Optimismus und Zuversicht bei der Volksbank Dresden-Bautzen eG

Bei der Volksbank Dresden-Bautzen eG blickt man optimistisch in die Zukunft. Zwar waren die coronabedingten Einschnitte natürlich auch bei den Privat- und Firmenkunden der Genossenschaftsbank spürbar. Doch die Bank kann auf eine stabile Eigenkapitalbasis und einen sukzessiv wachsenden Kundenstamm bauen, wie der erfolgreiche Geschäftsbericht 2019 einmal mehr unter Beweis stellt. Vorstandsmitglied Remo Teichert erklärt im Interview, warum Vertrauen und Zuversicht gerade jetzt gute Ratgeber sind.

Wie war und ist die Volksbank Dresden-Bautzen eG von der Corona-Krise betroffen?
Remo Teichert: Natürlich sind wir, wie jedes Unternehmen, direkt betroffen. Zum einen waren wir in unserem Filialgeschäft gezwungen, die Öffnungszeiten an die besondere Situation anzupassen und zu reduzieren. Zum anderem war die Bank in besonderem Maße gefordert, ganz neue Wege im Mitarbeitermanagement finden zu müssen. So haben wir, insbesondere aufgrund der Hygienemaßnahmen und -regeln, Mitarbeiter im Home Office oder auch in anderen Filialen arbeiten lassen. Viele Kollegen waren, und sind es heute noch, stärker in der Kinderbetreuung eingebunden. Schließlich mussten die alltäglichen Aufgaben weiterhin erledigt werden. Mitunter gab es sogar erheblichen Mehraufwand, denn gerade die Firmenkunden aus der Region hatten ein verstärktes Bedürfnis nach Beratung. Die Verunsicherung angesichts der finanziellen Herausforderungen ist nach wie vor sehr stark. Viele Unternehmen wollten sich auch einfach darüber informieren, welche Möglichkeiten bestehen und welche Richtlinien gerade gelten. Es kamen ja ständig neue Anord­nungen. Zuletzt wurden die Einschränkungen bei unserer Vertreter­versammlung mehr als deutlich, denn wir mussten diese aufgrund der bestehenden Auflagen erstmals als Online-Live-Stream anbieten. Das ist schon ein großer Einschnitt, ist doch die Vertreterversammlung unser jährlicher Höhepunkt, bei dem wir gegenüber unseren Mitgliedern Rechenschaft ab­legen, diese persönlich treffen und miteinander ins Gespräch kommen.

Wie konnten Sie den Kunden helfen?
Wir sind durch unseren Bundesverband immer gut und schnell informiert. Dies ermöglichte es uns, während der Hochzeit der Krise, unseren Kunden immer schnelle und unkomplizierte Lösungen für die dringenden Probleme anzubieten und ihre Fragen kompetent zu beantworten. Neben den SAB- und KfW-Krediten hat die Volksbank einen Liquiditätshilfekredit etabliert, der eine schnelle und einfache Kreditlösung bis 625.000 Euro für Unternehmen, Selbstständige und Gewerbetreibende darstellt. Ebenso wurden bestehende Rückzahlungsverpflichtungen ohne großen bürokratischen Aufwand ausgesetzt. Unsere Händler haben wir sehr aktiv beim Thema kontaktloses Bezahlen durch Bereitstellung von Terminals und beim Aufbau eines Online Shops unterstützt. Diese kurzfristigen Aktionen und Angebote sollten dazu beitragen, dass die Firmen liquide bleiben.

Die Krise ist zwar längst nicht überwunden, aber zumindest scheint der erste Schritt in Richtung Normalität getan. Wie schlägt sich das im Kundengeschäft nieder?
Wir blicken auch weiterhin optimistisch in die Zukunft und das wollen wir auch unseren Kunden vermitteln. Wir sind als Bank zuversichtlich, dass wir jetzt auf dem Weg in die Normalität sind. Das ist ja auch die Realität, die sich uns eröffnet. Die Infektionszahlen gehen zurück und die Corona-Verord­nun­gen werden immer mehr gelockert. Nun heißt es zusammenhalten. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden Großes schaffen und positive Signale senden. Dafür können wir auch die in der Krise gesammelten Erfahrungen nutzen. Gerade in Sachen Zeitmanagement haben wir einige Schritte nach vorn gemacht. Und dass die Corona-Krise zu einem Digitalisierungsschub geführt hat, kann man an vielen Stellen feststellen.

Welche Stärken der Volksbank kommen in der Krisen­situation ganz besonders zum Tragen?
Trotz der Stärkung von online-basierten Lösungen sind wir auch weiterhin die Volksbank aus der Region mit enger Bindung zu den Kunden. Das machen wir mit unserem Filialnetz deutlich. Dass man sich bei der Beratung in die Augen schauen kann, bleibt für uns weiterhin unerlässlich. Deshalb bieten wir unseren Kunden auch die Beratung zu Hause an. Zudem sind wir fest in der Region verwurzelt. Wir kennen die Sorgen, aber eben auch die Chancen unserer Kunden ganz genau. Überhaupt wird Regionalkompetenz wieder wichtiger werden. Die Zeiten einer ungehemmten Globalisierung scheinen vorbei zu sein, was auch unseren Unternehmern Chancen eröffnet. Sicher wird in vielen Märkten auch ein Prozess der Entschleunigung stattfinden.

Ende Mai haben Sie den Jahresbericht 2019 vorgelegt. Sind Sie zufrieden mit dem Geschäftsjahr?
Wir sind mit dem Geschäftsjahr zufrieden. Immer­hin stieg die Bilanzsumme um 7,9 Prozent auf nunmehr 2.314 Mio. Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit wiederum liegt bei 14,460 Mio. Euro, was uns in die Lage versetzt, rund 9 Mio. Euro in Rücklagen zu überführen und unsere Eigenkapitalbasis zu stärken. Damit können wir die Auswirkun­gen der Corona-Krise gut abfedern. Auch die Kunden vertrauen uns. Immerhin verzeichnen wir ein Einlagenwachstum von acht Prozent.

Was empfehlen Sie Anlegern?
Was wir vor der Krise empfohlen haben, gilt auch weiterhin. Wir können die Anleger nur dazu ermuntern, ein möglichst breit aufgestelltes Portfolio aufzubauen. Für den Aktien­markt gilt das umso mehr, ist er doch gekennzeichnet durch eine starke Volatilität, also eine große Schwankungs­breite. Wer sich breit aufstellt, zum Beispiel über Fonds­lösungen, kann diese Schwan­­­kungen besser ausgleichen. Als stabil und krisenfest erweist sich weiterhin der Markt für Edelmetalle, wobei sich hier besonders Gold als sicherer Anlagehafen bewährt. Aber auch Immo­bilien sind nach wie vor sehr interessant, obwohl die Kapital­anleger aktuell etwas verhaltener agieren. Das wird sich aber auf einem normalen Niveau wieder einpegeln. Wir sind von dieser Anlagestruktur überzeugt und investieren selbst nach diesen Prämissen, auch in unserem Marktgebiet.

Das Volksbank-Jahr 2019 in Zahlen:
2,31 Mrd. Euro Bilanzsumme
45.121 Mitglieder
365 Mitarbeiter & 17 Auszubildende
898 Mio. Euro ausgeliehene Kredite
an gewerbliche und private Kunden
2,045 Mrd. Euro anvertraute Einlagen

Volksbank Dresden-Bautzen eG
Georgenstraße 6, 01097 Dresden
Telefon: 0351 8131-0, www.vbddbz.de

Interview: Philipp Demankowski

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