Mehr Raum für die Augen

Dr. Anne Lux und Prof. Andreas G. Böhm, Ärztliche Leiter des AugenCentrums Dresden / Foto: Franziska Pilz
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An fünf Standorten in der Region Dresden bietet das AugenCentrum Dresden eine Rundum-Versorgung für die Augen von Patienten aller Kassen. Das Herzstück ist dabei die Praxis in der Trompeterstraße direkt neben der Centrum-Galerie. Dank einer hochmodernen Ausstattung mit ambulantem Operationszentrum, Augendiagnostikzentrum und Sehschule gehört die Praxis zu den besten in der Region. Aufgrund der Erweiterung des Standorts kann das Team nicht nur mehr neue Patienten aufnehmen. Durch eine Neustrukturierung wird auch die Effizienz gesteigert. Wir sprachen mit den beiden ärztlichen Leitern Dr. Anne Lux und Prof. Andreas G. Böhm über die neuen Möglichkeiten.
Welche Notwendigkeit bestand für die Praxiserweiterung des Augen­Centrums Dresden?

Dr. Lux: Wir spielten schon länger mit dem Gedanken, uns zu vergrößern, da wir hinsichtlich der Auslastung zuletzt an unsere Gren­zen kamen. Wir haben einen großen Zustrom an Patienten jeden Alters, nicht nur aus Dresden, sondern auch über die Stadt- und Landesgrenzen hinweg. Vorher war es auf unseren 650 m² stellenweise so belebt, dass die Ärzte auch mal auf ein freies Unter­suchungs­zimmer warten mussten. Nun können die Kollegen viel effizienter arbeiten. Der Erweiterung ging eine Planungsphase von drei Jahren voraus. Umso mehr freuen wir uns, dass wir unsere Patienten nun auf insgesamt 1.150 m² begrüßen können.

Prof. Böhm: Durch die zusätzlichen Räumlichkeiten konnten wir die Praxis umstrukturieren und in drei Behandlungs­bereiche unterteilen. Jeder dieser Bereiche verfügt über eine separate An­meldung und ein eigenes Team, das im Zuge der Er­wei­terung noch einmal aufgestockt wurde. Im ersten Bereich werden die Erwachse­nen und Kinder in der allgemeinen Sprechstunde und in der Seh­schule untersucht. Komplett neu sind die Bereiche für die Spezial­sprechstunden sowie das Makulazentrum. Auch im OP sowie für den Verwaltungsbereich und die Telefonie sind neue Räume entstanden. Komplettiert wird die Umstellung durch eine neue speziell für Augenärzte entwickelte Software, die unsere Praxisabläufe perfekt unterstützt.

Hat sich auch die ohnehin schon umfassende Ausstattung mit Therapie- und Diagnosegeräten erweitert?

Prof. Böhm: Wir haben uns ein Gerät zur Weitwinkel-Angiographie angeschafft, welches es uns ermöglicht, die Durchblutung in den Randbereichen der Netzhaut zu untersuchen. Die Standardgeräte sehen nur den zentralen Bereich der Netzhaut. Die Aufnahmen sind deshalb vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus und anderen Durchblutungsstörungen ein wichtiges Hilfsmittel.

Welche Fälle behandeln Sie in den Spezialsprechstunden?

Dr. Lux: In unseren Spezialsprechstunden werden alle Patienten behandelt, die über die allgemeine Untersuchung der Augen hinausgehende Anliegen oder Probleme haben. Nur einige Beispiele: Für Patienten, die ihre Brille los werden wollen, haben wir eine refraktive Sprechstunde. Patienten, die besonders stark an trockenen Augen leiden, behandeln wir wiederum in der Sicca-Sprechstunde, in deren Rahmen wir auch Akupunktur anbieten. Auch die Voruntersuchungen zur Grauen-Star-Operation werden in Spezialsprechstunden zusammengefasst.

Welche Vorteile entstehen durch die Etablierung des Makulazentrums?

Prof. Böhm: In diesem Bereich widmen wir uns komplett der Be­handlung von Patienten mit einer sogenannten altersbedingten Makuladegeneration. Das Patientenaufkommen ist bei dieser Krank­­heit sehr hoch. Immerhin gilt sie als häufigste Augen­er­kran­kung in der westlichen Welt. Die feuchte Form der Makula­de­ge­neration wird durch Spritzen ins Auge behandelt. Dies muss in bestimmten Zeitabständen regelmäßig wiederholt werden. Um die Wartezeiten und die Wege für die teils hochbetagten Patienten so kurz wie möglich zu halten, ist der gesamte Be­hand­lungsablauf in angrenzenden Räumen organisiert. Alle Schritte sind aufeinander abgestimmt. Dazu gehört auch ein neuer separater Eingriffsraum im OP.

Können Sie durch die Praxiserweiterung neue Patienten aufnehmen?

Dr. Lux: Das war von Anfang an unser Ziel. Die Termine vergeben wir in Abhängigkeit von den Beschwerden der Patienten, wobei wir nun besser in der Lage sein werden, auf besonders dringliche Termin­anfragen einzugehen.

Prof. Böhm: Dabei spielt es keine Rolle, ob die Interessenten Privat- oder Kassenpatienten sind. Dank der Umstrukturierung können Patienten individueller untersucht und zügiger operiert werden, sollte dies gewünscht oder gar nötig sein. Seit jeher ist die Linsen­chirurgie in Tropfbetäubung einer unserer Schwerpunkte ­– von der Operation des Grauen Stars bis hin zu refraktiven Ein­griffen beim Wunsch nach Brillenfreiheit.

Foto: Franziska Pilz
Professor Böhm, Ihr Spezialgebiet ist die Behandlung von Glaukomen, im allgemeinen Sprachgebrauch besser bekannt als Grüner Star. Gibt es Neuerungen für diese Patienten durch die Praxiserweiterung?

Prof. Böhm: Beim Grünen Star ist der Augeninnendruck für das betroffene Auge zu hoch, wodurch es zu einer Schädigung des Seh­nervs kommt. Funktionsausfälle beginnen meist unbemerkt in den Randbereichen des Gesichtsfeldes und können unbehandelt rasch auch das Zentrum des Sehens erreichen und zur Erblindung füh­ren. Den zu hohen Augeninnendruck kann man mit Augen­tropfen senken. Alternativ ist eine Laserbehandlung möglich. Wenn aber beides nicht ausreicht, muss man operieren. Seit unserer Er­wei­te­rung können wir nun auch eine ambulante Operation zur Senkung des Augeninnendruckes anbieten. Dabei wird das Auge, wie bei der Linsenoperation, nur mit Augentropfen betäubt, um zwei kleine Stents zu implantieren. Diese Stents sind wirklich sehr klein. Mit einer Länge von einem Drittel Millimeter handelt es sich dabei um das kleinste im menschlichen Körper verwendete Implantat. Das Prinzip dahinter ist einfach: Durch den Stent wird Flüssigkeit aus der vorderen Augenkammer abgeleitet, wodurch der Augeninnen­druck sinkt.

Im AugenCentrum Dresden gibt es auch eine Sehschule. Was verbirgt sich dahinter und wird diese ebenfalls weiter ausgebaut?

In einer Sehschule werden alle Kinder bis zum frühen Grundschulalter sowie Kinder und Erwachsene mit neuen und bekannten Schielerkrankungen durch sogenannte Orthoptis­tin­nen und Ärzte untersucht und behandelt. Es ist wichtig, Fehl­sichtigkeiten und Augenkrankheiten gerade bei Kindern frühzeitig zu erkennen, um ebenso frühzeitig mit einer Behand­lung beginnen und so besser gegensteuern zu können. Da bei uns ab Anfang 2020 erstmals zwei Orthoptistinnen parallel arbeiten können, wird es möglich sein, doppelt so viele Kinder zu untersuchen.

Foto: Franziska Pilz
Sie arbeiten beide nun seit über 15 Jahren zusammen. Gibt es ein Erfolgsgeheimnis?

Dr. Lux: Wir haben die gleiche Arbeitsweise, ergänzen uns ohne große Absprachen und können uns aufeinander verlassen. 2004 haben wir erstmals im Uniklinikum Dresden zusammengearbeitet und 2010 dann gemeinsam im Elblandklinikum in Radebeul angefangen. Seit 2012 gibt es schon unser AugenCentrum mit inzwischen insgesamt fünf Standorten.

Prof. Böhm: Ja, wir beide sind ein gutes Team, auch jenseits der medizinischen Versorgung. Wir freuen uns sehr darauf, noch viele Jahre gemeinsam mit unseren wirklich tollen Mitarbei­tern für unsere Patienten da zu sein.

AUGENCENTRUM DRESDEN

Medizinisches Versorgungszentrum
Prof. Dr. med. Andreas Böhm, Dr. med. Anne Lux & Kollegen
Trompeterstraße 5 I 01069 Dresden I 0351 89 66 35-0
info@augencentrum-dresden.de
www.augencentrum-dresden.de

Interview: Philipp Demankowski

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