Wiedereröffnung der Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800

Im Semperbau am Zwinger befinden sich die Gemäldegalerie Alte Meister. Foto: Frank Exß (DML-BY)
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Es ist ein Datum, das man sich besser nicht hätte ausdenken können. Nicht jedes Jahr gibt es einen 29. Februar, nicht jedes Jahr wird ein so spektakuläres Museum wiedereröffnet wie die Gemäldegalerie Alte Meister.

Auf den Tag warten die Mitarbeiter und treuen Besucher schon lange. Endlich ist die langjährige Sanierungsphase abgeschlossen. Endlich erstrahlt das Haus im neuen alten Glanz. Durch die Einteilung in zwei Bauabschnitte blieben die Hauptwerke der Galerie in den letzten Jahren zu meist zugänglich, zwei eigens konzipierte Interimsausstellungen mit ungewohnten Gegenüberstellungen öffneten den Blick für neue Zusammenhänge. Aufbauend auf den dort gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen wird ab 2020 eine vollständig überarbeitete Dauerausstellung gezeigt, deren Konzept einer geografisch orientierten Hängung nach Schulen folgt, dabei aber thematische Schwerpunkte herausstellt und einen konzentrierten Blick auf bestimmte Hauptthemen der jeweiligen Zeit und Region wirft.

Wie am alten Standort

Ein weiteres Highlight der Ausstellung bilden Werke der Dresdner Skulpturensammlung. Schon in der alten Gemäldegalerie am Jüdenhof wurden plastische Arbeiten der kurfürstlichen Sammlung gezeigt: ab 1794 stellte man im Erdgeschoss die umfangreiche Gipsabguss-Sammlung des Anton Raphael Mengs aus, um den Geschmack des Publikums zu bilden und den Kunststudenten der Akademie Anschauungsmaterial für ihre eigenen Studien zu bieten. Diese Idee wurde auch beibehalten als die Galerie 1855 in den neu errichteten Museumsbau von Gottfried Semper zog – die große Skulpturenhalle im Ostflügel wurde von dem Architekten eigens für die Aufnahme der Abgüsse vorgesehen und geplant. Erst mit der Vereinigung der Antiken- und der Abguss-Sammlung in Hinblick auf die Eröffnung des Albertinum als gemeinsamen Ausstellungsort für die Skulpturen wurde diese Präsentationsform gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben.

Wechselwirkung zwischen Malerei und Plastik

Die neue Ausstellung im Semperbau wird die sich gegenseitig befruchtende Wechselwirkung zwischen Malerei und Plastik stärker in den Fokus rücken und zugleich die Bedeutung der antiken Skulptur für die Malerei der Renaissance und des Barocks hervorheben. Neben zahlreichen bereits 2016 in die Gemäldegalerie zurückgekehrten historischen Abgüssen aus der Sammlung Mengs wird mit der Wiedereröffnung die bedeutende Antikensammlung in der großen Osthalle zu sehen sein. Klein bronzen und Marmorwerke aus der Renaissance und dem Barock ergänzen die Ausstellung und finden sich an zahlreichen Stellen direkt Gemälden gegenübergestellt, um die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zu verdeutlichen. Zudem steht ein erweitertes Angebot an barrierefreien Vermittlungsformaten zur Verfügung. Zudem werden mithilfe neugewonnener Flächen für Wechselausstellungen zahlreiche sonst im Depot schlummernde Werke leichter zugänglich sein.

www.skd.museum

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