Erfolg als Anspruch

Die Volleyballerinnen des Dresdner SC sind unbestritten ein sportliches Aushängeschild der Stadt. Der stetige und nachhaltige Erfolg und das explizite Anspruchsbekenntnis zum Wachstum sind die Erfolgsmerkmale des Vereins. Getragen von großer öffentlicher Wahrnehmung, einer Vielzahl von Fans und einen großen Pool an Sponsoren ist der Verein Taktgeber der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen. Im europäischen Zuschauer-Ranking zählen die DSC Volleyball Damen zu den Top 3 der Vereine.
Diesen kontinuierlichen Erfolgsweg unterstützt etwa auch Christian Michel, der Geschäftsführende Gesellschafter vom PC-Gehäusebauer CooolCase, der sich mit seinem Unternehmen seit Jahren für den Verein engagiert. Wir sprachen mit DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann über das Verhältnis von Sport und Wirtschaft.
Seit 2009 sind Sie Geschäftsführerin der DSC 1898 Volleyball GmbH und haben mit dem Verein den Verein zu einer Marke geprägt. Was ist das Erfolgsrezept?
Das ist wie bei unserer Mannschaft eine Teamleistung des ehrenamtlichen Vorstandes und meinem Managementteam. Gerade die Zusammenarbeit mit Vorstandschef Jörg Dittrich und Cheftrainer Alexander Waibl hat die Erfolgsgeschichte des Vereins maßgeblich geprägt. Es gelingt uns offensichtlich gut, viele Menschen hinter einem Ziel zu vereinen. Wichtig zu erwähnen, dass das große Netzwerk aus Sponsoren das wirtschaftliche Wachstum ermöglicht hat.
Welche Bedeutung haben die Sponsoren und die engagierten Unternehmen?
In den vergangenen Jahren ist unser Sponsoren-Netzwerk immer weitergewachsen. Diese Partnerschaften sichern unsere Finanzierung. Sie haben aber auch dazu beigetragen, Projektideen, wie zur Zuschauerakquise oder Nachwuchssichtung, zu entwickeln. Einige Unternehmer bringen sich dabei aktiv in die strategische und strukturelle Entwicklung des Vereins ein. Zu diesen Personen ist eine freundschaftliche Verbundenheit entstanden. Unternehmer wie Christian Michel bringen ihr wirtschaftliches Know-how ein, um unser Produkt zu entwickeln. Ein Produkt, das Volleyball zum Erlebnis macht. Fakt ist, wir sind ein mittelständisches Unternehmen im Spitzensport. Unsere Spielerinnen sind genauso Angestellte wie bei einem ganz normalen Arbeitgeber.
Wie ist Ihr Sponsorenpool strukturiert?
Unser Sponsoren-Netzwerk umfasst aktuell über 120 Partner. Es gibt einen Hauptsponsor und drei Premium-Sponsoren, die die Hauptlast tragen. Dann gibt es zehn weitere Exklusiv-Sponsoren wie CooolCase. Darüber hinaus existiert ein großer Pool verschiedener Firmen aus der Region. Die regionale Verankerung des Vereins spiegelt sich auch in diesem Bereich wider. Deshalb bemühen wir uns um die vielen klein- und mittelständische Firmen. Dort sitzen die sportbegeisterten Unternehmerinnen und Unternehmer. Dennoch bleibt es eine große Herausforderung, weitere Partner und Groß-Sponsoren zu gewinnen. Wie Sie wissen, sitzen die Großkonzerne nicht in Sachsen.
Der Dresdner SC zieht eine hohe Aufmerksamkeit und Anerkennung auf sich. Was macht die DSC Volleyball Damen aus?
Die Attraktivität unseres Sports wächst immer weiter und das nicht nur in Dresden und Sachsen. In der vergangenen Spielzeit haben wir mit der Live-Übertragung einen Meilenstein für unsere Sportart erreicht. Dabei haben wir aus dem Stand höhere Einschaltquoten als zum Beispiel Männer-Basketball erzielt. Aber auch das Interesse unserer Fans zu den Heimspielen ist ungebrochen. Wir haben Platz für 3.000 Zuschauer in der Margon-Arena und eine Auslastung von über 90 %. Der Zuschauerschnitt ist in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen. Wir sind nun an die Grenze gestoßen. Die Halle muss nach zwanzig Jahren nicht nur dringend saniert werden. Es geht auch um die strategische Weiterentwicklung der Spielstätte. Für uns sind das Punkte wie die Schaffung eines Kraftraums, die Bereitstellung angemessener VIP-Räumlichkeiten, Parkplätze und die Erweiterung der Zuschauerkapazität.
Also stehen die Zeichen trotz der Herausforderung weiter auf Wachstum?
Stillstand ist Rückschritt. Wir wollen und müssen kontinuierlich wachsen und agieren entsprechend. Trotz der finanziellen Herausforderungen bemühen wir uns stets darum, die Chancen und Risiken abzuwägen. Unsere Geschichte birgt natürlich eine hohe Erwartungshaltung, von außen aber auch von innen. Dieser stellen wir uns. Wir wollen mehr. Deshalb arbeiten wir akribisch für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg des Vereins nach einem ambitionierten Plan. Ein wichtiger Baustein dieser Kontinuität ist auch die Leistung unseres Trainers Alexander Waibl. Seit 2009 ist er Cheftrainer des DSC. Mit ihm haben wir nicht nur sieben Titel in acht Jahren gewonnen. Er hat außerdem talentierte Spieler aus der eigenen Nachwuchsarbeit in die 1. Bundesliga geführt und internationale Spielerinnen nach Dresden gelockt, die dann den Sprung zu anderen europäischen Top-Klubs geschafft haben. Das liegt auch daran, dass wir seit elf Jahren im Europapokal starten. Das hat inzwischen zu einem hohen internationalen Bekanntheitsgrad geführt für den Verein und unseren Trainer. Viele Spielerinnen kommen, weil sie die volle Halle erleben wollen und von genau diesem Trainer trainiert werden möchten.

Große Freude beim Dresdner SC: Im DVV-Pokalfinale gelang im März 2018 gegen den VC Wiesbaden ein souveräner Drei-Satz-Sieg (25:21, 25:22, 25:18). / Fotos: © Dirk Michen, Conny Kurth
Apropos Nachwuchsausbildung. Der Verein ist einer der besten Standorte für Nachwuchsausbildung. Welche Rolle spielt der Nachwuchs im Verein?
Wir sind einer von nur drei nationalen Nachwuchsleistungszentren im weiblichen Volleyball. Wir vereinen Talent-, Landes- und Bundesstützpunkt in der Nachwuchsausbildung. Unser Ziel ist es, junge Spielerinnen in die 1.Bundesliga-Mannschaft des DSC zu führen. Diesen Weg beschreiten wir konsequent, auch wenn die Finanzierung nicht leicht ist. Wir haben da trotz vieler Sorgen nie gespart und werden es auch nicht tun.
Weitere Informationen unter www.dresdnersportclub.de
Informationen zur CooolCase GmbH unter www.cooolcase.com
Interview: Philipp Demankowski