassung. Das klappt sehr gut. Da geht es vor allem um Beratungsleistungen zu den aktuellen Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen. Wir klären darüber auf, wie die Regeln umgesetzt werden sollen und was der medizinische Hintergrund ist. Viel Beratungsbedarf besteht etwa auch beim korrekten Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. Die Schwerpunkte unserer Arbeit haben sich dabei schon ein Stück weit verschoben. Natürlich konnte man die herkömmlichen Präventions- und Beratungsangebote nicht in dem Maße durchführen wie vor der Pandemie. So können wir im Lockdown verständlicherweise keine Informationsveranstaltungen vor Ort anbieten. Es gibt aber die Möglichkeit Beratungstermine telefonisch oder via Skype wahrzunehmen. Und auch Video-Formate für Gesundheitsthemen werden im betriebsärztlichen Dienst angeboten. Ich gehe davon aus, dass uns die Pandemie zumindest noch in diesem Jahr stark beschäftigen wird, hoffe aber trotzdem, dass es gelingt, die anderen Vorsorgethemen wieder stärker in den Fokus zu rücken.

Top: Welche Ratschläge können Sie den Arbeitnehmern geben, die sich im Homeoffice befinden?

Andrea Elfenkämper: Wichtig ist, dass man sich die Struktur eines normalen Arbeitstages möglichst erhält. Viele Arbeitnehmer, die im Homeoffice sind, müssen sich nebenbei zusätzlich um die Kinderbetreuung kümmern. Da ist es umso wichtiger, einen festen Tagesablauf zu haben, Entspannungsphasen einzulegen und zum Beispiel nach Möglichkeit auch an die frische Luft zu gehen und sich zu bewegen. Zudem sind klare Absprachen über die Erreichbarkeit mit dem Vorgesetzten und Team sehr hilfreich. Die Post kommuniziert diese Empfehlungen auch stark über die betriebsinternen Medien und bietet spezifische Workshops für die Arbeit im Homeoffice an.

Interview: Philipp Demankowski

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