Körperstudien in der Tanzschule: Walter Eberhard Loch im Kraszewski-Museum

Walter Eberhard Loch, Schülerinnen der Elisabeth Wigman
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Das Kraszewski-Museum zeigt in der Ausstellung „Im Rausch der Bewegung“ Bilder Walter Eberhard Lochs, der die Dresdner Tanztradition in seinen Werken verewigte.

Das Wort „Bewegung“ bezieht sich dabei auf das Leben und Werk Walter Eberhard Lochs gleichermaßen. Geboren 1885 in Breslau, zog er mit 28 Jahren nach Berlin, um zwei Jahre später nach Liegnitz zu gehen. 1919 kam er nach Dresden, wo er Dora Roth heiratete, die Tochter des bekannten Komponisten Bertrand Roth. Die Begegnung mit Mary Wigman, der berühmten Pionierin des Freien Tanzes und des Ausdrucktanzes, beeinflusste Walter Eberhard Lochs Dresdner Schaffensperiode wesentlich. Es entstanden Werke, die das Schwingen, Bewegen, Gleiten und Rasen vollkommener Körper darstellten. Das alles geschah aus tiefster Sehnsucht des körperlich gequälten und behinderten Künstlers, der 1926 in Dresden einen folgeschweren Motorradunfall erlebte. Sechs Jahre später entschloss sich der Künstler mit seiner Familie, ein letztes Mal den Ort zu wechseln. Nach Breslau und Dresden erfolgte die letzte Schaffensperiode am Bodensee. Die Schau im Kraszewski-Museums kommt dank einer Kooperation mit dem Walter Eberhard Loch-Kreises Salem e. V. und dem Städtischen Museum Breslau zustande.

Von gegenständlich bis abstrakt

Die Ausstellung stellt aber insbesondere die Bilder in den Fokus, die nach der Begegnung mit Mary Wigman entstanden. Auch andere Künstlerkollegen wie Oskar Schlemmer oder Emil Nolde waren regelmäßige Besucher der Tanzschule in der Bautzner Straße. Zwischen Walzer Eberhard Loch und Mary Wigman entwickelte sich aber ein Freundschaftsverhältnis, das es dem Maler ermöglichte, die Tänzerinnen im Studios Mary Wigmans über einen Zeitraum von sechs Jahren zu beobachten und in unzähligen Studien, Zeichnungen, Graphiken, Aquarellen, Gemälden und Plastiken festzuhalten. Es sind Arbeiten die eine erstaunliche Bandbreite offenbaren. Fast schon gegenständlichen Motivbearbeitung wechseln sich ab mit abstrakteren Ansätzen. Unter den Werken befinden sich Bilder mit einer erstaunlichen Farbgebung, die man durchaus leuchtend nennen kann. Zudem gestaltete er für den Flur des Gebäudes ein Glasfenster, das allerdings beim Bombenangriff 1945 zerstört wurde.

Im Rausch der Bewegung. Das Werk von Walter Eberhard Loch

7. März 2018 bis 27. Mai 2018
www.museen-dresden.de

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