Günther Hornig: Farbe Rhythmus Raum

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Sonderausstellung zum vielfältigen Gesamtwerk von Günther Hornig in der Städtischen Galerie Dresden.

Eine sehr empfehlenswerte Sonderausstellung in der Städti­schen Galerie Dresden zeigt Colla­gen, Materialbilder, Ge­mälde, Objekte und Türme von Günther Hornig. Die Aus­stellung war bereits geplant, als der Künstler im letzten Jahr verstarb. Mit Hilfe der großen Unterstützung der Witwe und Familie Hornigs konnte die Ausstellung als erste museale Retrospektive realisiert werden. Gezeigt werden 56 Arbeiten des 1937 in Bitterfeld geborenen Künstlers und Hochschul­lehrers. Zwischen 1968 und 1993 lehrte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden im Fachbereich Bühnenbild, ab 1993 bis 2002 hatte Günther Hornig die Professur für Malerei und Grafik an der HfBK inne. Nach der Beendigung seines Hochschuldienstes lebte und arbeitete er freischaffend im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz.

Günther Hornig, TAS-si, 2008, Acryl auf Leinwand, 150 x 170 cm. Nachlass Günther Hornig, Foto: Städtische Galerie Dresden, Franz Zadnicek, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Sein Œuvre ist vielfältig. So experimentierte er bereits in den 1960er Jahren – entgegen der damals in der DDR geltenden Doktrin des sozialistischen Realismus – mit informellen, teilweise konkreten künstlerischen Formensprachen. Die Arbeit mit Schablonen, Schichtungen, Überschneidungen und Reihun­gen, ein in Beziehung setzen von Ordnung und Chaos, bestimmte sein künstlerisches Wirken. Dies ist bereits auf Materialbildern aus den 1970-80er Jahren und Collagen – häufig mit Loch­strei­fen – erkennbar. Deutlicher noch wird seine Suche nach einer Gleichzeitigkeit von Gegensätzen und der dialogischen Wir­kung von Farbflächen auf späteren großformatigen Acryl-auf-Leinwand-Bildern und Objekten, die, vom Künstler selbst Kakteen genannt, eine drei­dimen­sionale Fortführung seiner Bilder darstellen. Beein­druckend sind ebenfalls die in den 1980er Jahren entstandenen, teils über 1,50 m hohen Türme aus Pappe.

Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Katalog im Verlag der Kunst mit Beiträgen von Susanne Altmann, Jörg Sperling und Angelina Vollenweider sowie mehreren Schülern Günther Hornigs, so z.B. Micha Brendel, Via Lewandowsky oder Henrik Schrat.

Auszüge aus dem Begleitprogramm zur Ausstellung:
– 30.07., 11 Uhr: Unterwegs im Farblabyrinth – eine interaktive Familien­führung durch die Ausstellung
– 02.09., 15.30 Uhr: Kunstgespräch: Von Serie zu Serie – Zur seriellen Arbeitsweise von Günther Hornig. Mit Angelina Vollenweider
14.09., 19 Uhr: Performance in der Ausstellung: Farbe bewegt – Eine raumgreifende Licht-Klang-Performance, konzipiert für Raum und Inhalt der Ausstellung. Mit Gisela Meyer-Hahn (Licht und Farbe) und Sonny Thet (Cello)

Günther Hornig. Farbe Rhythmus Raum
bis 17. September 2017
Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung
Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden
Besuchereingang: Landhausstraße
www.galerie-dresden.de

Text: Jörg Fehlisch

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