Kleinode im Umkreis Dresdens

v.l.n.r.: Rathen Felsmassive / Georgenfelder Hochmoor / Burg Gnandstein Fotos: © Jan Hübler und Kirsten Balbig
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Dass nicht nur in Dresden, sondern auch rund um die Landeshauptstadt jede Menge interessanter Ausflugsziele liegen, wissen die Menschen in Ostsachsen. Jeder hat da so seine Favoriten, doch kaum jemand wird all jene Örtlichkeiten besucht haben, die der außerordentlich empfehlenswerte Reiseführer „Lieblingsplätze rund um Dresden“ versammelt. Wunderschön gestaltet und mit persönlich gefärbten Anekdoten der beiden Autoren Kirsten Balbig und Jan Hübler wird wohl jeder Leser noch einen Geheimtipp finden, den er noch nicht besucht hat. Wir sprachen mit dem Aurorenduo über das Zustande kommen des Buchs.
Top: Wie sind Sie für die Recherche vorgegangen? Welche Kriterien musste ein Lieblingsplatz mitbringen, damit Sie ihn für die Auswahl des Buchs in Betracht ziehen?

Kirsten Balbig: Jeder Platz muss öffentlich zugänglich, also „besuchbar“ sein. Und nicht weiter als maximal 100 km Luftlinie von Dresden entfernt. Außerdem war uns ein emotionaler Bezug zu jedem Platz sehr wichtig. Einige kannten wir schon ewig, auch Empfehlungen von Freunden spielten eine Rolle. Wieder andere Highlights entdeckten wir „zufällig“ unterwegs, zum Beispiel die Katechismuskirche Kamenz oder die Felsenkapelle Vsemily. Darüber hinaus suchten wir natürlich auch nach schönen Foto motiven im Hochformat. Letztendlich haben wir eine ausgewogene Mischung aus völlig unbekannten Kleinoden, Zufallsentdeckungen und bekannten Höhepunkten angestrebt.

Kirsten Balbig / © Studioline Dresden, Jan Hübler / © Christine Buhl, Dresden
Top: Welche Anekdoten im Rahmen der Buchrecherche sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Jan Hübler: Zum Beispiel die Kiesgrube Ottendorf-Okrilla, auch Blaue Lagune genannt: Ein magischer Ort mit fantastischen Foto motiven. Da jedoch das Baden, wenn auch inoffiziell seit Jahrzehnten geduldet, nicht wirklich gestattet ist, scheiterte die Veröffentlichung an deutschen Paragraphen. Ähnlich verhielt es sich mit einem herrlich romantischen Hoch stand am Waldrand. Im nordböhmischen Schloss Velké Brezno schenkte uns der Schlossherr ein originelles Foto aus der historischen Badestube: Sein vierjähriger Sohn thront auf dem fürst lichen Abort. Unserer Lektorin schien das zu delikat. Aus Pietätsgründen veröffentlichte der Verlag da rauf hin ein Foto der ebenfalls sehr sehenswerten Schlossbibliothek.

Top: Inwieweit unterscheiden sich die Menschen, die Ihnen in den verschiedenen Regionen begegnet sind?

Kirsten Balbig: Bei den Menschen im Erzgebirge haben wir vor allem starke Heimatverbundenheit und Traditionsbewusstsein erlebt. Die Lausitzer wiederum zeigten sich oft erfrischend unkompliziert, manchmal schimmerte auch der gutmütige sorbische Charme durch.

Top: Haben Sie den Eindruck, dass das Umland Dresdens im Vergleich zu anderen Regionen reich an spannenden Destinationen und Geheimtipps ist?

Jan Hübler: Ja absolut! Dresden ist von einer derart abwechslungsreichen Landschaft umgeben, dass wir uns bei den Recherchen bald mit dem Luxusproblem „Qual der Wahl“ konfrontiert sahen. Ob landschaftlich, kulturell oder kulinarisch: In allen Himmelsrichtungen kann der Besucher sich völlig konträre Horizonte er schließen.

Jan Hübler, Kirsten Balbig „Lieblingsplätze rund um Dresden“

GMEINER-Verlag, 192 Seiten, 88 farbige Abbildungen

www.gmeiner-verlag.de

Interview: Philipp Demankowski

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