Andrea Ballschuh: Schon als Kind ein Sonnenschein

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Im Gespräch mit den Top Magazin spricht Multitalent und Hope Gala-Moderatorin Andrea Ballschuh über die Hintergründe ihres Engagements, ihre ansteckende Fröhlichkeit und ihre TV-Karriere.

Seit April steht fest, dass die HOPE-Gala den Veranstaltungsort wechselt. Dresdens bekanntestes Charity-Event zieht vom Schau spiel haus in den runderneuerten Kulturpalast. Moderiert wird die Gala am 28. Oktober von ANDREA BALLSCHUH, die den Job zuletzt vor zwei Jahren bravourös erledigte. Unterstützung bekommt das umtriebige Multitalent dabei von Musiker und Entertainer Joja Wendt. Auch hinter den Kulissen trägt Andrea Ballschuh zum Gelingen des Abends bei. Kein Wunder, schließlich ist sie seit Beginn festes Kuratoriumsmitglied der Stiftung HOPE Cape Town. Im Gespräch mit den Top Magazin spricht sie über die Hintergründe ihres Engagements, ihre ansteckende Fröhlichkeit und ihre TV-Karriere.

Sie engagieren sich als Mitglied des Kuratoriums der HOPE Kapstadt Stiftung. Was motiviert Sie dazu?

Ich habe das große Glück, dass ich gesund bin und mit der Arbeit, die mich absolut erfüllt, genug Geld verdiene, um keine Existenzangst zu haben. Ich bin dankbar dafür. Aber es ist nicht selbstverständlich. Was, wenn es mir schlecht gehen würde? Wäre ich da nicht auch unendlich dankbar, wenn mir jemand helfen würde? Für mich zählen Werte wie Solidarität und Liebe. Materielle Dinge machen nur kurzfristig glücklich. Aber zu wissen, dass man mit seinem Beitrag das Leben von Menschen nachhaltig positiv verändern kann, ist erfüllend.

Worin besteht für Sie die besondere Leistung der Stiftung?

In Südafrika sind 6,3 Millionen Menschen HIV-positiv, also 10 % der Bevölkerung. Rund 360.000 Kinder leben mit HIV und mehr als 2 Millionen Kinder haben ihre Eltern aufgrund dieser Krankheit verloren. Kinder, die ohne Unterstützung keine Zukunft hätten. Ich bewundere die Arbeit und den Einsatz von Gründer Stefan Hippler, der ganz uneigennützig all seine Energie in die Stiftung steckt. Er ist ein Lebensretter! Und wir können ihm dabei helfen, noch mehr Leben zu retten.

Wie sind Sie auf die Stiftung aufmerksam geworden?

Ich habe die Unternehmerin Viola Klein, die sehr engagiert für HOPE ist, über eine gemeinsame Bekannte kennengelernt und sie hat mich mit ihrem Feuer und ihrer Leidenschaft für HOPE gleich total begeistert. Sie ist mit so viel Hingabe und Überzeugung dabei. Sie ist niemand, der sich darüber profilieren will. Ihr liegen die Men schen in Südafrika und die Arbeit von Stefan Hippler extrem am Herzen.

Top: Sie sind Mutter einer Tochter. Schärft das die Sinne für die Probleme anderer Kinder?

Ich bin dadurch sensibler geworden für die Probleme anderer. Und sobald Kinder im Spiel sind, berührt es mich noch viel tiefer.

Worin besteht für Sie der besondere Reiz, eine Galaveranstaltung wie die HOPE-Gala zu moderieren?

Ich durfte die HOPE-Gala schon zweimal moderieren. Bei der Veranstaltung ist unglaublich viel Herzlickeit und Wertschätzung zu spüren. Die Künstler bekommen ja kein Geld für ihre Auftritte. Sie investieren viel Zeit, nehmen zum Teil auch eine lange Reise auf sich. Das kann anstrengend sein. Und trotzdem haben alle Künstler hinterher gesagt „Ich habe mich bei euch so wohl gefühlt und die Sache, für die ihr euch einsetzt, und wie ihr euch dafür einsetzt, ist so toll – ich komme gern wieder“. Das hängt natürlich in erster Linie mit den Menschen zusammen, die das Event so professionell organisieren. Auf der Bühne kann ich als Moderatorin lockerer sein als auf
manch anderer Gala.

2015 hatten Sie mit der damals zehnjährigen Chelsea Fontenel eine besondere Moderationspartnerin an Ihrer Seite. Könnten Sie sich eine Kollegin oder einen Kollegen aussuchen, wer wäre Ihnen am liebsten und warum?

Ich habe mit Wolfgang „Lippi“ Lippert immer sehr gern zusammen moderiert. Wir verstehen uns blind, werfen uns die Bälle zu und es gibt keine Eitelkeiten. Im Ernst, ich habe mir wirklich schon immer gewünscht mit Joja Wendt moderieren zu dürfen. Ich habe schon so oft in Fernsehsendungen mit ihm zu tun gehabt, habe ihn als Entertainer in seinen Konzerten erlebt – er ist so unterhaltsam. Zwischen uns stimmt die Chemie total. Und das ist ganz entscheidend für eine Doppelmoderation. Da darf sich keiner wichtiger nehmen. Und genau das erfüllt Joja
Wendt. Er ist einer der besten Künstler unseres Landes und dazu noch ein großartiger Entertainer.

Fotos: Tom Lanzrath

Sie begeistern die Zuschauer vor allem mit Ihrer positiven Ausstrahlung. Woher rührt dieser Enthusiasmus für das Leben?

Danke für das schöne Kompliment. Ich war schon immer ein fröhlicher, positiver Mensch, schon als Kind ein „Sonnenschein“. Ich habe die Einstellung, dass alles, was mir im Leben geschieht, zu meinem höheren Wohl passiert. Ich habe also Vertrauen in das Leben und den Glauben daran, dass Dinge passieren, die gut für mich sind. Wenn ein Problem auftaucht, jammere ich nicht darüber, ich löse es. Für mich ist ein Glas immer halb voll, nie halb leer. Ich empfinde eine große Dankbarkeit für das, was mir das Leben geschenkt hat und nehme nichts als selbstverständlich. Vielleicht transportiert sich das einfach nach außen.

Als gebürtige Dresdnerin: Welche Rolle spielt Ihre Heimat heute in Ihrem Leben? Verfolgen Sie, wie die Stadt sich entwickelt?

Heimat ist das, wo meine Familie ist, wo meine Freunde sind. Ich mache Heimat nicht an einer bestimmten Stadt fest. Ich kann mich in vielen Städten zuhause fühlen, wenn das Umfeld stimmt. Das Umfeld bestimmt das Heimatgefühl. Ich liebe es jedes Mal nach Dresden zu kommen. Ich habe damals in der Bergstraße gewohnt. Das Dresden aus meiner Kindheit ist nicht wiederzuerkennen. Aber ich bin froh drum – denn heute ist Dresden noch schöner, viel heller. Die Atmosphäre ist ganz besonders. Und die Menschen sind so herzlich.

In Ihrer TV-Karriere haben Sie zahlreiche Sendungen moderiert. In welchen Formaten fühlen Sie sich am wohlsten?

Ich habe das große Glück schon viele verschiedene Formate ausprobiert zu haben. Ich liebe den kuscheligen Frühstücks- oder Nachmittagstalk, aber auch die große Bühne mit Publikum. Wobei ich bei Letzterem nicht ganz so frei agieren kann wie bei „Volle Kanne“ oder „Hallo Hessen“. Ich liebe Sendungen, die live sind und in denen ich Menschen ausfragen kann, in denen ich meine Persönlichkeit zeigen kann. Das ist bei „Volle Kanne“ und „Hallo Hessen“ schon sehr besonders. Aber ich liebe auch „sonntags“, weil wir als Wertemagazin Beiträge zeigen, die mehr in die Tiefe gehen und die Menschen zum Nachdenken über das eigene Leben anregen.

Im Laufe Ihrer Karriere haben Sie sich in verschiedenen Stationen ausprobiert. Was fehlt noch auf der Liste? Welche Ziele wollen Sie unbedingt noch erreichen?

Ich arbeite keine Liste ab. Ich habe mir nie die ganz großen Ziele gesteckt, die ich unbedingt erreichen wollte. Ich habe die Dinge immer auf mich zukommen lassen und dankbar angenommen. Ich bin unglaublich glücklich mit dem, was ich machen darf. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre das eine Sendung über deutsche Pop- und Rockmusik, weil ich ein ganz großer Fan dieser Musikrichtung bin.

12. HOPE-Gala Dresden
am 28. Oktober 2017
Kulturpalast Dresden
www.hopegala.de

Das Interview führte Philipp Demankowski.

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